"Zu schlecht behandelt": Wollitz ohne Vorfreude auf Osnabrück

Wenn Energie Cottbus am heutigen Dienstagabend (19 Uhr) beim VfL Osnabrück gastiert, ist es für Trainer Claus-Dieter Wollitz die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Vorfreude auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub hat der 59-Jährige aber nicht. 

"Verursacht bei mir keine Emotionen"

Erst als Spieler (1989-1993 / 152 Einsätze), dann zweimal als Trainer (2004-2009 und 2012-2013): Rund zehn Jahre lang war Wollitz in seiner Karriere für den VfL Osnabrück aktiv. Am Dienstagabend kommt es nun erstmals seit November 2018, als er mit den Lausitzern 1:3 an der Bremer Brücke verloren hatte, zum Wiedersehen. Für gewöhnlich würde das Vorfreude auslösen, zumal er mit den Lila-Weißen 2007 den Zweitliga-Aufstieg geschafft hatte, nicht so jedoch bei Wollitz. "Das verursacht bei mir keine Emotionen", wird der 59-Jährige im "RBB" zitiert. "Ich habe keine Vorfreude auf das Spiel am Dienstag. Dafür hat mich der Verein zu schlecht behandelt, für das, was ich dort geleistet habe."

Worauf Wollitz anspielt: 2013 hatte er sich mit der damaligen Klubspitze des VfL überworfen und war nach eigenen Angaben "permanent vom Vorstand provoziert worden". Nach einer Niederlage in Bielefeld im Mai hatte er daraufhin seinen Rücktritt zum Saisonende angekündigt, nachdem ihm nicht der Respekt gezollt worden sei, "den ich als Trainer, als Sportdirektor und als Mensch verdient habe". Zu einer sauberen Trennung war es jedoch nicht gekommen, nachdem Wollitz im Anschluss an das Spiel in einer Wutrede vor Fans über Mitglieder des Vereinsgremiums hergezogen war. Ein Video davon fand den Weg ins Internet, was schließlich zur Entlassung führte.

2018 von Fans beleidigt

Wie die Fans auf die Rückkehr des einst zum Jahrhunderttrainer gewählten Wollitz reagieren? Beim letzten Spiel vor fünf Jahren war der gebürtige Ostwestfale von einigen Anhängern beleidigt worden. "Das war unterste Schublade, unwürdig, das Unterste vom Untersten. Man kann ja verschiedene Meinungen zu Leuten haben – aber so etwas habe ich in der Tat noch nie erlebt", hatte Wollitz seinerzeit moniert.

Aus sportlicher Sicht reist Energie nach zuletzt zwei Siegen in Folge bei 7:0 Toren mit jeder Menge Selbstvertrauen zu einem angeschlagenen Gegner, der in dieser Saison erst einmal gewonnen und sich am Wochenende von Chefcoach Uwe Koschinat getrennt hat. Fraglich ist noch der Einsatz von Henry Rorig, für den es ebenfalls die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte ist. Gegen Stuttgart II hatte er zuletzt krank gefehlt. Die im Duell mit dem VfB II angeschlagen ausgewechselten Tolcay Cigerci und Maximilian Krauß dürften indes dabei sein. Leicht wird die Aufgabe an der Breme Brücke nicht, warnt Wollitz – auch aus Erfahrung: "Ich weiß, was dieses Stadion im Stande ist zu leisten. Was dieses Publikum schaffen kann." Kann Energie das Stadion zum Verstummen bringen?

   

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