Winterfazit Chemnitzer FC: Es kann nur besser werden
Während sich die Drittligisten derzeit auf die Rest-Rückrunde vorbereiten, nimmt liga3-online.de die bisherige Hinrunde der 20 Drittligisten unter die Lupe. Heute: Der Chemnitzer FC. Aus den ersten 21 Partien in der 3. Liga hat der Chemnitzer FC 26 Punkte geholt. Damit steht der sächsische Traditionsverein auf dem 13. Tabellenplatz. Im Vergleich zur gesamten Spielzeit verliefen die jüngsten Partien positiv, denn aus den letzten fünf Begegnungen hat man zwei Siege gegen Elversberg und Osnabrück und drei Unentschieden gegen Holstein Kiel, VfB Stuttgart II und Unterhaching erzielen können. In Folgenden schaut sich liga3-online.de die bisherige Saison vom Chemnitzer FC einmal genauer an.
Das lief gut
Das Torverhältnis ist für ein Teams aus der unteren Hälfte bei 24:26 Treffern, respektive minus zwei, durchaus akzeptabel. Besonders in den letzten fünf Spielen konnte ein klarer Aufwärtstrend erkennbar werden. Die Tatsache, dass man auch bei einem starken Gegner, wie dem VfL Osnabrück tatsächlich gewinnen konnte, zeigt, dass der neue Trainer Karsten Heine seine Mannschaft erreichen kann. Als echte Leistungsträger haben sich besonders zum Hinrunden-Ende die beiden Routiniers Ronny Garbuschewski und Anton Fink erweisen können, die elf Treffer der insgesamt 24 Tore markieren konnten. Auch die Handschrift des neuen Trainers wird immer besser erkennbar.
Das lief nicht gut
Trotz zuletzt neun Punkten aus den letzten fünf Partien steht der CFC auch weiterhin nur zwei Punkte vom ersten Abstiegsplatz entfernt. Die Abstiegskonkurrenz punktet fleißig. Mit erst zehn erzielten Heimtoren stellt man die zweitschlechteste Offensive der gesamten 3. Liga in den Heimspielen. Eine Heimmacht sieht anders aus, denn von zehn Spielen im heimischen Stadion an der Gellertstraße konnten gerade einmal vier Stück siegreich gestaltet werden. Die Tatsache, dass sich Offensivmann Fink an der Leiste operieren musste und den „Himmelblauen“ damit mehrere Wochen ausfallen wird, ist ebenfalls kein gutes Zeichen.
Bewertung der Neuzugänge
Mit großen Hoffnungen sind die Neuzugänge zu Saisonbeginn zum Chemnitzer FC gelockt werden. Einzig Ronny Garbuschewski konnte seine Qualitäten zuletzt zum Tragen bringen. Sehr enttäuschend sicherlich die Bilanz von Marc Hensel, der in seinen 18 Saisonpartien nur allzu selten wirklich glänzen konnte. In 18 Partien gelang dem ehemaligen Zweitligaspieler vom FC Erzgebirge Aue kein einziger Saisontreffer. Auch sonst konnte der 27-Jährige nicht an seine Glanzzeit anknüpfen. Er wurde als Leistungsträger verpflichtet, doch konnte diesem Anspruch nie so wirklich gerecht werden.
Stärkster Spieler der bisherigen Saison
Anfangs konnte Rückkehrer Ronny Garbuschewski seine großartigen Qualitäten nicht wie gewohnt auf dem Spielfeld umsetzen. Der Neuzugang von Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf wirkte in den ersten Saisonspielen etwas gehemmt und mit wenig Inspiration. Den 28-jährigen Routinier zeichnet es aus, dass er stets torgefährlich erscheint. Auch in schwächeren Partien kann er mit einer starken Einzelaktion für notwendige Gefahr sorgen. Fünf Treffer und sieben Vorlagen prädestinieren ihn zu einem herausragenden Drittliga-Spieler. Der Standardspezialist bringt alle notwendigen Fähigkeiten mit, um auch seiner Führungsrolle gerecht zu werden. Beim überaus wichtigen 3:1-Heimsieg über den wenig geliebten sächsischen Rivalen RB Leipzig glänzte Garbuschewski mit einem Treffer und einer Vorlage und hat seinen Status als Publikumsliebling damit eindrucksvoll untermauern können.
Schwächster Spieler der bisherigen Saison
Nur unzureichend überzeugen konnte Stürmer Tino Semmer in dieser Spielzeit. Der 28-Jährige wirkte im Angriff häufig wie ein Fremdkörper. Torgefahr gab es durch ihn meistens nicht. Ein Treffer in 18 Partien stellt für einen Spieler seiner Klasse ganz gewiss zu wenig Abschlussqualität dar. Auch im Kombinationsspiel war er nicht wie erhofft involviert. Steigerungspotential gibt es bei ihm in der Rückrunde definitiv
Fazit
Es ist beileibe kein allzu großes Geheimnis, wenn der Chemnitzer FC mit der bisherigen Spielzeit alles andere als zufrieden ist. Ursprünglich ist geplant gewesen, dass man als Geheimfavorit auf den Aufstieg zumindest am Relegationsplatz schnuppern dürfte. Dies erwies sich jedoch im weiteren Saisonverlauf als Wunschtraum und man musste sich vielmehr mit dem Abstiegsgespenst beschäftigen. Zwei Punkte Abstand auf einen Abstiegsplatz nach 21 Runden ist nicht der Anspruch des ehemaligen DDR-Oberligisten, der dennoch im weiteren Rückrundenverlauf die Kurve bekommen wird und auf einem gesicherten zwölften Tabellenplatz ins Ziel kommt. Die Mannschaft findet sich immer mehr und auch die Qualitäten von Trainer Karsten Heine kommen immer besser zum Tragen.
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