Wer folgt Dresden in die 2. Liga? Hansa, FCI und 1860 im Check
Dynamo Dresden ist durch, dahinter kämpfen mit Hansa Rostock, dem FC Ingolstadt und 1860 München noch drei Mannschaften um die 2. Bundesliga. Wer macht das Rennen? Die Entscheidung fällt am kommenden Samstag. liga3-online.de blickt auf die Kandidaten.
Ausgangslage: Durch den 1:0-Sieg in Unterhaching hat Hansa Rostock den direkten Aufstieg im Heimspiel gegen den VfB Lübeck in der eigenen Hand und kann mit einem Sieg alles klar machen. Auch ein Punkt könnte bereits reichen, sollte Ingolstadt nicht mit fünf Toren Differenz gegen 1860 München gewinnen. Die Relegation hat die Kogge in jedem Fall bereits sicher.
Form: Nach zuletzt zwei Unentschieden gegen Ingolstadt und Zwickau meldete sich die Kogge pünktlich zum Saisonfinale mit einem Sieg zurück. Ohnehin ist Hansa das beste Rückrundenteam (41 Punkte aus 18 Spielen) und wird das auch bleiben. Zuhause lief es zuletzt allerdings etwas unrund: Aus den vergangenen vier Heimspielen holte Hansa nur drei Punkte und kassierte beim 0:2 gegen Magdeburg vor vier Wochen die einzige Niederlage in der Rückrunde. Den letzten Sieg gab es Mitte März beim 1:0 gegen Halle, als 702 Zuschauer ins Stadion durften.
Was für den Aufstieg spricht: Zum entscheidenden Faktor könnten die Fans werden: Bis zu 7.500 Zuschauer sollen am Samstag zugelassen werden – eine derart große Kulisse gab es zuletzt im vergangenen Oktober. Dass sich die Unterstützung von den Rängen positiv auswirken kann, zeigte sich schon beim bislang letzten Heimsieg gegen Halle. Und auch beim Auswärtsspiel in Unterhaching pushten mehrere hundert Fans ihr Team außerhalb des Stadions zum Sieg. "Das gibt dir schon noch mal einen Schub, gerade wenn du dich hinten raus schwertust", sagte Trainer Jens Härtel bei "MagentaSport". Doch selbst wenn keine Fans zugelassen werden sollten (die Entscheidung fällt am Dienstag): Hansa hat von allen Kandidaten die beste Ausgangslage und kann sich voll auf sich fokussieren. Selbst eine Niederlage könnte reichen, falls Ingolstadt ebenfalls verlieren sollte.
Ausgangslage: Zwei Spieltage lang waren die Schanzer nur Vierter, haben sich aber mit einem beeindruckenden 5:1-Erfolg in Duisburg und dank des Patzers von 1860 München (nur 2:2 gegen Bayern II) gerade rechtzeitig vor dem letzten Spieltag wieder auf Rang drei geschoben. Schon mit einem Punkt im direkten Duell gegen die Löwen hätte Ingolstadt die Relegation sicher – eine Ausgangslage, die sich zuletzt nicht angedeutet hatte. Bei einem Sieg und einem Patzer von Hansa Rostock winkt sogar noch der direkte Aufstieg. Allerdings fehlt gegen 1860 mit Filip Bilbija der überragende Mann aus dem Duisburg-Spiel aufgrund einer Gelb-Sperre.
Form: Mit nur einem Sieg aus den sieben Spielen vor dem zurückliegenden Wochenende war Ingolstadt im Kampf um die 2. Liga etwas ins Hintertreffen geraten, hat sich durch den höchsten Saisonsieg mit fünf Toren binnen 29 (!) Minuten nun aber zurückgemeldet. Aus der Rückrunde holten die Schanzer aus 18 Partien bislang 34 Punkte – und damit genauso viele wie Tabellenführer Dynamo Dresden.
Was für den Aufstieg spricht: Mit 41 Zählern nach 18 Spielen sind die Oberbayern zusammen mit Aufsteiger Dynamo Dresden das beste Heimteam. Erst einmal mussten sich die Schanzer in dieser Saison vor heimischer Kulisse geschlagen geben – Liga-Bestwert. Dass der FCI gegen 1860 ein Heimspiel hat, ist somit ohne Frage ein Vorteil – auch, wenn die Löwen immerhin das zweitbeste Team auf fremden Plätzen sind. Was ebenfalls für den FCI spricht: Schon ein Remis reicht, um in die Relegation einzuziehen.
Ausgangslage: Aufgrund der Formstärke (seit elf Spielen ungeschlagen) und der besten Tordifferenz aller Klubs (+36) hatte 1860 München wochenlang gute Aussichten auf die 2. Bundesliga, doch ausgerechnet im Derby gegen den abstiegsbedrohten FC Bayern München II patzten die Löwen am Sonntag und holten nur einen Punkt. Der Aufstiegszug ist dadurch zwar noch nicht abgefahren, allerdings hat sich die Ausgangslage deutlich verschlechtert: Zum einen ist der direkte Aufstieg angesichts von vier Punkten Rückstand auf Rang 2 nicht mehr möglich, zum anderen benötigen die Löwen nun einen Sieg in Ingolstadt, um in die Relegation einzuziehen.
Form: Seit einer 0:1-Niederlage gegen den MSV Duisburg Anfang März sind die Löwen ungeschlagen und holten aus elf Spielen 25 Punkte – nur der 1. FC Magdeburg war in diesem Zeitraum noch erfolgreicher. Umso ärgerlicher ist es aus Löwen-Sicht, dass es gegen die Bayern nicht zum Sieg gereicht hat.
Was für den Aufstieg spricht: "Wir haben Ingolstadt in dieser Saison schon zweimal besiegt. Warum nicht auch noch ein drittes Mal?", nannte Trainer Michael Köllner nach dem Derby den Grund, warum er dem Duell mit Ingolstadt "relativ entspannt" entgegen blickt. "Es ist nicht so, dass da eine unlösbare Aufgabe auf uns zukommt." Zudem sind die Löwen nach Hansa Rostock das zweitbeste Auswärtsteam und haben mit Sascha Mölders einen Spieler in ihren Reihen, der nicht nur 22 Tore erzielt hat, sondern vor Selbstvertrauen nur so strotzt: "Wir fahren dahin, wollen dort gewinnen, werden dort gewinnen. Und dann gewinnen wir noch die Relegation und spielen 2. Liga."