Wiesbaden unterliegt Kaiserslautern im Elfmeterschießen
Der SV Wehen Wiesbaden musste sich nach einem intensiven Spiel im Elfmeterschießen dem 1. FC Kaiserslautern mit 2:3 geschlagen geben. FCK-Coach Kosta Runjaic veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:1 beim SV Sandhausen gleich auf fünf Positionen. Torwart Tobias Sippel kehrte nach Rotsperre ins Tor zurück. Ausserdem durften Neuzugang Michael Schulze, Willy Orban, Ruben Jenssen und Philipp Hofmann für Jean Zimmer, Markus Karl, Marcel Gaus und Srdjan Lakic beginnen. Wehens Trainer Marc Kienzle wechselte lediglich auf zwei Positionen und brachte den Ex-FCK Torwart Florian Fromlowitz, sowie Stürmer Soufian Benyamina für Markus Kolke und Luca Schnellbacher. Die Zuschauer sahen zu Beginn kein Abwarten oder Geplänkel sondern direkt ein engagiertes Spiel von beiden Seiten, auch wenn zunächst keine Torchancen entstanden. Ein erster Aufreger brachte dann die neunte Minute, als der Ball im Tor der Pfälzer landete und Benyamina bereits zum Jubeln unterwegs war. Allerdings hob der Schiedsrichter-Assistent die Fahne, da bei Benyaminas Treffer, sein Mitspieler Robert Müller im Abseits stand und Sippel die Sicht versperrte. Zu diesem Zeitpunkt machte Wiesbaden sehr viel Betrieb und kam besonders über die linke Seite wiederholt nach vorne. Es fehlte jedoch der letzte Pass um wirklich torgefährlich zu werden. Den Gästen gelang noch weniger, da sie noch vergeblich nach einem Rezept gegen die Defensive der Hausherren suchten. Im einem ausgeglichenen Spiel hatten beide Teams in der Folge ihre Aktionen und hielten somit die Spannung aufrecht, auch wenn dabei keine Großchancen entstanden. Besonders durch Standardsituaiton kamen beide Mannschaften dem Tor am nächsten, wobei für Lautern ein Kopfball von Hofmann (31.) und für Wiesbaden einer von Nico Herzig (32.) noch am Nennenswertesten waren. Erst kurz vor der Pause war es der FCK der wieder für Highlights sorgen konnte. Zunächst verpasste Hofmann nach Zuspiel von Chris Löwe mit seinem Schuss knapp das Gehäuse (38.) und wenige war es erneut der Stürmer der mit einer Direktabnahme wenige Zentimeter am Tor vorbeizielte (42.). So ging ein ausgeglichenes Spiel mit einem verdienten Unentschieden in die Pause.
Partie bleibt umkämpft – Chancen bleiben Mangelware
Ohne personelle Wechsel kamen beide Teams aus den Kabinen und begannen ähnlich wie im ersten Durchgang beide mit Zug zum Tor. Eine erste kleine Kopfballchance durch Herzig konnte Sippel jedoch ohne Probleme parieren (48.). Die Roten Teufel versuchten vermehrt spielerisch ihre Möglichkeiten zu bekommen, wobei zunächst der letzte Pass nicht funktionierte. Besser klappte es dann als Schulze über den rechten Flügel kam und klasse auf Kevin Stöger spielte, der jedoch anstatt selbst zu schießen, lieber auf Hofmann weiterleitete, dem dann der Ball versprang (52.). Weiterhin blieb das Spiel intensiv mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld und wenig Platz für beiden Offensivabteilungen. Folgerichtig blieben auch die Torchancen wieder Mangelware. Beide Trainer brachten Mitte der zweiten Hälfte mit Schnellbacher (SVWW) und Stefan Mugosa (FCK) frische Angreifer um neue Impulse zu bewirken. Es war jedoch der Zufall, der für die nächste Torszene sorgen sollte. Eine abgefälschte Flanke von Sebastian Mrowca wurde zum Torschuss, den Sippel aber zur Ecke klären konnte (71.), die dann Herzig um ein Haar hätte verwandeln können (72.). Nun war Wiesbaden wieder mehr am Drücker und hatte die Großchance, als José Vunguidica über links durchkam und in der Mitte Schnellbacher anspielte, der jedoch selbst nochmal weiterleiten wollte und somit die Chance verschenkte (76.). Dennoch wurde damit keine Schlussoffensive eingeleitet und stattdessen wirkten beide Mannschaften zum Ende hin noch mehr auf Sicherheit bedacht und keiner wollte den entscheidenden Fehler produzieren. In der Nachspielzeit schenkte Alexander Ring den Gastgebern nochmals durch einen Ballverlust eine Torchance, die Nils-Ole Book jedoch nicht nutzen konnte. Damit ging die Partie in die Verlängerung.
Verlängerung bringt keine Entscheidung – Mrowca verschießt
Zu Beginn der Verlängerung versuchten erneut beide Teams mit Kombinationen nach vorne zu kommen. Eine solche brachte den FCK zur nächsten Torchance, doch Ring konnte eine gute Flanke von Mugosa nicht an Keeper Fromlowitz vorbeibringen (96.). Auf der Gegenseite konnte Vunguidica Schnellbacher klasse anspielen, doch der Stürmer zielte am Gehäuse vorbei (97.). Auch danach wirkten die Defensivreihen etwas offener als in der regulären Spielzeit und kleinere Chancen häuften sich. FCK-Kapitän Marc Torréjon zielte jedoch mit seinem Kopfball einem Löwe-Freistoß zu hoch (103.). Kurz darauf war Karim Matmour auf der rechten Seite durch, fand jedoch keine Lücke (104.). Nach dem letzten Seitenwechsel war dann zunächst beiden die Müdigkeit anzumerken, ehe beinahe aus dem nichts die Führung für Wiesbaden gefallen wäre. Matmour verlor den Ball im Spielaufbau, worauf die Gastgeber schnell über Book konterten, der in der Mitte den freien Schnellbacher anspielte. Doch dem Stürmer missglückte die Ballannahme völlig, wodurch Matmour seinen Fehler noch ausbügeln konnte (112.). Danach ging auch Kaiserslautern nicht mehr ins größte Risiko und beide Teams schienen sich mit dem Gedanken an ein Elfmeterschießen anzufreunden. Dennoch sahen die Zuschauer noch ein Tor in der Verlängerung, das allerdings zurecht zurückgepfiffen wurde da Matmour deutlich im Abseits stand. Im Elfmeterschießen trafen zunächst Hofmann, André Fomitschow und Mugosa für die Pfälzer und Michael Wiemann, sowie Book für die Gastgeber. Dann rückte erstmals Keeper Sippel in den Vordergrund, der den Elfer von Mrowca parierte. Nachdem auch Torréjon für den FCK und Thomas Geyer für Wehen trafen, hatte Dominque Heintz den Matchball und verwandelte sicher zum 5:3 nach Elfmeterschießen.
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