"Wie eine Niederlage": Hansa-Frust nach verpasster Vorentscheidung

Mit dem torlosen Remis gegen den FSV Zwickau hat der F.C. Hansa Rostock am Samstag einen großen Schritt in Richtung Aufstieg verpasst. Im Lager der Hansestädter, die nun seit vier Heimspielen sieglos sind, regierte nach Abpfiff der Frust, Trainer Härtel tat das Ergebnis gar "extrem weh". Fast unter ging bei aller Enttäuschung, dass die Ausgangslage noch immer sehr gut ist.

Vorsprung bleibt gleich

Vor den Toren des Stadions hatten sich zahlreiche Hansa-Anhänger versammelt, um ihre Unterstützung über die komplette Spielzeit lautstark kundzutun. Auch die Konkurrenten aus Ingolstadt (0:0 gegen Saarbrücken) und München (1:1 in Wiesbaden) hatten mitgespielt und ihre Partien nicht gewonnen. Eigentlich war also alles angerichtet für ein wenig Feierei auf dem Grün des Ostseestadions – immerhin hätten die Rostocker mit einem Dreier über Zwickau auf vier Zähler enteilen und eine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen herbeiführen können.

Doch Hansa lieferte nicht. Am Ende stand ein torloses Unentschieden auf der Anzeigetafel und die Köpfe der Hansa-Profis hingen. "Wir kriegen den Ball einfach nicht über die Linie", ärgerte sich FCH-Verteidiger Lukas Scherff am "Telekom"-Mikrofon. "Die Zwickauer haben das auch gut gemacht, die haben sich in jeden Ball reingeworfen. Aber jetzt im Moment fühlt es sich an wie eine Niederlage."

"Hätten einen guten Schritt tun können"

Ganz ähnlich klangen die Worte seines Trainers. Jens Härtel war die Unzufriedenheit geradewegs anzusehen, als er befand: "Wir hätten heute schon einen guten Schritt tun können, wenn wir das Spiel gewonnen hätten. Deswegen tut es eben nochmal extrem weh." Was den 51-Jährigen zusätzlich grämte: Rostock hatte sich zuvor durchaus Möglichkeiten für einen Treffer erspielt. "Wir haben schon dominant gespielt und hatten deutlich mehr Spielanteile." Schon nach neun Minuten machte sich etwa Pascal Breier auf, um die frühe Führung zu erzielen, erwischte die Kugel beim Abschluss jedoch nicht richtig. Auch Scherff (22.) und Riedel (25.) wussten ihre Chancen in der Folge nicht zu nutzen.

"Ansonsten war das ein enges Spiel", erklärte Härtel auf der anschließenden Pressekonferenz. Wir haben versucht, immer wieder Lösungen nach vorne zu finden. Das ist uns in der ersten Halbzeit phasenweise gelungen, manchmal auch nicht." Ähnlich durchwachsen ging es nach dem Wiederanpfiff weiter. Hansa erspielte sich zwar noch die eine oder andere Torchance, hatte in der Schlussphase aber auch Glück, dass Schiedsrichter Patrick Ittrich Scherffs Handspiel im Sechzehner nicht als ahndungswürdig erachtete.

Erster Matchball in Unterhaching

Der Rostocker Frust angesichts der vergebenen Vorentscheidung war durchaus nachzuvollziehen. Ungeachtet dessen bewahrte die Kogge allerdings auch so alle Chancen auf den Aufstieg. Ein Aspekt, den sich die enttäuschten Akteure regelrecht einreden mussten. "Es ist, wie es ist", versuchte Härtel die Gegebenheiten zu akzeptieren, um dann wieder nach vorne zu blicken: "Wir sind Zweiter, wir haben alles in der Hand. Wir müssen halt unseren Job machen."

Zum Beispiel bei bereits abgestiegenen Unterhachingern, wo Rostock am nächsten Samstag antreten wird. Anschließend könnte der Aufstieg tatsächlich schon perfekt sein, falls Hansa gewinnen und 1860 sowie Ingolstadt erneut patzen sollten. Spätestens mit einem weiteren Sieg im letzten Heimspiel gegen den VfB Lübeck wäre der Aufsteiger aber endgültig amtlich – völlig unabhängig davon, was die Konkurrenz macht. Bei der Spielvereinigung muss die Kogge nun allerdings auf Jan Löhmannsröben verzichten (10. gelbe Karte), zudem musste Pascal Breier zur Pause mit muskulären Problemen ausgewechselt werden. Torhüter Markus Kolke konnte dagegen weitermachen, obwohl er kurz vor der Pause einen Pferdekuss erlitten hatte. "Es sieht danach aus, dass es keine größere Geschichte wird", gab Härtel Entwarnung.

   

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