Wie Schiri Bartnitzki die drei Platzverweise in Köln erklärt

Zweimal Gelb-Rot und einmal glatt Rot: Schiedsrichter Daniel Bartnitzki sprach am Sonntagabend bei der Partie zwischen Viktoria Köln und Arminia Bielefeld (0:2) gleich drei Platzverweise aus. Nach dem Spiel erklärte er, wie es dazu kam.
Lofolomo und Sarenren Bazee sehen Gelb-Rot
Bevor der 28-Jährige kurz vor der Pause die ersten beiden Platzverweise ausstellte, stand zunächst eine Szene in der 34. Minute im Fokus, als er sowohl Bielefelds Noah Joel Sarenren Bazee als auch Enrique Lofolomo verwarnte, nachdem beide in Folge eines Foulspiels von Kunze am Kölner verbal aneinandergeraten waren. "Ich wollte beide Spieler beruhigend ansprechen, allerdings haben sie nicht auf mich reagiert", schilderte Bartnitzki im "MagentaSport"-Interview. "Ich habe es mehrmals probiert, aber sie haben sich verbal hochgefahren. Nach drei, vier Versuchen habe ich dann beide verwarnt, weil ich sie verbal nicht erreichen konnte." Die gelben Karten hatten Folgen, wie sich zeigen sollte.
Denn nur vier Minuten später sah Lofolomo Gelb-Rot und musste vom Platz. "Der Spieler von Bielefeld (Kunze; d. Red.) spielt den Ball weg. Lofolomo kommt den Tick zu spät. Man sieht hier, dass er unten, mit seinem Fuß, auf dem Fuß vom Gegenspieler aufsetzt. In der Summe, durch diesen Fußauftritt, ist das Gelb-Rot." Und auch für Sarenren Bazee war die Partie keine drei Zeigerumdrehungen später beendet, nachdem er einen Elfmeter schinden wollte: "Ich denke, dass das eine klare Schwalbe war. Das wusste der Spieler dann auch relativ schnell. Das ist kein Kontakt. Wenn, dann ein gesuchter Kontakt. Das ist eine klare Schwalbe und in der Konsequenz auch eine Gelb-Rote-Karte."
Janßen verließ Coaching-Zone
Die rote Karte gab es nach 70 Minuten dann für Viktoria-Coach Olaf Janßen, der sich darüber aufgeregt hatte, dass sich Bielefelds Keeper Jonas Kersken ohne erkennbaren Grund behandeln ließ, sodass Trainer Mitch Kniat seine Mannschaft für eine taktische Besprechung an die Seitenlinie holen konnte. "Die Spielszene war so, dass der Torhüter von Arminia Bielefeld verletzt war, dementsprechend eine Behandlung brauchte, die wir als Schiedsrichter laut Regelwerk auch zulassen müssen", erläuterte Bartnitzki.
"Olaf Janßen ist in der Szene, weil die Spielweise von Bielefeld laut ihm bekannt ist, sehr wild gestikulierend aus seiner Coaching Zone hinaus. Er hat also seine Coaching Zone verlassen, um zu provozieren, sowohl in der gegnerischen Coaching Zone, als auch provozierend aufs Feld. Das ist laut Statuten eine Rote Karte, weil der Trainer eine gewisse Vorbildwirkung hat und dabei nicht wild gestikulierend oder artikulierend aufs Feld oder in die gegnerische Coaching Zone gehen darf. In der Szene gab es keinen Spielraum für uns." Nach der Partie habe Janßen sein Fehlverhalten aber "sehr fair und einsichtig" eingestanden, wie der Unparteiische hervorhob. Für das kommende Wochenende sind nun alle drei Akteure gesperrt.