"Werden nicht die Ruhe verlieren": Jahn will zurück in die Spur
Der Tabellenführer ist aus dem Tritt geraten. Zwei Niederlagen kassierte der SSV Jahn Regensburg in den letzten beiden Spielen. Darunter in der Vorwoche die wilde 3:6-Pleite in Sandhausen. Nun kommt mit dem FC Erzgebirge Aue ein Gegner in die Oberpfalz, der einen gegenteiligen Lauf vorzuweisen hat.
"Dann kommt kein Matchglück dazu"
Innerhalb von elf Minuten erspielte sich Regensburg eine komfortable 3:0-Führung. Doch dann glitt dem Jahn das Spiel in Sandhausen aus der Hand – obwohl beim Stand von 3:3 kurz nach der Pause auch der vierte Treffer auf der eigenen Seite möglich gewesen wäre. "Ein, zwei Sachen werden wir nicht machen", kündigte Joe Enochs mit ein wenig Abstand zum vergangenen Samstag an. "Wir werden zum einen nicht sagen 'passiert, alles okay'. Aber es ist auch nicht alles schlecht." Seine Mannschaft sei weit weg von einem "bodenlosen Auftritt" gewesen.
Doch der Verlauf der Rückrunde zeigt, dass die Jahnelf Schwierigkeiten in den Top-Spielen bekommt. "Gegen Gegner, die richtig gut sind, sind es immer sehr enge Spiele", so Enochs. "Wenn wir nicht alles richtig machen, dann kommt kein Matchglück dazu." Dennoch wahrt der SSV Jahn weiterhin den Status als Primus der Liga. Weil zwischendurch die Siege kommen, die für die Tabellenspitze notwendig sind – beispielsweise gegen Bielefeld (2:0) und Duisburg (1:0). "Wir werden unsere Ruhe nicht verlieren", versicherte Enochs daher.
Über 10.000 Zuschauer erwartet
Mit Erzgebirge Aue kommt nun ein Gegner, der in der Formtabelle der 3. Liga oben steht. Gerade die zurückliegenden Derbysiege gegen Halle und Dresden geben den Veilchen durchaus Aufwind. "Sie sind griffig, sie sind gut gegen Ball, sie setzen immer wieder Nadelstiche und sie haben gut gekontert", listete Enochs auf, was die Gäste aus dem Erzgebirge ausmacht. Oder kurzum: "Sie sind eine sehr gefährliche Mannschaft." Mit einem erfahrenen Coach wie Pavel Dotchev nutzen die Veilchen ihre Qualitäten derzeit gnadenlos aus.
Umso wichtiger wird für die Regensburger, dass eine fünfstellig Zuschauerzahl im eigenen Stadion erwartet wird. "Hier vor unserem Publikum zu spielen, ist für mich ein Traum. Über 10.000 Zuschauer sind der Grund, weshalb wir im Fußballgeschäft arbeiten", ordnete Enochs ein. "Diese Unterstützung brauchen wir auch. Nicht nur, um erfolgreich zu sein. Das ist das, was den Fußball ausmacht." Verzichten muss der Coach jedoch weiter auf Eric Hottmann (Kreuzbandverletzung) und Felix Gebhardt (Meniskusverletzung). Erik Tallig wurde nach seiner Kreuz- und Innenbandverletzung erfolgreich operiert. Ein Fragezeichen steht noch hinter Oscar Schönfelder. Der Auftrag an die übrige Mannschaft war eindeutig: "Wir müssen alles dafür tun, um den Lauf von Aue zu stoppen." Und den eigenen Negativtrend im gleichen Zuge.