Winterfazit 1. FC Heidenheim: Mit einem Bein in der 2. Bundesliga

Während sich die Drittligisten derzeit auf die Rest-Rückrunde vorbereiten, nimmt liga3-online.de die bisherige Saison der 20 Drittligisten unter die Lupe. Heute: 1. FC Heidenheim. Die vor der Saison knapp am Relegationsplatz gescheiterten Heidenheimer stehen nach 21 Spieltagen mit 47 Punkten souverän an der Tabellenspitze. Im Folgenden schaut sich liga3-online.de die bisherige Saison des 1. FC Heidenheim einmal genauer an.

Das lief gut

Die neuen Stärken der Heidenheimer Mannschaft liegen auf der Hand. Neben den hervorragenden Offensivqualitäten hat sich das Team in der Defensive deutlich stabilisiert. Erst 13 Gegentore in 21 Spielen sprechen für sich. Es ist bemerkenswert wie jeder einzelne sich an der Defensivarbeit beteiligt. Frank Schmidt möchte gegen jeden Gegner ein schnelles und aktives Pressing sehen und dazu wird erwartet, dass sich die Spieler für keinen Weg zu schade sein dürfen. Besonders die beiden Sechser, Griesbeck und Reinhardt, müssen in jedem Spiel ein enormes Laufpensum abrufen, da sie nicht nur für das Tore verhindern verantwortlich sind, sondern als Schaltzentrale dienen, um die beiden Stürmer und Flügelspieler mit guten Pässen in Szene zu setzen.

Das lief nicht gut

Bei einer Hinrunde, die geprägt von Rekorden war verbietet es sich eigentlich über Schwächen zu sprechen. Aber auch die bisher so erfolgreiche Saison des 1. FCH kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass bisher noch nicht alles perfekt läuft. Zu Beginn spielte man mit nur einer Spitze, aber die Erfolge waren eher dem Zufall und dem Kampfeswillen geschuldet, als dass man sich diese Siege erspielt hat. Mitte der Runde wurde dann auf eine Doppelspitze umgestellt und somit gab es prompt mehr spielerische Akzente zu sehen. Zudem scheint es, dass nicht alle Positionen gleichwertig stark besetzt sind. So musste im letzten Spiel des Jahres 2013 Innenverteidiger Wittek pausieren, für ihn rutschte Endres in die Partie. Nach nur vier Minuten geriet man dann in Rückstand, nachdem zuvor ganze sieben Partien ohne Gegentreffer absolviert wurden. Vor Weihnachten wurde deshalb die Verpflichtung von Daniel Vier bekanntgegeben. Der Routinier, der von den Amateuren des VfB Stuttgart an die Brenz wechselt, soll die Defensive zusätzlich verstärken und den Kader in der Breite weiter qualitativ aufzustellen. Sein erster Einsatz könnte das erste Spiel im neuen Jahr werden. Gegen den Chemnitzer FC fällt Göhlert mit einer Gelbsperre aus und so ist das Debüt von Vier neben Wittek sehr wahrscheinlich.

Bewertung der Neuzugänge

Im Sommer wurden sieben Spieler verpflichtet, die überwiegend schon Drittligaerfahrung mitbringen. Einzige Ausnahme war Griesbeck, der aus Ulm kam. Doch gerade diese Verpflichtung entpuppte sich als echter Glücksgriff. Seinen Einstand feierte er mit dem Siegtreffer in Duisburg, danach folgten Partien in denen er die Zuschauer ins Schwärmen brachte. Spitznamen wie „Fußballgott“ und „Maschine“ hat er sich innerhalb kürzester Zeit verdient. Doch die Leistung Griesbecks soll die Leistung der anderen Neuzugänge nicht schmälern. Reinhardt, Morabit, Sökler und Heise erledigen ihren Job auch mehr als zufriedenstellend. Dazu hätte sich auch Timo Beermann gesellen können, der als Innenverteidiger eigentlich fest vorgesehen war, doch ein Kreuzbandriss warf den jungen Ex-Osnabrücker weit zurück. Einzig Lukas Kohler konnte sich nicht in das Team spielen. Er hatte es von Anfang an schwer und kann deshalb auch keinen Einsatz verbuchen. Folgerichtig wurde er an den 1. FC Saarbrücken, von dem er im Sommer nach Heidenheim gewechselt war, bis Ende der Saison ausgeliehen.

Bester Spieler der bisherigen Saison

Es fällt schwer einen Spieler besonders herauszuheben. Diese Saison ist das Team der Star. Muss man jedoch einen Namen nennen, so kommt man um einen Namen nicht herum. Sebastian Griesbeck ist die größte Überraschung der Saison. Keiner hatte ihn vor der Saison wirklich auf dem Zettel. Doch der Abräumer vor der Abwehr entzückt die Fans nicht nur durch seinen ungemeinen Kampfeswillen und seiner hohen Laufbereitschaft, sondern auch durch seine starke Technik am Ball, die man bei ihm auf den ersten Blick gar nicht für möglich hält.

Schwächster Spieler der bisherigen Saison

Von der Verpflichtung von Lukas Kohler haben sich die Verantwortlichen sicher mehr erhofft. In der vergangenen Saison kam er in Saarbrücken auf 35 Saisonspiele und dabei gelangen ihm fünf Treffer und vier Torvorlagen. Durch die Ausleihe bis zum Saisonende an Saarbrücken soll Kohler mehr Spielpraxis auf hohem Niveau kommen, um dann womöglich nächste Saison, um einen Platz in der ersten Elf mitreden zu können.

Fazit

Der 1. FC Heidenheim dreht an der Tabellenspitze einsam seine Runden. Der Aufsteiger aus Leipzig folgt auf Rang zwei mit schon beachtlichen sieben Zählern Rückstand. Auf den Relegationsplatz haben die Heidenheimer inzwischen zwölf Punkte Vorsprung. Es deutet vieles darauf hin, dass in dieser Saison endlich der Sprung in die 2. Bundesliga gelingen wird. Dass aber bisher noch gar nichts erreicht ist, weiß in Heidenheim jeder. Die letzten beiden Spiele vor der Winterpause wurden auch nur unentschieden gespielt. Was die Heidenheimer jedoch vom Rest der Liga unterscheidet ist, dass sie auch bei schwachen Auftritten immer einen oder sogar drei Punkte holen können.

Ausblick

Das Saisonziel ist klar und der bisherige Saisonverlauf zeigt, dass der Aufstieg in dieser Saison endlich realisiert werden kann. Es ist zwar noch fast eine Hälfte der Saison zu spielen, aber wenn sich der 1.FCH so stark wie in der Hinrunde präsentiert wird es für die Verfolger schwer werden noch einmal an die Heidenheimer ranzukommen.

FOTO: Flavia Heidenheim

 

   

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