Wie es beim VfL Osnabrück nach dem Abstieg weitergeht

Zum siebten Mal nach 1984, 1993, 2001, 2004, 2009 und 2011 ist der VfL Osnabrück aus der 2. Bundesliga abgestiegen. Wie geht es bei den Lila-Weißen weiter? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Trainer & Spieler

Sitzt Trainer Markus Feldhoff in der kommenden Saison noch auf der Bank?

Nein. Wie Sport-Geschäftsführer Benjamin Schmedes am Sonntagabend im "NDR" bestätigte, gehen Verein und Trainer nach dem Abstieg getrennte Wege. "Wir hatten mit Markus Feldhoff eine klare Absprache. Die hat mit der Ausgabe des Ziels, den Klassenerhalt zu erreichen, begonnen. Der ist nicht geschafft worden. Dementsprechend wird es so sein, dass der VfL Osnabrück mit einem neuen Trainer in die neue Saison gehen wird." Feldhoff, der im März von Marco Grote übernommen hatte, deutete seinen Abschied bereits unmittelbar nach dem Spiel am Sonntag indirekt an, indem er auf eine Nachfrage zu seiner Zukunft sagte: "Diese Frage stellt sich nicht." Der Hintergrund: Nur bei Klassenerhalt hätte sich sein Vertrag verlängert.

Wer wird neuer Trainer?

Das ist noch offen. Viele Fans wünschen sich eine Rückkehr von Daniel Thioune, der zwischen 2017 und 2020 an der Seitenlinie stand und den VfL vor zwei Jahren zum Aufstieg führte. Zuletzt trainierte der 46-Jährige den Hamburger SV (Juli 2020 bis Mai 2021). Ob er zur Verfügung steht, ist aber nicht bekannt. Schmedes wollte sich zu Namen nicht äußern: "Zu weiteren Personalien, oder Personalien, die schon bei uns waren, gebietet es der Respekt, dass wir darüber nicht großartig sprechen."

Bleibt Schmedes?

Der Vertrag des 36-Jährigen läuft zwar noch bis 2023, allerdings soll er über eine Austiegsklausel verfügen – bestätigt ist das aber nicht. Hannover 96 soll an einer Verpflichtung interessiert sein, zumal Schmedes gebürtig aus Hannover stammt. Die "Neue Osnabrücker Zeitung" bezeichnet die Gerüchte allerdings als "aus der Luft gegriffen". Auch Schmedes sagte gegenüber der "dpa": "Es gibt nichts, womit ich mich aktuell beschäftigen müsste." Bereits vor zwei Jahren wurde der 36-Jährige bei den Schwarz-Weiß-Grünen gehandelt.

Welche Spielerverträge laufen aus?

Gleich 18 Arbeitspapiere laufen mit dem Saisonende aus – konkret die von: Ken Reichel, David Buchholz, Marc Heider, David Blacha, Konstantin Engel, Kevin Wolze, Adam Susac, Ulrich Taffertshofer, Philipp Kühn, Lukas Gugganig, Bashkim Ajdini, Bryan Henning, Tim Möller, Laurenz Beckemeyer und Marc Augé, zudem enden die Leihgeschäfte von Niklas Schmidt (Werder Bremen), Moritz Nicolas (Borussia Mönchengladbach) und Ludovit Reis (FC Barcelona).

Wer steht unter Vertrag?

Weiterhin gebunden sind offiziell elf Akteure: Maurice Trapp, Timo Beermann, Christian Santos, Sebastian Kerk, Maurice Multhaup, Etienne Amenyido, Ulrich Bapoh, Sebastian Klaas, Jay-Roy Grot, Sebastian Müller und Luc Ihorst. Allerdings ist nicht bekannt, ob sämtliche Verträge auch für die 3. Liga gelten. Aus Leihgeschäften kehren Hakim Traoré (VfL Oldenburg) und Sven Köhler (SC Verl) zurück.

Wer geht?

Nicht zu halten sind die Leihgaben Niklas Schmidt (Werder Bremen) und Ludovit Reis (FC Barcelona), auch Top-Torjäger Sebastian Kerk (zehn Tore, zehn Vorlagen) wird sich wohl eher in der 2. Bundesliga umschauen – Hannover 96 gilt als Interessent. Der "NOZ" zufolge könnte Kerk den VfL für eine festgeschriebene Ablöse verlassen, was Geld in die klammen Kassen spülen würde. Auch Stammkeeper Philipp Kühn wird wohl nicht zu halten sein.

 

Finanzen & Ziele

Wie sieht es finanziell aus?

Auch wenn sich der Verlust in der abgelaufenen Saison coronabedingt wohl auf rund drei Millionen Euro belaufen wird, sei die finanzielle Lage nicht existenzbedrohend, wie Schmedes gegenüber dem "NDR" betonte. Auch die Lizenz sei nicht in Gefahr: "Durch einige Maßnahmen in der Rückserie wird das Minus nicht so drastisch ausfallen", erklärte der Geschäftsführer. "Wir sind kaufmännisch eher konservativ an die Sache rangegangen, so dass wir nicht in ein Loch fallen." Doch allein die Einnahmen aus der TV-Vermarktung sinken von rund 7,5 auf rund 1,2 Millionen Euro.

Ist der direkte Wiederaufstieg realistisch?

Am Sonntagabend wollte Schmedes noch kein konkretes Ziel für die kommende Saison ausgeben: "Es ist zum jetzigen Zeitpunkt ein Stück weit vermessen, schon sportliche Ziele auszugeben." Ob der direkte Wiederaufstieg realistisch ist, wird vor allem damit zusammenhängen, inwiefern vor dem Hintergrund der finanziellen Situation ein schlagkräftiger Kader zusammengestellt werden kann. Nach dem Abstieg 2009 gelang anschließend die direkte Rückkehr, allerdings stieg Osnabrück ein Jahr später erneut ab. Danach benötigten die Lila-Weißen acht Anläufe für den Aufstieg. So lange soll es nun nicht dauern – allein schon aus finanzieller Sicht.

   

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