Wittmann nach Pleite: "Will es nicht nur auf den Schiri schieben, aber…"
Im Anschluss an eine klare Fehlentscheidung ging der FC Ingolstadt in Unterhaching zum ersten Mal in Rückstand, der den Weg für die erste Saison-Niederlage ebnete. 1:2 hieß es nach 90 Minuten im Oberbayern-Derby. Trainerin Sabrina Wittmann war nach ihrer ersten Pleite überhaupt bedient.
"Das war der Gamechanger"
Obwohl erst die 37. Minute lief, war es ohne Frage die entscheidende Szene des Spiels. Nicht zu Unrecht sprang direkt mit dem Pfiff von Schiedsrichter Tobias Wittmann die gesamte Ingolstädter Bank auf, um gegen die offensichtliche Fehlentscheidung zu protestieren. Auf Höhe der Mittellinie hatte – so sah es zumindest Witmann – Max Plath seinen Gegenspieler Maximilian Hennig mit einer üblen Grätsche abgeräumt. Gelb folgte auf dem Fuß, und aus dem anschließenden Freistoß fiel das 0:1. Doch wie die TV-Bilder belegten, der gesamte Ingolstädter Staff wütend erklärte und auch Max Plath dem Unparteiischen mehrfach darlegte, war es gar kein Foul. Der 19-Jährige spielte den Ball mit einem Tackling "wie es in jedem Lehrbuch steht", so Kapitän Lukas Fröde.
Ingolstadts Trainerin Sabrina Wittmann, die im saisonübergreifend siebten Pflichtspiel erstmals als Verliererin vom Platz ging, war auch nach dem Spiel noch auf 180 und konnte sich nicht mit der Ungerechtigkeit abfinden, die ihrem Team widerfahren war: "Ich will es nicht nur auf den Schiri schieben, aber dass wir hier so in Rückstand geraten sind und unseren Sechser Max herausnehmen müssen, das war extrem bitter. Das war der Gamechanger für uns." Weiter führte sie aus, dass ihr Spieler "den Ball mit einem unfassbar guten Umschaltmoment geklärt hat".
Fröde außer sich: "Jeder im Stadion sieht es"
Fröde stieß ins gleiche Horn und konnte die Entscheidung so gar nicht nachvollziehen. Während er zunächst noch relativ ruhig die Situation zusammenfasste, redete er sich anschließend immer weiter in Rage: "Der Freistoß vor dem 0:1 war schmeichelhaft. Jeder im Stadion bis auf den Schiri sieht das. Ich verstehe die Bank, dass sie sich da aufregen. Das kann man sehen. Das muss man sehen, sonst kochen die Gemüter hoch." Er schloss sein Interview mit der Aussage, das es "bitter zu akzeptieren ist, wenn es jeder bis auf einen sieht".
Was sich die Mannschaft trotz der Fehlentscheidung in der ersten Halbzeit ankreiden lassen muss, ist die fehlende Durchschlagskraft im zweiten Spielabschnitt, wie Wittmann abschließend zu Protokoll gab: "Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen. Im letzten Drittel hat uns die Durchschlagskraft gefehlt. Wir hatten vorne drei gute Kopfballspieler, sind aber zu oft mit den Flanken hängen geblieben", so die 33-Jährige. Die Chance zur Wiedergutmachung gibt es am kommenden Wochenende. Dann steht in der 1. Pokalrunde das Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern an.