Winterfazit Alemannia Aachen: Zweitligaabsteiger im freien Fall
Der erste Teil der Drittliga-Saison ist Geschichte – bis auf einige Ausnahmen haben die Vereine 22 Spiele absolviert. Grund genug, die bisherige Saison einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Im Winterfazit widmet sich liga3-online.de heute Alemannia Aachen: Die Alemannia befindet sich nach gespielten 20 Partien auf dem 18.Tabellenplatz mit 19 Zählern. Die letzten beiden Spiele gegen Wacker Burghausen und die Amateure von Borussia Dortmund mussten witterungsbedingt abgesagt werden. Zuvor gab es nach sieben sieglosen Spielen in Folge einen 2:1 Heimsieg gegen Arminia Bielefeld.
Das lief bisher gut
Mit großen Erwartungen war man nach dem Abstieg in die Spielzeit 2012/2013 gestartet. Neben dem sportlichen Misserfolg der Mannschaft, steht der gesamte Klub vor dem finanziellen Aus. Verwunderlich ist es daher, dass die Alemannia mit Abstand die Zuschauertabelle der 3.Liga mit 13.545 Besuchern pro Heimspiel anführt. Die Fans stehen bedingungslos zu ihrem Verein und versuchen alles um ihn zu retten. Aufgrund der finanziellen Engpässe muss die Vereinsführung zur Winterpause den Kader deutlich verkleinern und personelle Kosten einsparen. Da wirkt es beruhigend, dass verheißungsvolle Talente aus den eigenen Jugendmannschaften bereit stehen um die entstehenden Lücken zu schließen. Robert Leipertz oder Armand Drevina haben schon zuletzt in den Spielen überzeugen können und lassen darauf hoffen den Verein in der 3.Liga halten zu können. Auch der Niederländer Mark Flekken gilt als großes Talent auf der Torwartposition und wird wohl schon bald seine Chance erhalten.
Das lief bisher nicht gut
Insgesamt präsentiert sich der Verein mit seinen ganzen Nebenkriegsschauplätzen dürftig in der Öffentlichkeit. Der alte Ausspruch des „Klömpchenklubs“ scheint sich wieder zu bewahrheiten und nur sehr langsam bildet sich ein adäquates Krisenmanagement welches eine Strategie zur Rettung erahnen lässt. Die Alemannia ist ein Verein, der nie wirklich zur Ruhe kommt. Dementsprechend scheint das Team häufig verunsichert und kann sein zweifellos vorhandenes Leistungsvermögen nicht vollends abrufen. Zu häufig bringt man sich durch individuelle Fehler um die verdienten Punkte und verlässt dann als Verlierer den Platz.
Bester Spieler
Bester Spieler der Hinrunde war Albert Streit. Streit versuchte jederzeit die Mannschaft als erfahrener Bundesligaspieler zu führen und als Leitwolf auf dem Platz aufzutreten. Technisch über allen Maßen, konnte der ein oder andere Mitspieler allerdings mit seinen Fertigkeiten nicht allzu viel anfangen und so verpufften viele seiner Aktionen im Ansatz. Streits Vertrag wurde Mitte Dezember aufgrund zu hoher Gehaltsforderungen aufgelöst. In scheint es zum Viertligisten Victoria Köln zu ziehen.
Schwächster Spieler
Die gesamte Mannschaft schafft es nicht konstant ansprechende Leistungen abzurufen und so ist kein Spieler besonders negativ aufgefallen.
Transfermarkt: Geplante Aktivitäten auf dem Transfermarkt
Der Vertrag von Albert Streit wurde bereits aufgelöst. Aufgrund finanzieller Einsparungen werden wohl weitere Spieler die Alemannia in der Winterpause verlassen. Auf Seiten der Neuzugänge dürfen die Fans neue Gesichter aus der zweiten Mannschaft der Aachener erwarten. Aber auch Jugendspieler werden vermutlich in den Profikader integriert werden.
Fazit
Insgesamt lässt sich sagen, dass es in dieser Saison nur noch darum geht den Verein mit allen Mitteln in der Klasse zu halten. Ein Absturz in die Regionalliga West käme einem Absturz in die sportliche Bedeutungslosigkeit gleich. Mit einer aufgebohrten U23-Mannschaft muss man im weiteren Saisonverlauf alles daran setzen den Verein nach dem letzten Spieltag über der Abstiegszone zu halten um bei positiver, finanzieller Entwicklung in der 3. Liga verbleiben zu können.
Ausblick
Aufgrund der bevorstehenden zahlreichen Abgänge ist eine Prognose schwer zu erstellen. Sollte es Trainer van Eck gelingen das Team weiter so motivieren zu können wie bisher, besteht eine realistische Chance die Klasse zu halten. Mit der Unterstützung der Fans im Rücken könnten die verbleibenden Spieler über sich hinaus wachsen und die aktuelle Situation im Verein nutzen um sich so für höhere Aufgaben zu präsentieren.
FOTO: Lennart Ebersbach