SVWW bleibt Spitzenreiter-Schreck – "Müssen am Boden bleiben“
Nach zwei Niederlagen in Folge ist der SV Wehen Wiesbaden wieder in der Spur. Gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer MSV Duisburg siegten die Hessen deutlich und verdient mit 3:0. Dabei scheinen Tabellenführer dem SVWW besonders zu liegen. Bereits am 3. Spieltag wurde der damalige Spitzenreiter Fortuna Köln mit 3:0 nach Hause geschickt.
Ausgeglichene erste Hälfte
SVWW-Trainer Torsten Fröhling überraschte vor Spielbeginn mit einer Änderung. Der momentan einzige fitte Mittelstürmer Manuel Schäffler musste auf der Bank Platz nehmen, für ihn begann Stephane Mvibudulu im Sturmzentrum. Für die nicht einsatzfähigen Kevin Schindler (Knieprellung), Alf Mintzel (Hexenschuss) und Daniel Wein (Virusinfektion) rückten Philipp Müller, Michael Vitzthum und Sertan Yegenoglu in die Startelf. Eine Änderung gab es auch beim Spielsystem. Statt des gewohnten 4-3-3 liefen die Hausherren im 4-4-2 auf, David Blacha bekleidete die Position neben Mvibudulu. Beide Teams begannen mit viel Tempo, viele Chancen gab es aber zunächst nicht. In der 14. Minute hätte Tugrul Erat die Führung für den MSV erzielen können, allerdings scheiterte er aus elf Metern an Torhüter Markus Kolke. Eine Viertelstunde später konnte sich Duisburgs Linksverteidiger Kevin Wolze nur mit einem Foul im Strafraum gegen David Blacha helfen. Steven Ruprecht ließ sich die Chance vom Elfmeterpunkt nicht nehmen und verwandelte sicher. Die nächsten Chancen auf ein Tor gab es dann kurz vor der Pause. Erst parierte Kolke einen Kopfball von Thomas Bröker, auf der Gegenseite vergab Philipp Müller nach einer Flanke von Marc Lorenz freistehend vor Gäste-Keeper Mark Flekken ein mögliches 2:0.
SVWW mit den besseren Chancen
Die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang hatten die Gastgeber. Mvibudulu schickte mit einem Steilpass Robert Andrich, der im Eins-gegen-Eins gegen Flekken aber das Nachsehen hatte. Die Duisburger versuchten den Druck zu erhöhen, beschränkten sich aber schon früh auf lange Bälle ins Sturmzentrum oder auf die Flügel, die die Viererkette der Hessen um Neuzugang Sertan Yegenoglu aber vor keine größeren Probleme stellte. Die Zebras fanden nur selten eine Lücke und wurden nur durch Schüsse aus der zweiten Reihe gefährlich. So musste sich Markus Kolke bei einem Schuss von Zlatko Janjic strecken. In dieser Druckphase der Gäste gelang es dem SVWW aber, das zweite Tor zu erzielen. Einen zunächst abgewehrten Eckball brachte Marc Lorenz nochmal ins Zentrum. Müllers Schussversuch wurde noch geblockt, allerdings landete der Abpraller beim völlig blank stehenden Mvibudulu, der den Ball aus 16 Metern in den Winkel platzierte. Der MSV ging durch die zusätzlichen Stürmer Kingsley Onuegbu und Simon Brandstetter nochmals mehr Risiko. Mehr Durchschlagskraft entwickelten die Gäste allerdings nicht. Wieder blieben Schüsse aus der zweiten Reihe von Zlatko Janjic die gefährlichsten Offensivaktionen der Duisburger. Stattdessen hätten die Hessen nach zwei Torwartfehlern von Flekken noch weiter erhöhen können. Erst landete ein Abspiel des Niederländers in den Füßen von Robert Andrich, dessen Volley-Versuch nur knapp am Tor vorbei ging. Dann ließ Flekken nach einem Missverständnis mit Leutenecker den Ball fallen, Mvibudulus Schuss wurde aber zur Ecke abgeblockt.
Steven Ruprecht: „Wir müssen am Boden bleiben.“
In der 87. Minute fiel dann die endgültige Entscheidung. Der eingewechselte Niklas Dams, der nach fünfmonatiger Verletzung sein Comeback gab, überspielte mit einem langen Ball die völlig entblößte Defensive der Zebras und schickte David Blacha auf die Reise. Allein vor Flekken behielt der 25-Jährige die Nerven und setzte mit dem 3:0 den Schlusspunkt. „Es ist schön, mal wieder zu gewinnen“, freute sich SVWW-Trainer Torsten Fröhling auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Ein Kompliment an meine Mannschaft, dass sie […] so zusammengehalten hat, es durchgezogen hat.“ Erleichtert und glücklich über den Sieg zeigte sich auch Torschütze Steven Ruprecht, der aber auch mahnte. „Wir müssen am Boden bleiben, wir haben ein vernünftiges Spiel gemacht, haben uns reingebissen und 120 Prozent gegeben. […] Wir haben am Mittwoch das nächste schwere Spiel vor der Brust in Mainz. […] Da gilt es wieder 120 Prozent abzurufen.“