"Wollen höher attackieren": Magdeburg schaltet auf Angriff
Der 1. FC Magdeburg steht vor der Freitagspartie gegen Türkgücü München gehörig unter Druck – immerhin bilden die Elbstädter das Tabellenschlusslicht. Im Pressegespräch versprühte Trainer Hoßmang dennoch Optimismus: Gegen formstarke Münchner will er seiner harmlosen Offensive Zähne verleihen.
"Es gibt sich keiner im Verein zufrieden"
Ein Tor, ein Punkt, letzter Tabellenplatz – nach vier Spieltagen ist die Bilanz des 1. FC Magdeburg eine erschreckende. Umso größere Bedeutung kommt dem Heimspiel gegen Türkgücü München zu, mit dem die Blau-Weißen am Freitag den fünften Spieltag eröffnen. Die Marschroute gab Cheftrainer Thomas Hoßmang vor: "Mit absoluter Überzeugung, mit Siegeswillen sollten wir da rangehen. Wir sollen nicht nach hinten gucken." Die aktuelle Tabelle hält der Übungsleiter noch nicht für sonderlich aussagekräftig, entsprechend befreit soll seine Mannschaft auftreten. "Ab Dienstag haben wir die Jungs auf dem Trainingsplatz so vorbereitet, dass wir in der Lage sind, die drei Punkte hier in Magdeburg zu behalten. Also muss das Ziel sein, auf drei Punkte zu spielen."
Während sich die Defensive bei der 0:1-Pleite in Dresden verbessert zeigte, gab die Offensivabteilung erneut ein trauriges Bild ab. Daran wurde im Training gearbeitet. Die Spieler müssten sich stets fragen: "Gibt es die Möglichkeit, vorne Eins-Eins-Situationen zu kreieren?" Denn die Qualität, um diese für sich zu entscheiden, hätten viele in der Mannschaft. "Wir wollen auf alle Fälle auch höher stehen, höher attackieren", erklärte Hoßmang weiter. "Das ist ein 'Muss' – gerade für das Heimspiel." Innenverteidiger Tobias Müller stimmte seinem Trainer zu. Das Team habe begriffen, worum es geht. "Wir wissen, dass wir nach dem vierten Spieltag einen Punkt haben. Es gibt sich natürlich keiner in der Mannschaft, keiner im Verein damit zufrieden. Trotzdem sage ich, dass die Stimmung in der Mannschaft gerade jetzt in der Woche positiv angespannt ist."
Mannschaft will auch für die Fans spielen
Ein Sieg über die noch ungeschlagenen Münchner, so Müller weiter, wäre ein "ganz wichtiger Schritt, das Ganze in die richtige Richtung zu bekommen." Mit welchem Personal er dieses Unterfangen angehen wird, ließ Thomas Hoßmang am Donnerstag noch offen. Außer den Langzeitverletzten fehlen lediglich Florian Kath, Sirlord Conteh und Julian Weigel, der Einsatz Leon Bell Bells steht auf der Kippe. Eine vergleichsweise komfortable Situation: "Wie das am Ende morgen um 19 Uhr aussieht – da haben wir sicherlich morgen früh noch Zeit."
Ohnehin komme es weniger auf das Personal als auf die generelle Einsatzbereitschaft an, stellte Tobias Müller abschließend fest. Er möchte von den Fans wieder zu hören bekommen: "Der Weg ins Stadion war es wert." 7.500 Anhänger können maximal dabei sein, rund 4.500 Tickets sind bisher verkauft. Auch die Stehplatztribüne auf der Nordseite ist wieder geöffnet. Bevor es jedoch an das Fußballspielen geht, werden die Anwesenden Magdeburger gemeinsam trauern. Mit einer Schweigeminute soll dem unter der Woche verstorbenen FCM-Gründungs- und Ehrenmitglied Waldo Brütting gedacht werden.