Würzburger Kickers: Hollerbach hadert mit den Schiedsrichtern

Aufsteiger Würzburg bleibt auch nach vier Spieltagen ohne Sieg in der 3. Liga. Im Heimspiel gegen Sonnenhof Großaspach kassierte die Hollerbach-Elf mit 0:1 ihre erste Saisonniederlage. Knackpunkt der Partie war zweifellos die unberechtigte rote Karte für Innenverteidiger Nico Herzig. Am Dienstag gegen den VfB Stuttgart II ist ein Sieg für die Unterfranken beinahe Pflicht.

Jablonski entgleitet die Partie

"Im Moment haben wir mit den Schiedsrichtern nicht so viel Glück. Das waren jetzt drei Spiele, die mit drei Fehlentscheidungen eine klare andere Richtung nehmen. Irgendwann kann man das nicht mehr so stehen lassen“, konstatierte ein sichtlich enttäuschter Bernd Hollerbach nach der Heimpartie gegen Sonnenhof Großaspach. Schiedsrichter Jablonski zeigte Nico Herzig in der 52. Spielminute nach einer vermeintlichen Notbremse die rote Karte. Auch ohne Fernsehbilder war nahezu jedem im Stadion klar, dass Herzigs Kollege Richard Weil noch hätte eingreifen können. Zu allem Überfluss und Pech kam keine zehn Minuten später der nächste Paukenschlag für die geplagten Rothosen. Linksverteidiger Peter Kurzweg wurde nach einem überflüssigen Foul zu recht mit Gelb-Rot vom Feld gestellt. Warum das Schiedsrichtergespann in der Folgezeit dann aber völlig die Kontrolle über das Spiel verlor, bleibt rätselhaft. Nach einer weiteren Fehlentscheidung gegen Würzburg, bei der Jablonski ein klares taktisches Foul der Gäste nicht mit Gelb ahndete, schickte der Bremer Unparteiische den reklamierenden Hollerbach samt seinen Co-Trainer Cisse auf die Tribüne. Die letzte halbe Stunde der Drittliga-Partie vor über 5500 Zuschauern war kaum noch ansehnlich, da die neuerliche Linie des Referees keinerlei Spielfluss zuließ. Das sah auch Kickers-Akteur Fennell so: "Irgendwann hat der Schiedsrichter gefühlt jeden Zweikampf gegen uns abgepfiffen. Wir hatten dadurch überhaupt keine Chance noch einmal richtig ins Spiel zu kommen. Mit zwei Mann weniger ist es dann schwierig. Wir wollten uns noch einmal reinkämpfen. Wenn aber jeder kleine Zweikampf abgepfiffen wird, ist das nicht möglich.“

Kickers weiter mit großer Abschlussschwäche

Natürlich war der Ärger über die neuerliche Benachteiligung durch die Schiedsrichter bei den Würzburgern groß. Andererseits hatte man in der starken Anfangsphase das Glück auch in der eigenen Hand. Einmal mehr stand der FWK sich mit seiner eklatanten Schwäche im Torabschluss, selbst im Wege. Defensivmann Fennell war zu Spielbeginn nach einem Kopfball an die Querlatte noch im Pech (5.). Spätestens bei den vergebenen Torchancen durch die Angreifer Christopher Bieber (12.) und Amir Shapourzadeh (15.), die beide frei auf Großaspachs Schlussmann Gäng zuliefen, kam das aktuelle Unvermögen vor des Gegners Tor hinzu. "Der Wille ist da. Wir versuchen die Tore zu machen, uns fehlt aber momentan das Glück. Wenn wir in Führung gehen, läuft das Spiel wahrscheinlich ganz anders“, sagte Royal-Dominique Fennell nach Abpfiff. Die nötige Cleverness fehlte den Kickers auch vor dem Gegentreffer durch Binakaj (26.), als ein verunglückter Freistoßtrick zum Konter und dem anschließenden Rückstand führte. Das Positivste am enttäuschenden 4. Spieltag der Kickers war sicherlich die enorm starke Anfangsphase der Hausherren, an die es anzuknüpfen gilt. Fragen werfen hingegen das mit hohen Erwartungen verpflichtete Kreativduo Benatelli und Nagy auf. Beide tauchten nach der starken Anfangsphase mehr und mehr unter und lassen bislang viel von ihrem großen Potential auf dem Platz vermissen.

Der erste Sieg muss her

Nach dem bitteren Spiel gegen Sonnenhof Großaspach blickt der FWK schon wieder auf die nächste Aufgabe, unter der Woche gegen die Reserve des VfB Stuttgart (19 Uhr, live im Ticker bei liga3-online.de). Bei den Schwaben ist ein Sieg für die Würzburger im Grunde Pflicht. Viel wird davon abhängen, ob der Aufsteiger endlich mehr Glück und Können im Abschluss vorweisen wird. Alles wartet in Würzburg auf die Initialzündung. Gelingt dies nicht droht weitere Verunsicherung im Kickers-Spiel und am Ende gibt es ja auch noch das andauernde Pech mit den Schiedsrichtern…

   

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