"Wir sind zu naiv": Unterhaching kommt Abstieg immer näher

Der Negativlauf der SpVgg Unterhaching hält an. Das 2:3 gegen den KFC Uerdingen war bereits die zwölfte Pleite aus den vergangenen 14 Spielen. Schon acht Punkte liegen die Oberbayern hinter dem rettenden Ufer, sodass der Klassenerhalt immer unrealistischer ist.

"Es wird immer schwieriger"

Es wäre unglaubwürdig gewesen, hätte Arie van Lent am Samstagnachmittag die große Rede geschwungen, wieso seine Mannschaft noch die Klasse halten wird. Dafür ist der Trainer der SpVgg Unterhaching Realist genug. "Wir brauchen nicht jede Woche darüber zu reden, dass alles toll ist", sagte der 50-Jährige nach der 2:3-Niederlage gegen den KFC Uerdingen bei "MagentaSport". Denn mit Blick auf die Tabelle wird klar, wie verheerend die Situation für die Bayern ist: Mit nur 24 Punkten nach 29 Partien liegt das schwächste Rückrundenteam als Tabellenletzter schon acht Punkte hinter dem ersten Nicht-Abstiegsplatz.

"Natürlich ist noch alles drin, aber es wird immer schwieriger", so der niederländische Fußballlehrer. Um die für den Klassenerhalt anvisierten 45 Punkte zu holen, braucht es noch sieben Siege aus neun Partien. Dabei geht es unter anderem noch gegen die Top-Teams aus Dresden und Rostock. "Es wird schwer, es war ein wichtiges Spiel, wir haben wieder nicht gepunktet. Es ist noch möglich, wird aber nicht einfach", wusste auch Angreifer Stephan Hain, dass seine Mannschaft nach vier Jahren in der 3. Liga ab Sommer wohl wieder im Amateurfußball aktiv sein wird.

Mit van Lent in die Regionalliga?

Dabei war gegen die ebenfalls abstiegsbedrohten Krefelder mehr möglich. Nach einer desaströsen ersten Hälfte und einem 0:2-Rückstand konnten die Hachinger die Partie binnen weniger Minuten ausgleichen. Paul Grauschopf (60.) und Hain (62.) waren zur Stelle. Der Glaube an einen Sieg und somit neuen Mut im Tabellenkeller war zurück. Doch es dauerte nur knapp 90 Sekunden, ehe die Gäste erneut in Führung gegangen waren. "Nach dem 2:2 hatten wir wahrscheinlich zu viel Freude, haben aber nicht aufgepasst. Und damit bestraft man sich selbst", sagte van Lent sichtlich niedergeschlagen. "Wir sind zu naiv" bezeichnete Angreifer Hain, der nach langer Verletzung seinen ersten Treffer erzielte, das Verhalten der Mannschaft. "Das ist saubitter. Wir machen das 2:2, alles spricht für uns und wir bekommen dann so billig das Tor", ergänzte der 32-Jährige. "Das ist gefühlt jedes Spiel das Gleiche – wir machen und tun, holen aber keine Punkte."

Die Bilanz der Hachinger mit nur vier Punkten aus 14 Partien im Jahr 2021 ist desaströs. Doch der Verein hält weiter am Coach fest. Für van Lent sei es auch kein Thema, zurückzutreten, um noch einmal die Chance auf einen frischen Impuls auf der Trainerbank zu ermöglichen. "Das steht gar nicht zur Diskussion. Ich habe etwas übernommen, wir hatten einen Plan und wussten, dass es ein ganz schwieriges Jahr wird – das sieht man jetzt eindeutig." Und auch im Falle des bevorstehenden Abstiegs werde er "nicht direkt abhauen", zeigt sich der Ex-Profi offen, eventuell auch in der Regionalliga weiterzumachen.

 

   

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