"Sind noch nicht tot": HFC bleibt trotz Rückschlag zuversichtlich
Was für eine bittere Niederlage des Halleschen FC gegen die SpVgg Unterhaching! Trotz einer Vielzahl von Chancen gelang den Saalestädtern kein Treffer, während Haching einmal eiskalt zuschlug und alle drei Punkte mitnahm. Durch die Niederlage hat es der HFC verpasst, die Abstiegsränge zu verlassen. Die Zuversicht blieb dennoch groß, zumal der Rückstand auf das rettende Ufer "nur" um einen Zähler angewachsen ist.
"Sehr, sehr hart"
In der 84. Minute war sie nochmal da, die Riesenchance auf das Tor. Doch weil Skenderovic den Ball ganz knapp verpasste, verpuffte auch diese Möglichkeit. So stand am Ende eine überaus bittere Niederlage zu Buche. "Wir hatten genug Chancen, um das Spiel auf unsere Seite zu ziehen, das haben wir nicht geschafft", haderte Brian Behrendt bei "MagentaSport" und bezeichnete die Niederlage als "unverdient" und "sehr, sehr hart". Trainer Stefan Reisinger kam ebenfalls auf die mangelhafte Chancenverwertung zu sprechen: "Wir müssen uns vorwerfen lassen, dass wir aus der Überlegenheit in der ersten Halbzeit und zu Beginn der zweiten Halbzeit nichts gemacht haben. Da müssen wir einfach in Führung gehen."
Wie es geht, zeigten die Hachinger nach 63 Minuten, die mit ihrer ersten gefährlichen Chance in Führung gingen und diese bis ins Ziel brachten. "Nach dem Rückstand waren wir gelähmt", befand Reisinger. In der Tat kam das 0:1 einem Bruch im Spiel der Hallenser gleich, die zudem auch die zahlreichen Standards nicht gut ausspielten. "Da hätten wir noch Möglichkeiten gehabt", trauerte der HFC-Coach den nicht genutzten ruhenden Bällen nach. "Wir haben alles versucht, aber manchmal ist Fußball hart", so Reisinger. Und alles wegverteidigen könne man eben nicht immer.
Reisinger übt Schiri-Kritik
Womöglich wäre Halle über einen Elfmeter zum Torerfolg gekommen. Während der Partie gab es gleich mehrere strittigen Szenen, vor allem am Ende, als Skenderovic zu Fall gekommen war (87.). "Da können wir uns nicht beschweren, wenn er den pfeift", meinte Hachings Coach Marc Unterberger. Auch Reisinger war in dieser Szene nicht gut auf Schiedsrichter Florian Exner zu sprechen und fand generell, dass der Unparteiische, obwohl dieser Zweitliga-Erfahrung habe, "zu kleinlich" gepfiffen habe.
Es sei "unnötig" gewesen, derart viele gelbe Karten zu zurücken. Insgesamt waren es derer sieben auf beiden Seiten. Lofolomo sah gar seine zehnte der laufenden Saison und fehlt nun nächste Woche in Bielefeld. "Da kam dann unnötig Hektik auf, was ein bisschen schade war." Halles Coach machte deutlich: "Es ist doch klar, dass in so einem Spiel Emotionen drin sind. Sonst können wir aufhören." Er habe sich mehr Fingerspitzengefühl gewünscht. "Es wäre besser gewesen, wenn er nicht eine Karte nach der anderen gezückt, sondern auch mal das Gespräch gesucht und das Spiel mit Kommunikation beruhigt hätte."
"Schöpfen weiter Mut"
Durch die bittere Niederlage hat es der HFC verpasst, die Abstiegsplätze zu verlassen. Immerhin: Weil Waldhof Mannheim am Abend noch den späten Ausgleich gegen Ingolstadt hinnehmen musste, ist der Rückstand auf das rettende Ufer nur um einen Zähler auf jetzt zwei Punkte angewachsen. Es hätten auch derer vier sein können. Die Zuversicht, den Klassenerhalt noch schaffen zu können, lebt weiter: "Wir haben noch viele Möglichkeiten, und solange es rechnerisch möglich ist, glauben wir an uns. Das hat man die letzten zweieinhalb Spiele gesehen", sagte Behrendt und erinnerte daran, dass es für den HFC noch vor wenigen Spielen "sehr dunkel ausgesehen", Halle sich aber daraus gekämpft habe. "Wir schöpfen weiter Mut, das honorieren auch die Fans."
Nach der Partie schworen die Anhänger das Team auf die letzten beiden Partien ein, zudem hatten sie ein riesiges Banner vor der kompletten Fankurve platziert. "Nur wer aufgibt, gibt sich geschlagen – Kämpfen bis zum Ende", stand darauf. Eine klare Botschaft, die auch Reisinger vorlebt: "Wir glauben immer noch an uns und sind noch nicht tot." In Bielefeld und gegen Dortmund hat der HFC nun zwei Endspiele. Behrendt versicherte: "Wir sind im Kopf stark genug, um diese Partien auf unsere Seite zu ziehen. Wir werden alles reinschmeißen." Ein Sieg beim DSC ist Pflicht – ansonsten wäre der Gang in die Regionalliga bei einem Sieg des SV Waldhof nicht mehr abzuwenden.
Hinweis: Der Artikel wurde nach dem 1:1 von Mannheim in Ingolstadt aktualisiert.