Wildes 4:4 beim SC Verl: Sandhausen muss Federn lassen

Dämpfer für den SV Sandhausen im Kampf um den Aufstieg: Trotz dreifacher Führung kamen die Kurpfälzer am Sonntag nach einer spektakulären Schlussphase nicht über ein 4:4 beim SC Verl hinaus. Der Rückstand auf den dritten Rang beträgt nun sechs Zähler. Dagegen liegen die Ostwestfalen weiterhin auf Platz 12 im gesicherten Mittelfeld – bei zehn Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Sandhausen nimmt Verls Geschenk an

Auf drei Positionen gegenüber dem 1:0 in Ingolstadt hatte die Verler ihre Startelf geändert. Trainer Alexander Ende musste auf den gelb-gesperrten Paetow verzichten. Zudem fehlten Gruber und Sessa in der Anfangsformation. Dafür rutschten Pernot, Mikic und Lokotsch rein. Sandhausens Coach Jens Keller tauschte noch mehr durch. Geschwill, Ben Balla, Maciejewski und Greil erhielten den Vorzug vor Girdvainis, Mühling, Ehlich und El-Zein.

Die vielen Umstellungen taten dem Spielfluss aber keinen Abbruch. Während die Hausherren es mit einem gepflegten Kurzpassspiel probierten, schaltete Sandhausen im 4-2-3-1 nach Ballgewinn schnell um. So entwickelte sich eine Partie, in der Verl mehr Ballbesitz hatte, weil die Gäste erst ab der Mittellinie attackierten. Die erste Torchance begutachteten die Zuschauer in der Sportclub-Arena in der 15. Minute nach einem Freistoß von Wolfram. Seine Flanke fand Baack, dessen Abschluss eine sichere Beute für SVS-Keeper Rehnen darstellte.

Noch mehr strecken musste sich SCV-Torhüter Unbehaun. David Otto bediente den im Zentrum lauernden Maciejewski, der das Spielgerät Richtung Tor bugsierte. Doch der Schlussmann parierte glänzend zur Ecke (23.). Nur vier Minuten später war er dann machtlos. Der SC Verl leistete sich einen Bock im Aufbauspiel, den Greil ausnutzte, indem er eiskalt einschob. Die passende Antwort kam aber prompt: Ochojski konnte unbedrängt flanken und Yari Otto musste nur noch den Kopf hinhalten (34.). Die Partie nahm Fahrt auf, Sandhausen ging wieder in Führung. Otto scheiterte erst noch am Pfosten, den Abpraller netzte Greil aber ein (39.). Beim Gegentor verletzte sich Unbehauen, der durch Müller ersetzt wurde.

Vier Tore in den letzten 20 Minuten

Erstmalig vorstellig in Halbzeit zwei wurden die Verler nach sechs Minuten. Von der rechten Außenbahn flankte Baack in die Mitte, wo Nadj auf das Gehäuse köpfte. Doch Rehnen fing den Versuch problemlos. Und plötzlich stand der zweite Keeper auf dem Platz im Mittelpunkt, weil Schiedsrichter Winter nach einem Foul an Greil auf den Punkt zeigte. Aus elf Metern scheiterte David Otto allerdings am eingewechselten Müller (58.). Das rächte sich, weil Verl erneut ausglich. Ein abgefälschter Schuss fand den Weg zum umtriebigen Baack, der souverän vollstreckte (61.).

Und die Gastgeber legten sogar zum 3:2 nach: Ein strammer Schuss von Wolfram landete im unteren linken Eck (69.). Aber auch Sandhausen zeigte Moral und schlug zurück: Der Joker Meier lief zum richtigen Zeitpunkt in die Box und köpfte ein (79.). Es wurde immer wilder: Während Verl in Person von Lokotsch noch eine Top-Chance vergab (82.), ging Sandhausen nur wenig später zum dritten Mal in Front. Der ebenfalls hereingekommene Stolze traf zum 3:4 (85.). Und das sollte es noch nicht gewesen sein. Wieder stand Referee Winter im Blickpunkt, als er einen zumindest strittigen Elfmeter für Verl gab. Doch das kümmerte Taz nicht im Geringsten. Der Joker vollstreckte eiskalt zum erneuten 4:4-Ausgleich – und gleichzeitig zum Endstand (89.).

So musste der SV Sandhausen im Aufstiegskampf Federn lassen. Die Mannschaft von Trainer Jens Keller steht auf Rang fünf, der Rückstand auf Platz drei beträgt sechs Zähler. Am kommenden Spieltag empfängt Sandhausen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund. Verl, das weiterhin im gesicherten Mittelfeld rangiert und zehn Punkte vor den Abstiegsrängen liegt, tritt am nächsten Wochenende auswärts in Lübeck an.

   

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