Ziehl über aktuelle Emotionalität im Stadion: "Schon ein Stück drüber"

Auch, wenn der 1. FC Saarbrücken derzeit nur drei Punkte hinter einem direkten Aufstiegsplatz steht: die Fanseele bei den Saarländern kocht. Im Zentrum der Kritik steht Manager und Trainer Rüdiger Ziehl, der die momentane Emotionalität im Stadion als "ein Stück drüber" bezeichnet.

Ostermann sieht "keinen akuten Handlungsbedarf"

Pfiffe und "Ziehl raus"-Rufe begleiten in dieser Saison jedes nicht gewonnene Spiel – vor allem im eigenen Stadion, wo er der FCS in fünf Partien erst fünf Punkte holte. "Wir haben ja 80 Millionen Bundestrainer, jeder weiß es besser, jeder hat seine Meinung, die muss man so akzeptieren", sagt Ziehl gegenüber dem "SR", betont aber auch: "Im Grunde ist in der Emotionalität im Stadion schon ein Stück drüber." Gleichwohl lebe der FCS aber auch von dieser Emotionalität, weiß der 46-Jährige.

Sorgen um seinen Trainerjob muss sich der gebürtige Zweibrücker aber nicht machen. Nachdem ihm Präsident Hartmut Ostermann bereits zuletzt weiterhin das Vertrauen ausgesprochen hatte, betonte der FCS-Boss nun auch gegenüber dem "SR", dass er "keinen akuten Handlungsbedarf" sehe. "Man sollte dem neuen Team noch Zeit geben!". Auch Sportdirektor Jürgen Luginger bekräftigt, dass sich die Mannschaft nach neun Spieltagen noch in der Findungsphase befinde. "Aber die Findungsphase muss in den nächsten Spielen dann auch mal zu Ende sein."

"Hilft uns nicht, es hilft ihm nicht"

Die bisherigen Auftritte vor heimischer Kulisse bezeichnet Luginger als "ein bisschen enttäuschend. Die Fans wollen uns siegen sehen. Da fehlt bei uns aktuell noch die spielerische Klasse, das auf den Platz zu bringen und die Fans auch mitzunehmen". Von einer Krise will Ziehl aber nicht sprechen. "Wir haben drei Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz. Ich glaube, viele Mannschaften würden gerne mit uns tauschen." Wenn drei Punkte Rückstand eine "Krise" seien, dann nehme er diese gerne an.

Richard Neudecker sieht das Team auf dem richtigen Weg. "Wir trainieren hart und geben alles. Es wird alles kommen." Zur aktuellen Unruhe rund um den Trainer hat der 27-Jährige indes eine klare Meinung: "Es hilft uns nicht, es hilft ihm nicht, es hilft auch den Fans am Ende nicht." Verstummen lassen kann der FCS die Kritiker aber wohl nur mit einer Siegesserie. Startpunkt soll das Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart II sein (Samstag, 16:30 Uhr). Mit Philip Fahrner (nach Oberschenkelproblemen) und Jacopo Sardo (nach Muskelverletzung) hat Ziehl dabei zwei neue personelle Optionen.

   

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