Wo der SC Verl künftig seine Heimspiele austragen will

Mit 37 Punkten belegt der SC Verl derzeit einen starken achten Tabellenplatz und darf wohl mindestens für eine weitere Drittliga-Saison planen – aber auch der Aufstieg ist weiterhin möglich. Da die heimische Sportclub-Arena den Anforderungen des Profifußballs jedoch nicht genügt, wird der SC Verl in der kommenden Saison umziehen müssen. Wie der Klub plant.

Bei Aufstieg in Paderborn

Auch wenn alle vier Tribünen überdacht sind: Mit nur 5.153 Plätzen ist das Stadion des SC Verl schlicht zu klein für den Spielbetrieb im Profifußball. In der 3. Liga sind 10.000 Plätze Pflicht, in der 2. Liga sogar 15.000. Dass die Ostwestfalen dennoch neun ihrer bisher 13 Heimspiele im eigenen Wohnzimmer austragen durften, liegt an einer Ausnahmeregelung aufgrund der Corona-Situation. Da derzeit keine Zuschauer zugelassen sind, spielt das Fassungsvermögen keine Rolle.

Weil in der kommenden Saison aber wieder volle Stadien zu erwarten sind, wird der Klub für die Spielzeit 2021/22 wohl keine erneute Sondergenehmigung erhalten. Schon in der laufenden Serie muss Verl für die Flutlichtspiele in die Benteler-Arena des SC Paderborn ausweichen – viermal war das bislang der Fall. Im Stadion des Zweitligisten (15.000 Plätze) würde der SCV auch im Aufstiegsfall spielen – dann würden sämtliche Verler Heimspiele beim Nachbarn ausgetragen werden. Mit dem Lizenzantrag zur 2. Liga wolle man bei "aller Demut" derweil ein Zeichen setzen, wie Präsident Raimund Bertels betont: "So herausragend, wie sich unsere Mannschaft präsentiert, wollen wir uns alle Möglichkeiten offenhalten."

Gütersloh oder Lotte?

Für den Fall, dass die Ostwestfalen in der 3. Liga verbleiben, hat der Klub das Ohlendorf Stadion in Gütersloh sowie die Spielstätte der Sportfreunde Lotte in den am Montag eingereichten Lizenzunterlagen angegeben. "Die Paderborner unterstützen uns wirklich in jeder Hinsicht", sagt Verls zweiter Vorsitzender Hans Katzwinkel. "Wir machen aber auch keinen Hehl daraus, dass Gütersloh und Lotte wirtschaftlich sehr viel attraktiver für uns sind." Allein die infrastrukturellen Kosten würden dort deutlich geringer ausfallen. "Die Corona-Pandemie bringt uns an unsere finanziellen Grenzen und belastet einen verhältnismäßig kleinen Profiverein, wie den Sportclub Verl, erheblich", sagt Katzwinkel. Klar ist aber: Auch das Ohlendorf Stadion in Gütersloh erfüllt mit derzeit nur 8.400 Plätzen nicht die Drittliga-Anforderungen und müsste entsprechend umgebaut werden. Und in Lotte spielt derzeit ebenfalls der KFC Uerdingen, der das Stadion wohl auch für die kommende Saison in den Lizenzunterlagen gemeldet hat. Ob der DFB drei Vereine in einem Stadion genehmigt? In München ist das derzeit zwar der Fall, allerdings kommen alle drei Klubs auch tatsächlich aus der Stadt.

Mittel- bis langfristig hofft der der SC Verl darauf, im eigenen Stadion vor Zuschauern in der 3. Liga oder gar der 2. Liga spielen zu können. "Zuhause fühlt man sich schließlich immer am wohlsten", sagt Bertels. Die Planungen für einen Ausbau der Sportclub Arena laufen, doch "bis dieser realisiert ist, dürfte es noch einige Zeit dauern", so Bertels. Und so werden die Verler künftig umziehen müssen.

   

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