Würzburg noch ohne Niederlage – Aber auch ohne Sieg

Drittliga-Neuling Würzburger Kickers spielte auch im dritten Spiel der Saison Unentschieden (0:0 gegen Preußen Münster). Die Kickers sind noch ohne Niederlage, allerdings auch ohne Sieg. Aktuell ist man sich in Unterfranken uneins, ob der Saisonauftakt bis dato als Erfolg gewertet werden kann. Gerade das schwache Offensivspiel in Münster, stimmt nicht übermäßig zuversichtlich für die anstehenden Aufgaben.

Noch kein Gegentor aus dem Spiel heraus

Im Aufstiegsjahr kassierten die Würzburger Kickers in der Regionalliga Bayern in 34 Begegnungen gerade einmal 15 Gegentreffer. Auch in den ersten drei Spielen der 3. Liga war die Defensive der große Trumpf des Liga-Neulings. Der ohnehin starke Abwehrverbund wurde mit Royal-Dominique Fennell und Richard Weil zusätzlich verstärkt. Beide Neuzugänge gehörten in den Auftaktspielen und beim Pokalmatch gegen Werder Bremen zu den Besten. Nach der Rot-Sperre von Abwehrchef Clemens Schoppenhauer konnte der FWK der Liga eindrucksvoll zeigen, wie stark man in der Verteidigung besetzt ist. Den gesperrten Schoppenhauer ersetzte in Münster Abwehrrecke Nico Herzig und avancierte prompt zum besten Feldspieler der Partie. Für Herzig war es das erste Pflichtspiel seit dem Aufstieg. Zum Auftakt und im DFB-Pokal stand der Thüringer noch nicht einmal im Kader der Würzburger. Wenn die Gegner dann doch einmal vor das Kickers Gehäuse kommen, ist da auch noch der 38-jährige Wulnikowski. Der Torwartroutinier präsentierte sich nach Verletzung, gegen Münster in absoluter Topform. Die Defensive bleibt auch weiterhin der große Trumpf der Würzburger. Bernd Hollerbach muss definitiv nicht Bange werden, dass seine Mannschaft gegen irgendeinen Gegner der Liga abgeschossen wird.

Kickers fehlt der letzte Punch

Allerdings können die Rothosen momentan auch nicht davon ausgehen, dass sie irgendeinen Gegner aus dem Stadion schießen. Zu ungefährlich zeigten sich die Würzburger Kickers, insbesondere beim Auswärtsspiel in Münster, vor dem gegnerischen Gehäuse. Das sah auch ein angefressener Royal-Dominique Fennell nach besagter Partie so: "Der letzte Pass hat bei uns heute nicht gepasst. Bis zum Sechzehner haben wir gut gespielt. Wir müssen einfach torgefährlicher werden und uns endlich für unseren Aufwand, den wir Woche für Woche betreiben, belohnen.“ Es fehlt momentan definitiv am letzten Punch. Spekuliert wird derweil auch, ob Hollerbach noch einmal auf dem Transfermarkt zuschlägt. Es erscheint aber eher unwahrscheinlich, dass der Verein aktuell einen passenden Akteur für die Offensivabteilung auf dem Markt finden wird. Hoffnung im Kreativbereich macht indes die Rückkehr von Rico Benatelli, der zuvor im Pokalspiel angeschlagen pausierte. Kommt der Würzburger "Königstransfer“ in Form, werden auch seine Mitspieler im Angriff davon profitieren.

Sieg in der englischen Woche ist Pflicht

„Wir hatten in den ersten drei Spielen gute Gegner. Ich bin mit dem Start in die 3. Liga zufrieden“, sagte Hollerbach nach dem Remis bei Preußen Münster. Dass der Start es in sich hat, war vor der Saison schon allen Beteiligten klar. Angesichts des Auftaktprogramms ist ein Auftakt ohne Niederlage für einen Aufsteiger mehr als respektabel. In der anstehenden englischen Woche ist der ambitionierte Verein dennoch zum Siegen verdammt. Ob dies gleich beim Heimspiel gegen das unbequeme Sonnenhof Großaspach gelingt, oder erst drei Tage später beim Nachwuchs des VfB Stuttgart, ist zweitrangig. Die Mannschaft braucht jedenfalls allmählich ein echtes Erfolgserlebnis. Zu oft haderte man nach den Partien wegen der liegengelassenen Punkte. Platz der Knoten in den kommenden Spielen, ist Würzburg viel zuzutrauen. Bleibt der FWK weiter ohne Sieg, könnte man schneller als gedacht in den Tabellenkeller rutschen.

   

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