"Zu viel liegengelassen": FCS schaut vorerst nicht mehr nach oben

Das Vorhaben, gegen Arminia Bielefeld den dritten Sieg der Englischen Woche zu feiern, ist dem 1. FC Saarbrücken nicht geglückt. Grund dafür war vor allem eine schwache erste Halbzeit. So stand am Ende das 12. Unentschieden der Saison zu Buche – einsamer Spitzenwert in Liga 3. Nach oben schauen die Saarländer vorerst nicht mehr.

FCS verschläft die erste Halbzeit

Die Begeisterung über den späten Ausgleich hielt sich bei den Saarbrücker Protagonisten nach dem Spiel in Grenzen. Vielmehr ärgerten sich die Saarländer über die schwache erste Halbzeit. "Wir sind wirklich schlecht in die Partei reingekommen, hatten viele Stockfehler und Fehlpässe. In den ersten 20 Minuten waren wir gefühlt nur im eigenen Sechzehner", monierte FCS-Trainer Rüdiger Ziehl. Auch Kapitän Manuel Zeitz nahm kein Blatt vor den Mund: "Die erste Halbzeit war komplett schlecht. Da waren wir nur am Verteidigen." Da immerhin das geglückt sei, so Zeitz, ging es torlos in die Kabinen.

Besser wurde es erst nach dem Seitenwechsel. "Wir sind gut aus der Pause rausgekommen und hätten in Führung gehen können", befand Ziehl. Doch statt selbst in Führung zu gehen, brachte der Ex-Saarbrücker Nicklas Shipnoski nach rund einer Stunde Arminia Bielefeld in Front. Der FCS investierte in der Folge viel, um noch zum Ausgleich zu kommen – und belohnte sich in der vierten Minute der Nachspielzeit mit einem Treffer des eingewechselten Simon Stehles, der nach einem weiten Einwurf zur Stelle war. "Am Ende war es eine Willensfrage. Wir haben viel versucht und sind ein großes Risiko eingegangen – und wurden dafür belohnt", kommentierte Ziehl.

Aufstieg? "Darum geht es bei uns nicht mehr"

Zur ganzen Wahrheit gehört allerdings auch, dass Bielefeld mehrfach die Entscheidung auf dem Fuß hatte, seine Chancen aber liegen ließ. Auch nach dem späten Ausgleich kam die Arminia noch einmal gefährlich vor das Saarbrücker Tor. "Heute hatten wir das Quäntchen Glück auf unserer Seite", gestand Zeitz. Nichtsdestotrotz hielt sich die Euphorie ob des späten Ausgleichs beim Routinier in Grenzen: "Wir haben diese Saison schon zu oft Unentschieden gespielt", erklärte der 33-Jährige, der gerne auf das 12. Remis – Spitzenwert in Liga 3 – verzichtet hätte.

Sein Trainer pflichtete ihm bei: "Wir wollten gewinnen, das haben wir nicht geschafft", lautete Ziehls hartes Fazit im "MagentaSport"-Interview. Einige Minuten später stimmte der 46-Jährigen auf der Pressekonferenz schon deutlich mildere Töne an: "Wir haben die Englische Woche mit sieben Punkten abgeschlossen, damit können wir zufrieden sein." Von einem möglichen Aufstieg wollte der FCS-Coach vorerst aber nichts mehr wissen ("Das kommt alles von außen rein"), auch Zeitz betonte: "Rechnerisch ist es noch möglich, aber darum geht es bei uns nicht mehr. Dafür haben wir zu viele Punkte liege gelassen. Wir tun daher gut daran, von Spiel zu Spiel zu schauen." Das nächste Spiel verschlägt den FCS in den hohen Norden zum VfB Lübeck. Dort will Ziehl, der auf den gesperrten Luca Kerber (fünfte gelbe Karte) verzichten muss, eine Saarbrücker Mannschaft sehen, die wieder "über 90 Minuten präsent ist, nicht nur über 45". Um vielleicht doch nochmal auf Rang 3 schielen zu können. Derzeit fehlen bei einem Spiel weniger neun Punkte.

   

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