Würzburg vor erstem Aufstiegsspiel: "Wir sind der Underdog"
"Wahnsinn“ – so betitelt Bernd Hollerbach, Cheftrainer der Würzburger Kickers, gerne die Entwicklung seines Vereins. Vor zwei Jahren übernahm der einstige Bundesliga-Sspieler den Cheftrainer-Posten bei seinem Jugendverein und steht am Freitagabend (19:10 Uhr, live in der ARD) mit seiner Mannschaft sensationell vor dem ersten Relegationsspiel zur 2. Bundesliga gegen den MSV Duisburg. „Wahnsinn“ ist auch das richtige Wort, um zu erklären, was in den letzten Tagen in Würzburg vor sich ging: Eine Euphorie, die in der Residenzstadt so vor kurzem keiner für möglich gehalten hätte. Die Kickers-Festtage können beginnen!
Kickers gegen Duisburg als "Underdog“
Bei aller Euphorie und trotz einer überragenden Rückserie in Liga drei, gehen die Würzburger Kickers im Duell gegen Zweitligist MSV Duisburg als klarer Außenseiter ins Rennen. "Wir brauchen nicht über die Duisburger Qualität reden, die ist unbestritten. Da genügt alleine schon ein Blick auf die Etats beider Teams. Wir sind in allen Belangen der Underdog. Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass im Fußball vieles möglich ist“, so Hollerbachs Einschätzung vor dem Hinspiel in Würzburg. Nicht ganz glücklich ist der Würzburger Trainer über die festgelegte Ansetzung, die den Kickers zunächst ein Heimspiel bescherte – nicht gerade ein Vorteil für den Außenseiter. Dementsprechend kündigt Erfolgstrainer Hollerbach, der in 74 Liga- und Relegationsspiele als FWK-Cheftrainer nur acht Niederlagen einstecken musste, eine geduldige aber entschlossene Spielhaltung an: "Wir wollen wieder mutig sein und agieren – das ist unser Spiel, und das hat uns in dieser Saison auch ausgezeichnet. Aber wir wissen, dass die Relegation nicht am Freitag entschieden wird, es sind schließlich zwei Partien und erst am Ende wird abgerechnet.“ Die Vergangenheit zeigte aber auch, dass die Unterfranken gerade in der Außenseiterrolle am stärkten aufspielten. Beim Hinspiel kann Bernd Hollerbach aus dem Vollen schöpfen.
Würzburg steht Kopf
Jahrzehntelang war Würzburg auf der Fußball-Landkarte quasi nicht existent. Nun explodiert die Mainfranken-Metropole förmlich und versprüht eine nicht geahnte Fußball-Euphorie. Über 30.000 Kartenanfragen hatte der Verein für das Relegationsspiele gegen den MSV Duisburg. Eine Zahl, die der Klub bei weitem nicht erfüllen können. Die Flyeralarm Arena wird am heutigen Abend mit 10.000 Zuschauern restlos ausverkauft sein. Mittlerweile hat der Verein sogar den Kampf gegen „Schwarzmarkthändler“ aufgenommen. Wer hätte je gedacht, dass es mal einen "Schwarzmarkt" für Eintrittskarten einer Würzburger Fußballmannschaft geben wird? Die Spiele können beginnen und ganz Würzburg ist heiß auf das größte Spiel der Kickers-Vereinsgeschichte.