"Zu unserer Stärke zurück": Donau-Derby als Wendepunkt für Jahn?

Seit vier Spielen wartet der SSV Jahn Regensburg auf einen Sieg. Dabei feierte die Mannschaft von Joe Enochs in der Hinrunde noch zehn Siege in Folge. Dass die Stimmung bei den Oberpfälzern nun logischerweise anders ist, lag für den Cheftrainer auf der Hand. Trotzdem bewahrte Enochs vor dem Donauderby gegen den FC Ingolstadt (Samstag, 14 Uhr) seine Ruhe.

"Jungs sind jetzt nicht schlecht"

Der Vorsprung an der Tabellenspitze ist beinahe verspielt. Aus den letzten vier Spielen sammelte die Jahnelf nur noch einen Punkt, weshalb die Verfolger ihre Chance wittern. "Es ist Fakt, dass die Stimmung anders ist, wenn man zehn Mal hintereinander gewinnt", sah auch Joe Enochs ein, dass die Regensburger zurzeit in der Ergebniskrise stecken. "Es ist trotzdem nicht so, dass die Jungs jetzt schlecht sind. Wir versuchen, die Fehler klar anzusprechen." Angesichts von zwölf Gegentoren in vier Spielen gab es von diesen Fehlern zuletzt genug.

"Wir wollen zu unserer Stärke zurückkommen", gab Enochs jedoch vor dem Donauderby aus. "Wir wollen sehr konzentriert und sehr aktiv mit und gegen den Ball sein. Das müssen wir wieder auf den Platz bringen." Ansonsten könnte die Tabellenführung erstmals seit dem 23. Spieltag wieder verloren gehen. Der US-Amerikaner bewahrte seine Ruhe: "Ich habe festgestellt, dass die Jungs sehr konzentriert arbeiten. Sie sind sehr selbstkritisch und haben die Fehler selber angesprochen." Diese Sachlichkeit will der 52-Jährige beibehalten, um nicht in Panik zu geraten. Letztendlich "sitzen alle in einem Boot".

Geipl und Viet vor Rückkehr

Sprüche, dass die Mannschaft es besser könne, wird es von Enochs nicht geben. Analysen statt Polemik bleibt die Tugend beim US-Amerikaner. "Ich werde mein Wesen auch nicht mehr ändern", schätzte der 52-Jährige nach jahrelanger Erfahrung als Coach ein. Trotzdem hinterfragt auch Enochs täglich, was er "hätte besser machen können". Ein Kopfproblem sei die Ergebniskrise beim Jahn jedoch nicht, da war sich der Cheftrainer sicher. "Der Kopf ist immer im Spiel, ob man in Führung geht oder in Rückstand gerät. Ich glaube einfach, dass uns zuletzt in der zweiten Halbzeit die Aktivität gefehlt hat", so Enochs.

Das wolle er wieder auf dem Platz sehen. Mit Andreas Geipl und Christian Viet werden zwei Spieler von einer Gelb-Sperre zurückkehren. Auf Stammkeeper Felix Gebhardt, Alexander Bittroff und Jonas Bauer trainierten unter der Woche mit der Mannschaft. Einzig Robin Ziegele konnte nur Lauftraining absolvieren. Nun erwartete Enochs das Donauderby vor 12.500 Zuschauern. "Die Lautstärke unserer Fans ist etwas Besonderes", legte sich Enochs fest. Aber auch der Gegner bringt viel Potential mit: "Aber die haben halt auch so eine Phase wir wir, in der die Ergebnisse einfach nicht stimmen." Für den Jahn-Coach gehörte eine solche Phase zur Entwicklung dazu – aber nun sollte sie dennoch überstanden werden.

   

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