"Wirkt stark wie ein Rückschritt": VfL nach Fehlstart Letzter

Zweite Niederlage im zweiten Spiel, noch ohne eigenes Tor und zudem Tabellenletzter: Der VfL Osnabrück hat nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga einen klassischen Fehlstart hingelegt. Nach dem 0:2 gegen Erzgebirge Aue sprach Trainer Uwe Koschinat von einem Rückschritt, war aber darum bemüht, diesen einzuordnen.

Koschinat hadert mit kurzfristigen Ausfällen

Es war ein über weite Strecken ideenloser Auftritt des VfL Osnabrück an diesem Samstagnachmittag. Entsprechend redete Trainer Uwe Koschinat bei der Pressekonferenz auch gar nicht lange drumherum: "In Summe war es ein sehr verdienter Sieg für Aue." Und eine – gemessen an den Spielanteilen – folgerichtige Niederlage für den VfL, die "auch in der Höhe" verdient gewesen sei und "stark wie ein Rückschritt" wirke. Als Grund für die zweite Niederlage im zweiten Spiel führte der VfL-Coach vor allem die Personalsituation an.

Denn neben Maxwell Gyamfi (Mandelentzündung) und Lars Kehl (Knochenentzündung) waren mit Robert Tesche, der nach 63 Minuten aber eingewechselt wurde, und Niklas Niehoff zwei weitere Stammspieler kurzfristig erkrankt. Das führte dazu, dass Kevin Wiethaup sein Profidebüt feierte. Zudem stellte Koschinat das System von 4-3-3 auf 4-1-3-2 um, was er so begründete: "Ich wollte nicht noch mehr unerfahrene Spieler auf dem Platz haben."

"Körperlichkeit komplett vermissen lassen"

Auf junge Spieler zu setzen, sei für Koschinat zwar kein Problem, "schließlich haben wir uns das auf die Fahne geschrieben". Was dann allerdings nicht passieren dürfe, "dass wir nicht die Aggressivität haben, Zweikampfe nach vorne zu führen und aktiv ins Spiel reinzukommen". Diese Unzulänglichkeit machte den VfL-Coach "zornig". So sei sein Team "viel zu häufig" den eigenen Fehlern hinterhergelaufen. "Wir hatten echt schwere Phasen zu überstehen", meinte der 52-Jährige, wenngleich vor der Pause mit etwas mehr Glück die Führung möglich gewesen wäre.

Doch auch im zweiten Abschnitt sah Koschinat eine Mannschaft, die zu passiv agierte, die "Räume nicht geschlossen" und die Zweikämpfe "nicht organisiert" bekam. Ein Wiedereinstieg habe sein Team nicht gefunden, was "sehr weh tut". Auch die Körperlichkeit "haben wir komplett vermissen lassen. Generell haben wir nicht alles auf dem Platz gelassen", monierte der Coach und zeigte sich vom teilweisen fehlenden Einsatz enttäuscht. Das sah auch Dave Gnaase bei "MagentaSport" so: "Wir haben es nicht verdient gehabt. Wir waren immer einen Schritt zu spät und haben es nicht geschafft, Aue im Aufbauspiel unter Druck zu setzen. Der letzte Biss hat gefehlt."

"Anderes Gesicht" gegen Freiburg?

Was die Gründe für die fehlende Power waren, vermochte Koschinat direkt nach Spielende noch nicht bewerten. Das Landespokal-Spiel unter der Woche wollte er aber nicht als Ausrede nehmen. Es gelte nun, die "richtigen Schlüsse" aus der Partie zu ziehen. "Zudem hoffe ich, dass Spieler zurückkommen, damit wir eine noch stärkere Mannschaft auf den Platz bekommen." Am besten schon bis zum kommenden Samstag, wenn das Pokalspiel gegen den SC Freiburg ansteht. Dann will der VfL, der sich nach der Niederlage am Samstag vereinzelt bereits einige Pfiffe anhören musste, ein "anderes Gesicht" zeigen – so zumindest die Hoffnung von Koschinat. In der Liga geht es in zwei Wochen gegen Unterhaching weiter.

   

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