"Würde an ein Wunder grenzen": Bayreuth so gut wie abgestiegen
Das war es dann wohl für die SpVgg Bayreuth: Nach der 2:5-Klatsche in Elversberg sind die Oberfranken auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht und liegen bei nur noch drei ausstehenden Spielen bereits sieben Punkte und 28 Tore hinter dem rettenden Ufer. Selbst bei Trainer Thomas Kleine ist die Hoffnung nach der fünften Niederlage in Folge nur noch minimal.
"Einfach schlecht verteidigt"
Völlig niedergeschlagen sanken sie mit Abpfiff zu Boden, die Spieler der SpVgg Bayreuth. Kein Wunder, hatten sie beim Tabellenführer doch gerade fünf Gegentore kassiert und mussten im Kampf um den Klassenerhalt den wohl entscheidenden Nackenschlag hinnehmen. Dabei hätte der Start kaum besser laufen können, lagen die Oberfranken doch nach zwölf Minuten durch Tore von Zejnullahu (9.) und Kirsch (12.) überraschend mit 2:0 vorne. Was jedoch danach folgte, dafür gibt es kaum eine Erklärung: Binnen 30 Minuten schenkte Elversberg dem Mitaufsteiger vier Gegentore ein und machte aus einem 0:2 ein 4:2, ehe in Halbzeit zwei noch Treffer Nummer fünf folgte.
"Wie wir die Gegentore kassieren, ist ein Spiegelbild der Saison", ärgerte sich Trainer Thomas Kleine im "MagentaSport"-Interview. "Wir haben es den Elversbergern viel zu einfach gemacht und als Mannschaft einfach nicht gut verteidigt." Auch Kirsch musste einräumen: "Das war einfach schlecht verteidigt." Bitter zudem: Wie so oft in dieser Saison ließ die Chancenverwertung zu wünschen übrig. "Wir hatten sieben oder acht Großchancen", zählte Kleine auf. Dass nur derer zwei den Weg ins Tor fanden, spricht Bände.
Die Zahlen eines Absteigers
Ohnehin brachten die Altstädter den Ball in dieser Saison nur 35 Mal im Tor unter – so selten wie kein anderer Klub. 73 Gegentore bedeuten gleichzeitig die schwächste Abwehr, auch bei der Anzahl der Niederlagen (22) ist die Spielvereinigung trauriger Spitzenreiter. Auch wenn es hart klingt: es sind die Zahlen eines Absteigers. Spätestens seit Samstag steht fest: Der Gang zurück in die Regionalliga wird nicht mehr zu verhindern sein. Sieben Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer, hinzukommt das um 28 (!) Treffer schlechtere Torverhältnis gegenüber dem Halleschen FC. Selbst drei hohe Siege in den letzten drei Spielen werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht reichen.
"Es wird nicht leichter", war bei Kirsch bereits eine Spur Sarkasmus zu vernehmen. Und selbst Kleine, der in den letzten Wochen trotz aller Rückschläge optimistisch geblieben war, musste nun eingestehen: "Es würde an ein Wunder grenzen, wenn wir das noch schaffen sollten." Verliert Bayreuth am nächsten Samstag gegen Köln, ist der Abstieg besiegelt. Selbst ein Remis oder gar ein Sieg könnten zu wenig sein. Und dennoch: "Wir dürfen die Köpfe nicht nach unten nehmen", forderte Kleine. "Wir wissen alle um die Situation, aber es geht aber darum, dass man sich als Mannschaft präsentiert." Heißt: Die Spielvereinigung will sich mit Anstand aus der 3. Liga verabschieden.