"Werden dafür sorgen": TSV Havelse zweifelt nicht am Aufstieg

Durch einen Last-Minute-Treffer stieß der TSV Havelse die Tür zur 3. Liga im ersten von zwei Aufstiegsspielen gegen Schweinfurt ein gutes Stück auf. "Stolz und Freude" machten sich anschließend im Lager der Niedersachsen breit, auch das Selbstvertrauen für das Rückspiel schien auf dem Höhepunkt angekommen. 

Havelse macht Zwangspause vergessen

Nicht auszuschließen, dass der eine oder andere Havelse-Akteur bereits vergessen hatte, wie sich ein Pflichtspiel eigentlich anfühlt. Ganze acht Monate ohne Ligabetrieb hatte der TSV bis zum Samstag hinter sich bringen müssen. Und nun stand nicht weniger als das Hinspiel um den Aufstieg in die 3. Liga beim 1. FC Schweinfurt an. Die fehlende Matchpraxis ließen sich die Hannoveraner allerdings nicht anmerken. Im Gegenteil: Die Gäste präsentierten sich von Beginn an deutlich griffiger als der FCS, der in der bayerischen Aufstiegsrunde immerhin etwas Praxiserfahrung hatte sammeln können.

"Wir wussten, dass Schweinfurt körperlich sehr stark ist und mussten dagegenhalten. Deswegen mussten wir über den Kampf kommen und versuchen, teilweise spielerisch hinten rauszukommen. Aber wichtig war für uns, kompakt zu stehen und die Null zu halten", beschrieb Kapitän Tobias Fölster die eigene Marschroute am "Telekom"-Mikrofon. Der Plan ging auf. Havelse setzte den Hausherren schon in den ersten Minuten zu, Schumacher und Fölster verpassten jedoch die Belohnung. Obwohl sich Schweinfurt in der Folge etwas befreite, blieb die Zimmermann-Elf prägend. Einziges Manko: die Chancenverwertung. Gleiches galt für den zweiten Durchgang, Schumacher traf aus der Drehung nur den Außenpfosten. Die Partie schien bereits auf die ein torloses Unentschieden zuzusteuern, als sich der TSV tief in der Nachspielzeit einen letzten Freistoß erarbeitete. Kapitän Fölster nahm sich der Sache an, Torhüter Zwick patzte – der Rest war Jubel.

"Unterm Strich nicht unverdient"

Viel besser könnte die Ausgangslage für den TSV Havelse vor dem Rückspiel am kommenden Samstag (13 Uhr, live im BR und bei MagentaSport) also kaum aussehen. Das wusste auch der Torschütze: "Da gehen wir mit Stolz und Freude nach Hause, aber müssen uns jetzt ab Montag wieder vorbereiten." Eine Haltung, die seinem Trainer gefallen dürfte. Jan Zimmermann bewies in den Momenten nach Abpfiff Größe und dachte zuallererst an den gegnerischen Schlussmann: "Am Ende tut es mir natürlich leid für den Torwart in der Situation. In so wichtigen Spielen ist das natürlich schon mehr als schade, für uns aber unterm Strich auch nicht unverdient."

Das Wissen um die eigene Leistungsfähigkeit trotz langer Pause war es dann auch, das die Havelse-Brust anschwellen ließ. Wie breit sie nun ist, zeigte Zimmermanns Einschätzung einer Situation aus der 85. Minute, in der seiner Mannschaft ein Handelfmeter verwehrt wurde. "Ich glaube nicht, dass die Szene am Ende den Ausschlag gibt, sondern meine Jungs am nächsten Wochenende in Havelse. Die werden 90 Minuten dafür sorgen, dass das am Ende kein Gesprächsthema wird." Für den Übungsleiter wäre es ein krönender Abschluss, denn zur neuen Saison wird Zimmermanns Arbeitgeber Hannover 96 heißen.

   

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