Wie Dynamo Dresden für die 2. Bundesliga plant

Nur ein Jahr nach dem Abstieg ist Dynamo Dresden zurück im Bundesliga-Unterhaus. Wie die Sachsen für die 2. Bundesliga planen.

Trainer & Mannschaft

Bleibt Alexander Schmidt Trainer?

Ob Alexander Schmidt auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen wird, ist noch offen – sein Vertrag läuft am 30. Juni aus. Mit fünf Siegen und einem Unentschieden aus sechs Pflichtspielen, in denen Dynamo zudem ohne Gegentor blieb, hat der 52-Jährige aber überzeugende Argumente für eine Weiterbeschäftigung gesammelt – zumal es ihm in kürzester Zeit gelungen ist, die Mannschaft wieder in die Spur zu bringen. Auf seine Zukunft bei Dynamo angesprochen, erklärte er am Montag im "MDR"-Interview: "Wir müssen noch die Modalitäten klären, aber wir sind auf einem guten Weg". Schon am Sonntag hatte er gesagt: "Ich glaube, es gibt ein gutes Ende. Ich würde es gerne machen. Von meiner Seite sieht es also gut aus. Es wäre eine Ehre für mich."

Auch die Worte von Sportchef Ralf Becker in der "SportBild" lassen durchblicken, dass die Zusammenarbeit fortgesetzt werden könnte: "Wir trauen ihm das absolut zu. Ich habe keinen Gedanken daran, einen neuen Trainer zu suchen."

Wie sieht der Kader aus?

Nach aktuellem Stand stehen 21 Spieler für die neue Saison unter Vertrag, darunter Top-Scorer Christoph Daferner, Kapitän Sebastian Mai und Stammkeeper Kevin Broll. "Anders als voriges Jahr haben wir ein sehr gutes Gerüst", so Becker in der "Sächsischen Zeitung" (SZ). Einen Umbruch soll es nicht geben. Noch ist aber unklar, ob alle Leistungsträger bleiben. Daferner etwa soll nach "Bild"-Angaben eine Austiegsklausel haben, die ihm einen Wechsel für eine festgeschriebene Ablösesumme von 500.000 Euro ermöglichen würde.

Wer hat noch keinen Vertrag?

Bei acht Spielern aus dem aktuellen Kader läuft der Vertrag am 30. Juni aus. Das sind: Marco Hartmann, Niklas Kreuzer, Marvin Stefaniak, Justin Löwe, Leroy Kwadwo, Jonathan Meier, Stefan Kiefer und Maximilian Großer. Während die Leihspieler Meier (FSV Mainz 05) und Stefaniak (VfL Wolfsburg) zu ihren Stammvereinen zurückkehren werden, könnte es bei Identifikationsfigur Marco Hartmann auf eine leistungsbezogene Verlängerung um ein Jahr hinauslaufen. "Wir schätzen ihn sehr und werden uns vernünftig austauschen", so Becker. Hartmann selbst, der aufgrund mehrerer Verletzungen in dieser Saison nur acht Spiele bestreiten konnte, möchte noch ein Jahr dranhängen – auch, um sich im Sommer 2022 vor Fans verabschieden zu können. Zuletzt hatte ihn Trainer Alexander Schmidt ins Training für Standards eingebunden.

Justin Löwe (drei Liga-Spiele) und Maximilian Großer (vier Spiele) waren indes kaum gefragt, Stefan Kiefer kam als dritter Keeper nur einmal im Landespokal zum Einsatz. Bei Kwadwo hat der Klub nach Angaben der "Sächsischen Zeitung" derweil eine Option, die Zukunft von Kreuzer ist noch offen.

Wer geht?

Neben Jonathan Meier, Stefaniak, Justin Löwe und Großer dürften Max Kulke und Luka Stor zu den Kandidaten gehören, die trotz laufender Verträge für einen Abgang infrage kommen. Während Stor nur 15 Partien absolvierte (ein Tor), kam Kulke lediglich fünfmal zum Einsatz. Denkbar wären aber auch Leihgeschäfte, da beide Akteure noch bis 2023 unter Vertrag stehen.

Wer kommt?

"Fünf, sechs neue Spieler werden dazukommen", kündigt Becker in der "SportBild" an. Ein Kandidat soll laut der "Bild" Mael Corboz vom SC Verl sein. Der zentrale Mittelfeldspieler hat sich bei den Ostwestfalen zum Leistungsträger entwickelt, steht in Verl allerdings noch bis 2023 unter Vertrag und würde entsprechend Ablöse kosten. Handlungsbedarf besteht auf der Torwartposition, da Ersatzkeeper Patrick Wiegers mit einem Kreuzbandriss und einem Meniskusanriss noch bis zum Ende des Jahres ausfallen wird.

 

Ziele & Perspektive

Mit welchem Ziel geht Dynamo in neue Saison?

"In der nächsten Saison geht es erst mal darum, einen Platz unter ersten 15 zu erreichen", so Becker in der "SportBild". Heißt also: Dynamo peilt den Klassenerhalt an. "Jetzt geht es erstmal darum, dass wir uns in der 2. Liga etablieren." Zumal Dynamo im Vergleich zur letzten Zweitliga-Saison aufgrund des Abstiegs vor einem Jahr rund zwei Millionen Euro weniger an TV-Geld zur Verfügung hat.

Wie plant Dynamo perspektivisch?

Langfristig will Dynamo Richtung Bundesliga blicken, laut der "SportBild" soll intern von einem Fünf-Jahres-Plan die Rede sein. Schon im Winter hatte Geschäftsführer Jürgen Wehlend bei seiner Vorstellung davon gesprochen, "den Traum zu verwirklichen, irgendwann wieder Bundesliga zu spielen und durch Europa zu fahren". Auch Becker sagt: "Der Verein hat unheimlich viel Potenzial. Wenn man die Wucht und Tradition von Dynamo Dresden sieht – da ist viel möglich." Zuletzt waren die Sachsen zwischen 1991 und 1995 erstklassig.

Zunächst sind die Blicke aber klar auf die 2. Bundesliga gerichtet, die in der kommenden Saison mit Vereinen wie dem HSV, Schalke, Düsseldorf und Hannover, dazu möglicherweise noch Köln, Bremen, Rostock und 1860 so hochkarätig besetzt sein wird wie noch nie: "Diese großen Vereine steigern die Lust auf die neue Saison umso mehr. Das ist einfach eine wahnsinnig geile Liga", blickt Becker voraus. Und Dynamo, der mitgliederstärkste Verein der neuen Bundesländer, wird ein Teil davon sein.

   

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