"… der wird sich auf der Tribüne wiederfinden": Alarm beim SVS
Beim SV Sandhausen brennt schon vor Weihnachten der Baum. Nach der zweiten Niederlage in Folge beim 1:2 gegen Lübeck am Dienstagabend samt schwacher Leistung fand Sportchef Matthias Imhof klare Worte – und machte eine unmissverständliche Ansage an die Mannschaft.
"Eine Frechheit"
Wer beim SVS im Duell im dem Abstiegskandidaten eine Reaktion der Mannschaft auf die 0:4-Klatsche gegen Ingolstadt erwartet hatte, der wurde bitter enttäuscht. "Die erste Halbzeit war eine nahtlose Fortsetzung der Partie in Ingolstadt. Wir konnten keine Reaktion zeigen, es war eine Frechheit", schimpft Imhof auf der Vereins-Homepage. Auch Trainer Jens Keller bezeichnete den ersten Durchgang, in dem Lübeck seine ersten beiden Torschüsse direkt im Kasten verwandelte, als "super enttäuschend. Wir hatten keine Ballgeschwindigkeit und haben es verpasst, die Räume zu bespielen". Zudem vermisste er die Grundtugenden sowie die nötige Leidenschaft. "Wir haben keine Besessenheit an den Tag gelegt." Für den Auftritt in der zweiten Halbzeit könne er seiner Mannschaft dann "nichts vorwerfen", da die Spieler "alles versucht" hätten. Allerdings kam der Anschlusstreffer von Burcu (89.) viel zu spät.
Durch die beiden Niederlagen zum Jahresabschluss sind die Kurpfälzer, die vor der Saison zusammen mit Dynamo Dresden als großer Aufstiegsfavorit gehandelt worden waren und dieses Ziel auch selbst offensiv ausgerufen hatten, auf Platz 8 zurückgefallen. "Wir hatten uns richtig was erarbeitet. Das ruinieren wir uns mit den zwei letzten Spielen", sagte Dennis Diekmeier, nachdem der SVS zwischenzeitlich achtmal in Folge ungeschlagen war und in Tuchfühlung zu Platz 3 war. "Wir wollten uns eine gute Ausgangsposition für das neue Jahr schaffen, das wird jetzt schwieriger." Gleichwohl beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz nur drei Punkte.
Imhofs klare Ansage
Weil die Leistungen in den letzten beiden Partien mit zudem sechs Gegentoren allerdings überhaupt nicht stimmten, sprach Imhof Klartext und betonte, dass sich nicht zuletzt die erfahrenen Spieler hinterfragen müssten. Seine klare Ansage an die gesamte Mannschaft: "Wer sich nicht für den Verein zerreißt, wird sich auf der Tribüne wiederfinden." In der zweiten Hälfte hätten sich gerade die eingewechselten Spieler zwar bemüht und zerrissen, "gereicht hat es am Ende dennoch nicht", lautete die bittere Erkenntnis des 55-Jährigen.
Gut möglich, dass der SVS im Winter nochmal eine Transferoffensive startet, um den anvisierten Aufstieg zu erreichen. Zwei Neue sind mit Edvinas Girdvainis und Patrick Greil bereits da, weitere sollen folgen, wie Imhof vor dem Spiel im "Telekom"-Interview durchblicken ließ. Derweil trugen mit David Otto und Franck Evina gleich zwei Spieler eine Verletzung aus der Partie davon. Für beide war bereits in der ersten Halbzeit Schluss. So wechselte Keller zur Pause "nur" zweimal, wäre ansonsten aber zu mehr Auswechselungen bereit gewesen, wie er betonte. Eine Aussage, die einmal mehr die große Unzufriedenheit des 53-Jährigen deutlich machte.