Würzburger Kickers: Hinten hui, vorne pfui

Einen Punkt holten die Würzburger Kickers am Wochenende in Paderborn. Respektabel, möchte man meinen. Und doch waren nach Spielende nicht alle zufrieden mit der Darbietung beim 0:0. Kritik wurde vor allem daran laut, wie sich die Kickers offensiv präsentiert hatten.

Schuppan ärgert sich

Fast scheint es, als hätten die Würzburger Kickers in diesem Jahr das Toreschießen rationiert. Noch nie gelang dem Team von Trainer Michael Schiele 2018 mehr als ein Tor pro Spiel, gegen Paderborn gelang zu zweiten Mal im sechsten Anlauf gar kein Tor. "Wir haben seit der Winterpause deutliche Probleme damit, Tore zu erzielen", sagte Sebastian Schuppan "Kickers TV". "Da müssen wir uns schleunigst etwas einfallen lassen." Mit dem Ergebnis könne man zwar durchaus zufrieden sein, nicht aber mit "der Art und Weise, wie wir gespielt haben. Wir haben mit viel Glück und Geschick verteidigt, aber das kann ja nicht unser Ziel sein."

Schiele ist zufrieden

Oder etwa doch? Denn Trainer Schiele beurteilte die neunzig Minuten auf der Pressekonferenz nach dem Spiel anders. Man habe gewusst, wie schwer dieses Spiel werden würde, sagte er. "Paderborn hatte sicher mehr vom Spiel. Wir haben gut verteidigt, hatten zum Schluss auch etwas Glück." Und: "Ich bin mit dem 0:0 natürlich sehr zufrieden." Angesichts des Spielverlaufes sicher eine angemessene Analyse, schließlich hatten die Kickers in der Schlussphase Glück, dass Schiedsrichter Frank Willenborg in zwei strittigen Szenen zugunsten von Würzburg entschied und dem SCP in beiden Fällen einen möglichen Elfmeter verweigerte. Zudem traf Paderborns Christian Strohdiek per Kopf nur den Pfosten (85.).

Wohin führt der Würzburger Weg?

Und trotzdem schien so recht niemand einschätzen zu können, wohin der Weg der Würzburger Kickers in dieser Spielzeit noch führen wird. Als Absteiger hatte Würzburg zu Saisonbeginn erhebliche Schwierigkeiten, es drohte der zweite Abstieg in Folge. Dann stabilisierte Schiele das Team und gemeinsam legte man vor Weihnachten eine Siegesserie hin, die Würzburg bald wieder nach oben schielen ließ. Und jetzt? Das Auf und Ab setzt sich auch im neuen Jahr fort, vielleicht stehen die Kickers als Zehnter genau dort, wo man hingehört: Weit weg von den Abstiegsrängen, aber auch ohne Chance, noch ins Aufstiegsrennen einzugreifen.

Und vielleicht ärgerte sich deshalb so mancher über das ermauerte 0:0 in Paderborn, weil die Mannschaft doch ohne jeden Druck angetreten war und eigentlich befreit hätte aufspielen können. Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich am Samstag, dann ist der VfR Aalen (8.) zu Gast in Würzburg.

 

   

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