"Zu schlafmützig": Schieles lange Mängelliste nach Pleite beim MSV
Erst das Aus im Landespokal, nun die Niederlage in Duisburg nach zuvor fünf ungeschlagenen Spielen in Folge: Eintracht Braunschweig scheint etwas aus dem Tritt gekommen zu sein. Trainer Michael Schiele stellte nach dem 2:3 eine lange Mängelliste auf.
70 Minuten nicht im Spiel
Als Martin Kobylanski in der fünften Minute der Nachspielzeit nochmal eine Flanke in den Strafraum schlug und Michael Schultz zum Kopfball ansetzte, war sie für einen kurzen Moment da: die Chance auf das 3:3 nach 0:3. Doch der Innenverteidiger bekam keinen Druck hinter den Ball und setzte ihn am Kasten vorbei. Direkt danach war die Partie vorbei und die Niederlage besiegelt. "Wenn das Spiel fünf Minuten länger dauert, dann machen wir das 3:3, weil wir so viel Druck aufgebaut haben", sagte Torhüter Jasmin Fejzic bei "MagentaSport", musste aber einräumen: "Das wäre nicht verdient gewesen."
Denn was der BTSV in den ersten 70 Minuten der Partie zeigte, war deutlich zu wenig. "Wir waren nicht von Beginn an auf dem Platz, waren in der Offensive zu harmlos und in der Defensive bei einigen Aktionen zu schlafmützig", fand Trainer Michael Schiele auf der Pressekonferenz klare Worte und ergänzte seine Mängelliste: "Es fehlten die Galligkeit und die Torabschlussaktionen, außerdem haben wir zu viele Fehlpässe gespielt. Da hatte uns der Gegner vor allem offensiv etwas voraus."
"Da pennen wir einfach"
Bereits nach zwölf Minuten klingelte es erstmals, als Niko Bretschneider einen Schuss aus 25 Metern im Tor unterbrachte. Keine zehn Zeigerumdrehungen später erhöhte der Ex-Braunschweiger Orhan Ademi auf 2:0, ehe er in der 70. Minute das 3:0 erzielte. Dabei sah die Hintermannschaft der Eintracht alles andere als gut aus, konnte sich Ademi im Strafraum doch gleich gegen zwei Gegenspieler behaupten und dann auch noch Fejzic tunneln. "Da pennen wir einfach", schimpfte der BTSV-Keeper, der sich zuvor heftig über das Gegentor aufgeregt hatte. "Die schießen aus 25 Metern in den Winkel und wir kommen nicht mal zum Abschluss. Das müssen wir uns ankreiden."
Immerhin in den letzten 20 Minuten lief es dann: Erst traf der eingewechselte Martin Kobylanski zum 1:3 (79.), dann machte es Philipp Strompf mit seinem Treffer in der zweiten Minute der Nachspielzeit für einen kurzen Augenblick nochmal spannend. "Darauf können wir aufbauen", so Schiele. "Jetzt werden wir unsere Schlüsse ziehen und bis Mittwoch regenerieren." Dann steht das Nachholspiel beim SC Freiburg II an. Um die Spitzenplätze nicht aus den Augen zu verlieren, ist ein Sieg eigentlich Pflicht. Denn bei einem Spiel weniger liegt der BTSV derzeit schon fünf Zähler hinter dem Dritten aus Osnabrück.