Würzburger: Märchenhaftes Breunig-Comeback bei Rekordsieg
Ein traumhaftes Comeback, zwei erfolgreiche Einstände und als Zugabe auch noch die größten Sorgen um den Klassenerhalt durch den höchsten Drittliga-Sieg vorerst vertrieben: Für die Würzburger Kickers war die Welt nach dem 6:0-Kantersieg bei Abstiegskandidat SG Sonnenhof Großaspach einmal wieder so richtig in Ordnung.
"Irgendetwas muss ich springen lassen“
Zwei "Helden des Tages“ zeigten sich nach Schlusspfiff sehr großzügig. "Irgendetwas muss ich wohl springen lassen“, deutete Rückkehrer Maximilian Breunig im Vereins-TV nach seinem märchenhaften Startelfdebüt mit Torerfolg zumindest eine kleine Party mit den Kollegen an, durfte dabei aber auf die Unterstützung des ebenfalls auf Anhieb mit einem Treffer eingeschlagenen Neuzugangs Saliou Sane rechnen: "Ich denke, dass der Einstand jetzt etwas teurer wird.“
Besonders aber Breunig, der am letzten Spieltag der Saison 2017/18 sein Drittliga-Debüt für Würzburg gegeben hatte, war in Feierlaune. Mehr als acht Monate nach einer langwierigen Wirbelsäulenverletzung durch einen schweren Autounfall gab der 19-Jährige sein Saisondebüt im Team von Trainer Michael Schiele – und entpuppte sich durch sein 1:0 prompt als Volltreffer: "Sein Treffer war der Dosenöffner“, betonte Schiele nach dem vierten Auswärtssieg der Mainfranken die Bedeutung des ersten Tores von Breunig für die Kickers überhaupt. Der Teenager selbst war "einfach nur glücklich. Das Startelf-Debüt war schon eine Extramotivation, und es ist umso schöner, dass ich das mit einem Tor krönen konnte. Man lässt sich natürlich vorher ein paar Abläufe durch den Kopf gehen, aber dass es so kommt, malt man sich nicht aus“.
Sane fühlte sich ganz ähnlich. "Das hätte ich mir nicht erträumt“, kommentierte der in der abgelaufenen Transferperiode vom Zweitligisten Karlsruher SC verpflichtete Stürmer seine Premiere im Würzburger Trikot. Wie der 27-Jährige trug sich auch der ebenfalls erst vor wenigen Tagen vom KSC-Ligarivalen FC St. Pauli unter Vertrag genommene Defensivspieler Niklas Hoffmann durch seinen Treffer in der Schlussphase zum Endstand gleich bei seinem ersten Einsatz für das Schiele-Team in die Torschützenliste ein.
Schiele hochzufrieden
Schieles Zufriedenheit mit dem Auftritt seiner Elf konnte deswegen auch nicht verwundern. "Wir haben viele gute Sachen gemacht“, bescheinigte der Coach seinen Spielern nach Würzburgs Drittliga-Rekorderfolg auf der Pressekonferenz nach dem Abpfiff eine starke Leistung: "Wir waren 60, 70 Minuten überragend, waren topaggressiv und haben den Gegner in seine Hälfte gedrängt. Ich weiß gar nicht, wann und ob Großaspach einmal bei uns gefährlich geworden ist.“
Kleinere Schwächen wollte Schiele dennoch nicht unerwähnt lassen. Für das bevorstehende Gastspiel von Aufstiegsanwärter Ingolstadt (Sonntag) mahnte der 41-Jährige verschiedene Verbesserungen an: "Wir können die Standards besser reinschlagen und besser reinlaufen. Wir hätten uns auch noch die eine oder andere Chance mehr herausspielen können.“
Ob aber 7:0 oder letztlich doch "nur“ 6.0: Durch den ersten Sieg nach der Winterpause rückten die Kickers bis auf Weiteres ins gesicherte Tabellenmittelfeld vor. Würzburgs Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt nunmehr immerhin schon sechs Punkte.