Ziegner mahnt: "Für die Tabellenführung gibt es nichts“
Die Tabellenführung des Halleschen FC sorgt bei Torsten Ziegner offenbar für gemischte Gefühle. Einerseits empfindet der Coach der Saalestädter durch die Spitzenposition durchaus Befriedigung, andererseits allerdings sieht sich der frühere Profi vor dem Spiel am Samstag gegen den SV Meppen nun noch mehr als bisher schon als Mahner gefordert und wiederholt mit einem Anflug von Ungeduld gebetsmühlenartig sein Mantra von der kontinuierlichen Arbeit für weitere Erfolge.
"Arbeit trägt erste Früchte“
"Es fühlt sich unter der Woche nicht anders an als in den Wochen und Monaten zuvor, weil wir ja nicht ständig auf die Tabelle gucken und uns daran ergötzen. Aber wir haben ein gutes Gefühl dadurch, dass wir sehen, dass unsere bisherige Arbeit erste Früchte trägt. Doch wir wissen auch, dass es für die Tabellenführung alleine gegen Meppen nichts gibt“, machte Ziegner auf der Pressekonferenz vor dem Gastspiel der Emsländer seinen Standpunkt klar.
Ziegner wäre auch nicht Ziegner, würde der frühere Profi nicht auch beim Sprung auf Platz eins durch den deutlichen 4:0-Erfolg bei Aufsteiger Waldhof Mannheim noch einigen Verbesserungsbedarf registriert hat. "Wir haben in Mannheim nicht alles richtig gemacht und haben einiges aufzuarbeiten gehabt“, sagte der HFC-Coach und erläuterte mehrere Ergebnisse seiner Analyse: "Statistisch sind wir die beste Defensive der Liga, aber wir haben in Mannheim extrem viele Torchancen zugelassen, was bedeutet, dass wir im Spiel gegen den Ball noch einiges besser machen können. Außerdem haben wir zwar vier Tore gemacht, aber auch immer noch einige Großchancen ausgelassen.“
"Wir sind noch lange nicht fertig“
Entsprechend hält Ziegner die Begegnung mit den Norddeutschen trotz zuletzt sieben Spielen in Serie ohne Niederlage für alles andere als einen Selbstläufer. "Meppen wird nicht so gut wahrgenommen, wie es wirklich ist. Sie haben eine sehr zweikampfstarke Defensive und gute Individualisten in der Offensive“, warnte Ziegner vor Hochmut: "Trotz der Tabellenführung haben wir noch genügend zu tun. Wir sind noch lange nicht fertig.“
Das Rezept gegen Meppen soll nach Ziegners Vorstellungen gleichwohl die in den vergangenen Wochen schon bewährte Marschroute sein: "Wir wollen das Spiel bestimmen, aggressiv sein und dem Gegner unser Spiel aufzwingen.“
Hemmungen aufgrund der Atmosphäre beim ersten Heimspiel seit dem Anschlag in der Stadt vom 9. Oktober, dessen Opfer das Team gegen Meppen mit einem schwarzen Sondertrikot und einer Schweigeminute gedenkt, erwartet Ziegner nicht: "Es ist wichtig, und wir wollen das auch, aber nach dem Anpfiff geben wir Vollgas. Da kommt es nicht auf die Farbe des Trikots an, sondern darauf, was drin steckt.“