"Wir haben schon ein Problem": 1860 gegen Verl unter Zugzwang
Nach der 0:2-Heimniederlage gegen den FSV Zwickau findet sich der TSV 1860 München im unteren Teil der Tabelle wieder. Dies soll sich möglichst mit einem Sieg gegen den SC Verl am Samstag ändern – auch wenn Trainer Michael Köllner bereits im Vorhinein zugibt, dass der Druck langsam steigt.
"Zwei, drei Prozent, die fehlen"
Nachdem es am vergangenen Samstag gegen Zwickau die erste Münchner Heimpleite nach 230 Tagen gab, wurde es merklich unruhiger im Umfeld der Löwen. Mit gerade einmal elf Punkten aus den ersten neun Spielen liegen die Sechzger auf einem enttäuschenden 13. Rang. "Wir haben schon ein Problem", gibt auch 1860-Trainer Michael Köllner auf der Pressekonferenz vor dem richtungsweisenden Spiel gegen Verl offen zu. Zuletzt hätten dem Team die "letzten zwei, drei Prozent" gefehlt, die es nun gelte "rauszukitzeln".
Vor allem die Art und Weise, wie die vergangene Pleite zustande kam, setzte dem Übungsleiter zu – eine Marschroute entwickelte der 51-Jährige dennoch: "Wir müssen mit mehr Intensität, Tempo und Zweikampfhärte auf dem Platz sein und ein anderes Gesicht zeigen", gab er vor. Um dies vorzubereiten wurde in der vergangenen Woche unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainiert, "damit die Spieler forscher in die Zweikämpfe gehen". Dies sei dann auch passiert.
Mölders auf die Bank?
Eine weitere Interventionsmaßnahme stellen indes personelle Konsequenzen dar. Nach dem Spiel war vor allem Verteidiger Semi Belkahia kritisiert worden. Der Abwehrspieler sei "nicht 100 Prozent bei der Sache", fand Köllner nach dem Spiel zuletzt klare Worte. Etwas versöhnlicher zeigte er sich nun gut eine Woche später und bestätigte, dass er "weiter mit ihm arbeiten will, damit solche Fehler nicht mehr passieren". Eine Einsatzgarantie erfuhr der junge Innenverteidiger dennoch – ebenso wie beispielsweise Routinier Mölders – nicht. Im Gegensatz zu Yannick Deichmann, der weiterhin Marius Willsch, welcher in der kommenden Woche wieder ins Training einsteigen soll, als Rechtsverteidiger ersetzen wird. "Ich bin mit seiner Leistung zufrieden. Er verkörpert die Rolle ähnlich wie Marius und wird auch gegen Verl dort beginnen", zeigte sich der Coach transparent.
In egal welcher Konstellation sei 1860 weiterhin in der Lage "jedes Spiel gewinnen zu können". Dies soll nun auch auswärts bei den in Lotte spielenden Verlern bestmöglich passieren. In der Fremde zeigten sich die Löwen in dieser Saison allerdings bisher eher zahnlos. Nach vier Auswärtsspielen stehen drei Remis sowie eine Niederlage, die im Ligavergleich gerade einmal Platz 15 hergeben. Zudem treffen am Samstag "zwei Mannschaften aufeinander, die beide nicht mit den ersten neun Spielen zufrieden sind", wie Köllner zusammenfasste. Entsprechend umkämpft dürften die drei Punkte am Samstag werden.