Wollitz: "Ergänzungsspieler bringen uns nicht weiter"

Nur zwei Punkte trennen den FC Energie Cottbus von den Abstiegsrängen, die Ausgangslage für die Rückrunde bezeichnet Trainer Claus-Dieter Wollitz also zurecht als alles andere als sicher. Das soll verbessert werden: Im Interview mit der "Lausitzer Rundschau" gab der Coach Einblick in die aktuellen Transferbemühungen des Vereins. 

Echte Verstärkungen gesucht

Im Rahmen der 0:2 Testspiel-Niederlage gegen Sparta Prag zeigte sich Claus-Dieter Wollitz vom FC Energie Cottbus gegenüber der Zeitung gewohnt offen: "Wir haben 18 Endspiele, es geht um die sportliche Existenz", verdeutlichte der Trainer, dessen Verein derzeit mit zwei Punkten vor den Abstiegsrängen steht. Und die Konkurrenz rüstet auf: Tabellenschlusslicht Eintracht Braunschweig beispielsweise verpflichtete bereits sieben Spieler, um die Mission Klassenerhalt doch noch erfolgreich zu gestalten. Bei den Lausitzern hingegen wartet man noch auf den ersten Neuzugang.

"Den Umbruch konnten wir nicht machen, weil es finanziell im Sommer nicht möglich war. Aber der Umbruch hätte, aus meiner Sicht, stattfinden müssen", warf Wollitz den Blick zurück auf das Sommertransferfenster. Mehrere Spieler seien "am Limit" gewesen: "Diese jungen Spieler brauchen Stabilität, um sich weiterzuentwickeln." Hier soll bis zum Transferschluss am 31. Januar nachgelegt werden.

"Wir dürfen Spieler holen", so der Trainer, der lange auf das "Go" der Verantwortlichen warten musste. Nun sucht der FCE nach Spielern, "die uns weiterbringen können". Das sei aufgrund des späten Einstiegs in die Suche allerdings nicht so einfach: "In der Schlange stehen Spieler, die wollen, die wir aber nicht wollen", erklärt der Trainer, der sofort funktionierende Verstärkungen für die erste Mannschaft sucht: "Ergänzungsspieler bringen uns nicht weiter, das bringt nur noch mehr Unruhe."

Transfers – oder mehr als 100 Prozent

Es sei entscheidend, Spieler mit Qualität zu holen – auch, wenn es dann eben nicht "zwei, drei, vier" werden. Ein solcher könnte Liridon Vocaj sein, der aktuell zur Probe mittrainiert. Und das, obwohl Wollitz Probespieler zuerst ausgeschlossen hatte: "Vocaj hat schon nachgewiesen, dass er in der 3. Liga weiterhelfen kann. Ich wollte einfach mal sehen, in welchem Fitnesszustand er ist, da er mehrere Monate nicht gespielt hat." Sein bisheriges Fazit: "Er weiß, wie man sich auf dem Platz zu verhalten hat. Aber man merkt, dass ihm der Rhythmus fehlt."

Der Verein müsse die richtige Balance zwischen sportlicher und finanzieller Verantwortung finden. Darum seien nur Transfers möglich, von denen man zu 100 Prozent überzeugt ist: "In der Saison 15/16, da wurden drei Spieler im Januar geholt. Haben die dem Klub geholfen? Nein, sie haben ihn finanziell belastet", verweist der Coach auf Beispiele aus der Vergangenheit: "Die kann ich hier hoch und runterverpflichten, so viele wie wir wollen. Wir brauchen aber Spieler, die uns weiterhelfen."

Und so geht die Suche vorerst weiter. Klar ist: Untätig wird der FCE auf dem Transfermarkt voraussichtlich nicht bleiben: "Stand jetzt ist das ein gefährliches Spiel", findet Wollitz, der Neuzugänge als essentiell für den Klassenerhalt ansieht: "Oder die Mannschaft ist bereit, in jedem Spiel über die hundert Prozent zu gehen – dann erreichen wir unsere Ziele auch. Aber die Garantie gibt mit keiner."

   

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