Winterfazit Preußen Münster: Mit Neuzugängen an die Ligaspitze
Der erste Teil der Drittliga-Saison ist Geschichte – bis auf einige Ausnahmen haben die Vereine 22 Spiele absolviert. Grund genug, die bisherige Saison einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Im Winterfazit widmet sich liga3-online.de heute dem SC Preußen Münster. Die Westfalen aus Münster sind selbstverständlich eine der Überraschungsmannschaften der diesjährigen Drittligasaison. Der SCP befindet sich nach 22 Spielen und 43 gesammelten Punkten auf dem dritten Platz der Tabelle. Das Team um Pavel Dotchev ist zu Hause gar noch ungeschlagen und weist eine ungeahnte Konstanz auf. In den letzten zehn Ligaspielen gab es für die Adlerträger nur zwei Niederlagen und die Formkurve zeigte zuletzt wieder nach oben.
Das lief bisher gut: Ansehnliche Torausbeute
Primär kann man hier sicherlich die, wie oben genannte, enorme Heimstärke aufführen. Insgesamt hagelte es für den SCP bislang nur drei Niederlagen, zu Hause blieb man noch ungeschlagen, dieser Trend setzte sich aus der letztjährigen Drittligasaison fort. Einen weiteren Stern hat sich die Münsteraner Offensive verdient. Matthew Taylor und Co. netzten insgesamt 38-mal in das Gegnerische Tor ein, somit schoßen die Westfalen bislang die zweitmeisten Tore in der 3.Liga. Ein Lob kann man aber auch an die Defensive aussprechen – Zu Beginn gab es in punkto Abwehrverhalten noch Bedenken, nach 22 Spielen kann man die Verteidigung, Keeper Daniel Masuch mit inbegriffen, durchaus als solide bezeichnen. Mit nur 17 Gegentoren liegen die Domstädter auch hier weit über dem Durchschnitt. Zu guter letzt ist die effiziente Transferpolitik klar ausschlaggebend für die herausragende erste Saisonhälfte gewesen. Mit Matthew Taylor, Amaury Bischoff, Dima Nazarov und Kevin Schöneberg gelang es dem SCP spielstarke Spieler in das Team zu integrieren. In Sachen Jugendarbeit gibt es sicherlich noch Luft nach oben, trotz alledem fährt man mit dieser Transferpolitik allemal auf einer guten Schiene, zumal die Münsteraner trotz der neuen Tribüne und einigen Neuzugängen keine Schulden auf sich genommen haben.
Das lief bisher nicht gut: Auswärtsbilanz
Um die Aufstiegschancen nicht zu verspielen, könnten sich die Westfalen auswärts noch etwas steigern. Zwar ist dies allemal Kritik auf hohem Niveau, doch sieht es auf fremden Plätzen häufig nicht so "rosig" für die Adlerträger aus. So gab es in den letzten fünf Auswärtsspielen nur einen Sieg für das Team um Trainer Pavel Dotchev – Sollte die enorme Heimstärke also irgendwann mal ein Ende haben, muss der SCP auch auf anderen Plätzen mehr punkten. Ansonsten ist dem SC Preußen nicht viel vorzuwerfen, die überraschende Platzierung auf dem Relegationsplatz spricht für sich, bislang gab es wenig Angriffspunkte für die Kritiker.
Bester Spieler: Amaury Bischoff
Viele hätten auf diese Frage sicherlich mit Matthew Taylor geantwortet. Keine Frage, der US-Amerikaner war mit elf Toren aus 19 Spielen allemal einer der Top-Spieler der bisherigen Spielzeit, doch insgesamt haben uns die Qualitäten von Mittelfeldspieler Amaury Bischoff noch ein kleines bisschen mehr überzeugt. Der 25-Jährige Portugiese wusste mit enormer Spielintelligenz und technischen Feinheiten zu überzeugen. Insgesamt gelangen Bischoff in 19 Drittligaspielen sieben Tore und ebenso viele Assists. Amaury Bischoff ist einer von mehreren Leistungsträgern im Team und erwies sich als "Motor" des Preußen-Spiels und ist somit enorm wichtig für die Westfalen.
Schwächster Spieler: Tommy Grupe
Als "schwächsten" Spieler kann man unter anderem Abwehrspieler Tommy Grupe betiteln. Grupe kam zu Beginn der Saison aus Rostock, könnte sich in Münster allerdings nicht durchsetzen, der junge Innenverteidiger wechselt somit noch in der Winterpause zurück zu seinem Heimatverein F.C. Hansa Rostock. Ein ähnliches Beispiel ist der Kroate Marko Karamarko, der ebenfalls kaum Spielzeit erhielt und sich in Münster sehr schwer tut – Seine Zukunft ist noch ungewiss.
Transfermarkt
Tommy Grupe kehrt wie oben genannt nicht zurück aus dem Winterurlaub und wechselt mit sofortiger Wirkung nach Rostock. Auch Dennis Dowidat steht laut den "Westfälischen Nachrichten" kurz vor einem Wechsel nach Gladbach. "Man warte nur noch auf einen Anruf", so Vereinsvertreter. Der erfolglose Marko Karamarko soll den Verein laut der Zeitung ebenfalls schnellstmöglich verlassen, ein Käufer stehe allerdings noch nicht fest. Bis zum 6. Januar (Beginn des Trainingslagers) soll dann noch ein Spieler verpflichtet werden. Angeblich wolle man sich noch einmal verstärken und brauche einen Spieler der dem Team sofort und spürbar helfen solle. "Die Rechnung ist einfach, wenn zwei gehen, können wir einen verpflichten", sagte Trainer Pavel Dotchev gegenüber den "Westfälischen Nachrichten".
Fazit: Gelungene Saisonhälfte
Insgesamt kann man also von einer positiven ersten Saisonhälfte sprechen. Vor der Saison haben nicht wenige mit dem Abstiegskampf gerechnet, doch das Team um Pavel Dotchev spielt nun um den Aufstieg mit. Die Neuzugänge haben sich sehr gut in die Mannschaft integriert und zaubern dem Preußen-Fan ständig ein Lächeln aufs Gesicht. Nach einer konstanten Hinrunde ist die Euphorie in Münster also riesig.
Ausblick: 2.Liga?!
In Münster sind sich natürliche viele schon sicher, der SCP steigt auf. Und wenn die Westfalen eine ähnlich solide Rückrunde spielen wie bislang, dann ist dieses Ziel sogar sehr realistisch. Verletzungen und Leistungstiefs sind natürlich immer möglich, abschreiben sollte man die Adlerträger jedoch nicht, denn die Mannschaft ist auch im Stande fatale Ausfälle wie den von Matthew Taylor zu ersetzen. liga3-online.de prognostiziert den Münsteranern den Relegationsplatz, also einen möglichen Aufstieg in die zweite Liga.
FOTO: Flohre Fotografie