Zimmermann: "Kann mit der Ausbeute nicht zufrieden sein"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Jan Zimmermann, Trainer der U23 von Borussia Dortmund, über den zweiten Sieg als BVB-Trainer, das bevorstehende Duell an der Grünwalder Straße, seine bisherige Bilanz im Rennen um den Klassenverbleib und die Heimspiele in fremden Stadien.

"Sind bereit, uns für den Erfolg zu zerreißen"

liga3-online.de: Am vergangenen Wochenende hat sich der BVB gegen den direkten Konkurrenten FSV Zwickau 4:0 durchgesetzt. War dies eine Kampfansage für die restliche Spielzeit, Herr Zimmermann?

Jan Zimmermann: Ich bin kein Freund davon, in unserer Situation von Kampfansagen zu sprechen. Für uns ist es erst einmal wichtig, dass wir das Spiel gewonnen haben und uns damit aus der Gefahrenzone befreien konnten. Der Erfolg gibt uns für die restlichen Spiele hoffentlich Selbstvertrauen. Nun gilt es aber, darauf aufzubauen und bis zum Ende der Saison genügend Punkte einzufahren, um über dem Strich zu stehen.

Seit sieben Spielen sind Sie für die den Nachwuchs der Dortmunder verantwortlich. Ihre bisherige Bilanz: fünf vergleichsweise knappe Niederlagen und zwei deutliche 4:0-Erfolge. Wie bewerten Sie Ihre bisherige Amtszeit?

Mit der bisherigen Ausbeute kann ich schlichtweg nicht zufrieden sein. Wenn man lediglich zwei Siege aus sieben Begegnungen einfährt, ist das nicht befriedigend. Da hatte ich mir sicherlich mehr erhofft. In einigen Spielen, die wir letztlich verloren haben, wäre mehr drin gewesen. Immerhin haben wir es nach dem Sieg gegen Zwickau wieder in der eigenen Hand, die Klasse zu halten.

Was hat sich seit Ihrer Übernahme geändert?

Jeder Trainer bringt seine eigenen Ideen mit. Es ist immer eine schwierigere Situation, eine Mannschaft während einer Saison zu übernehmen. Von daher war es mir wichtig, zunächst die Stärken des Teams ausfindig zu machen und diese weiter zu stabilisieren. Vor allem in der Offensive haben wir viel Tempo, schaffen es aber auch gut und vor allem diszipliniert zu verteidigen. Diese beiden Aspekte wollen wir auch in den kommenden Begegnungen weiter zusammenführen. Zusätzlich benötigen wir in der einen oder anderen Situation im Endspurt auch das nötige Quäntchen Glück, um die Partien letztlich für uns zu entscheiden.

Nun ist der BVB beim TSV 1860 München zu Gast, der – wie auch Ihre Mannschaft – mit einem Sieg am vergangenen Wochenende (3:1 beim FC Erzgebirge Aue) wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt ist. Was erwarten Sie in diesem Duell der wiedererstarkten Teams?

Damit wir wieder von Erfolgsspur reden können, müssen wir noch den einen oder anderen Sieg nachlegen. Wir sind aber demütig genug und wissen, dass wir auch weiterhin an unsere Leistungsgrenzen gehen müssen, um in München zu bestehen. Eins ist aber sicher: Wir sind bereit, uns für den Erfolg zu zerreißen.

Wie muss Ihre Mannschaft auftreten, um den Platz über dem Strich zu verteidigen?

Wir gehen mit der Überzeugung in die Partie, bestmöglich auf die Löwen vorbereitet zu sein. Wir wissen um die Stärke der Münchner. Vor allem in der Offensive hat das Team sehr viel Qualität in den eigenen Reihen. Unsere Jungs erwartet aber eine schöne Aufgabe an der Grünwalder Straße. Nun liegt es an uns, die Schwächen des TSV zu erkennen und diese dann auch auszunutzen. Wichtig ist dabei, dass wir uns auf unsere eigene Stärke konzentrieren und uns nicht ablenken lassen.

 

"Ich bin noch nie abgestiegen"

Sie kennen sich mit Aufstiegen sehr gut aus, durften mit dem 1.FC Germania Egestorf/Langreder gleich zweimal und mit dem TSV Havelse den Gang in die nächsthöhere Spielklasse antreten. Wie gut sind Sie aber für ein Rennen um den Klassenverbleib gewappnet?

Ich bin noch nie abgestiegen. Diese Bilanz würde ich gerne aufrecht halten. Nach einem Aufstieg ist die folgende Saison nicht immer einfach. Wir haben es als Team aber immer wieder geschafft, am Ende der Saison die Klasse zu halten und uns dadurch weiterzuentwickeln.

Ist es dabei umso schwieriger, mit einer jungen und unerfahrenen U23-Mannschaft gegen den Abstieg zu spielen?

Ich sehe darin nicht unbedingt einen Nachteil. Ganz im Gegenteil: Wir haben viele junge Spieler in den eigenen Reihen, die unbekümmert gegen den Ball treten können. Von daher wollen wir den Druck gar nicht an uns herankommen lassen. Wir wissen, dass wir das Zeug dazu haben, bis zum Saisonende noch genügend Spiele auf unsere Seite zu ziehen. Wichtig ist, dass wir eine gewisse Spielfreude auf den Platz bringen.

Neben dem Signal Iduna Park, der Heimspielstätte der Profis, musste die U 23 in dieser Saison wegen Arbeiten am Stadion Roten Erde eigene Heimspiele auch im Wuppertaler Stadion am Zoo und dem Oberhausener Niederrheinstadion absolvieren. Erschwert diese Situation die "Mission Klassenverbleib"?

Es gibt eine Menge Faktoren, die wir selbst beeinflussen können. Der Spielort gehört allerdings nicht dazu. Die Mannschaft weiß um die Situation und hat sich damit zurechtgefunden. Von daher konzentrieren wir uns eher auf die Faktoren, auf die wir selbst einwirken können.

Was macht Sie zuversichtlich, dass der BVB auch in der kommenden Spielzeit in der 3. Liga vertreten sein wird?

Unsere Leistung gegen den FSV Zwickau und phasenweise auch gegen die SG Dynamo Dresden hat mir gezeigt, dass wir eine Menge Qualität besitzen und sicherlich auch in der Lage sind, den Abstiegskampf anzunehmen. Wie wir zuletzt aufgetreten sind, gibt mir die Überzeugung, dass wir uns am Ende der Saison über eine weitere Spielzeit in der 3. Liga freuen dürfen.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button