Wiesbaden kommt furios zurück: Rehm zieht den Hut

0:2 und 1:3 – zweimal lag der SV Wehen Wiesbaden am Samstag gegen Eintracht Braunschweig mit zwei Toren im Rückstand, ging am Ende aber dennoch nicht als Verlierer vom Platz. Grund dafür war eine turbulente Schlussphase.

"Hut ab vor meiner Mannschaft"

Als Trainer Rüdiger Rehm nach Spielende auf der Pressekonferenz sein Statement einleitete, musste er erstmal durchatmen: "Das war nervenaufreibend." Denn lange Zeit sah sein Team gegen Braunschweig wie der sichere Verlierer aus, es drohte die dritte Niederlage in Folge. Doch dann kann die Schlussphase: Erst verkürzte Stephan Andrist in der 86. Minute nach Vorarbeit von Manuel Schäffler auf 2:3, dann traf der eingewechselte Daniel Kyereh in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 3:3 – und der Wahnsinn war perfekt. "Hut ab vor meiner Mannschaft", sprach Rehm ein Lob aus.

SVWW gibt nicht auf

Dabei begann die Partie aus Sicht der Hausherren zunächst alles andere als optimal, noch vor der Pause ging Braunschweig durch einen Treffer von Philipp Hoffmann in Führung (32.). "Wir hatten Probleme, dagegen zu halten", stellte Rehm fest. "Dieser Nackenschlag darf uns nicht passieren." Und als Onur Bulut kurz nach Wiederanpfiff auf 2:0 für die Gäste erhöhte (48.), schien der SVWW bereits auf der Verliererstraße. "Das Tor zu diesem Zeitpunkt war brutal hart", so Rehm. Doch Wiesbaden kämpfte sich zurück, verkürzte durch Schäffler nach 63 Minuten auf 1:3, um elf Minuten später den dritten Gegentreffer zu kassieren. Viele Mannschaften hätten zum Ende der Englischen Woche wohl schon aufgesteckt, doch der SV Wehen blieb dran. "Wir haben nie den Mut verloren", lobte Rehm und sprach vor allem Patrick Schönfeld ein Sonderlob aus: "Er hat das Herz in die Hand genommen und das Spiel an sich gerissen."

Ein gefühlter Sieg

Das 3:3 am Ende sein "phänomenal" gewesen, jubelte Rehm. Auch Torschütze Daniel Kyereh war die Erleichterung deutlich anzumerken: "Ich bin überglücklich. Überragend, dass wir am Ende noch zurückgekommen sind." Durch die späten Treffer "fühlt sich das Unentschieden wie ein Sieg an", so der 22-Jährige. Mit vier Punkten aus vier Spielen hinkt der SVWW seinen Ansprüchen zwar noch etwas hinterher, hat aber gegen Braunschweig Moral gezeigt und Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben gesammelt. Zunächst geht es am kommenden Freitag im DFB-Pokal gegen den FC St. Pauli, ehe die Hessen am 25. August die SpVgg Unterhaching in der heimischen Brita-Arena erwarten.

   

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