"Zu wenig": FCS-Remiskönige scheitern an Chancenverwertung
23 Spiele sind gespielt, elfmal spielte der 1. FC Saarbrücken Unentschieden. So auch am Freitagabend beim 1:1 gegen Borussia Dortmund II – und das trotz 82-minütiger Überzahl. Wenig zufrieden mit der bisherigen Ausbeute erschienen die Akteure im Anschluss und bemängelten vor allem die Chancenverwertung. Die Vorfreude auf das Highlight-Spiel am Mittwochabend gegen Mönchengladbach war allerdings ungebrochen.
"Hatten genug Möglichkeiten"
Alleine im zweiten Durchgang gegen Dortmund II hatte der FCS Möglichkeiten, um drei bis vier Tore zu erzielen. Am Ende gelang zumindest Manuel Zeitz noch ein ganz spätes, was dann für einen Zähler reichte (86.). Ein Novum in diesem Jahr. Es war nämlich der erste Torerfolg in 2024 – nach satten 67 (!) Torschüssen, die die Saarländer bisher in den drei Spielen abgefeuert haben. Eine mehr als magere Ausbeute. "Wenn wir keine Torchancen hätten, wäre es noch schlimmer", befand FCS-Trainer Rüdiger Ziehl nach dem späten Remis in Dortmund am Mikrofon von "MagentaSport". Dennoch sah auch der Übungsleiter "etliche Situationen, in denen wir ein Tor machen müssen. Wir hatten genug Möglichkeiten, um hier als Sieger vom Platz zu gehen".
Dies gelang nicht. Und das, obwohl die Saarländer mehr als 82 Minuten in Überzahl agierten, nachdem Dortmunds Michel früh und berechtigt Rot sah (8.). So stand schlussendlich das elfte Remis. "Das ist zu viel. Das ist einfach so", bilanzierte auch Ziehl. "Wenn man diese elf Unentschieden nimmt, waren mit Sicherheit vier oder fünf dabei, die wir gewinnen müssen." So steht vor den letzten 14 Spieltagen ein doch eher enttäuschender 10. Platz, der mit den Spielen der anderen Teams in den kommenden Tagen ebenfalls wackelt.
Fokus auf das Highlight am Mittwoch
Umso erstaunlicher, wie effizient und kalt der FCS indes im DFB-Pokal agierte und dort am Mittwochabend Bundesligist Borussia Mönchengladbach empfängt. Dort würden "andere Voraussetzungen" herrschen, beschwichtigte Ziehl. Auch Marcel Gaus, der am Freitagabend auf die Geburt seines Kindes wartete, aber bei dem "richtungsweisenden Spiel" dabei sein wollte, empfand ähnlich. "Mit dem Anspruch, den wir auch an uns selber haben sollten, ist das zu wenig", formulierte er unmissverständlich. "Das ist nicht 'eigentlich zu wenig'. Das ist zu wenig", wurde der Außenbahnspieler überdeutlich. Im Sturm "hapert es" – obwohl der FCS mit 35 erzielten Treffern zum oberen Viertel der Liga gehört.
Dennoch liegt Saarbrücken bei einem Spiel weniger bereits acht Punkte hinter Rang 3 und droht den anvisierten Aufstieg erneut zu verpassen. Ein Ziel, an dem sich der FCS eigentlich messen lassen wollte. "Viele trauen sich nicht, Ziele zu formulieren, weil du daran scheitern kannst. Für mich ist das gar kein Problem. Nur wer Ziele hat, kann sie auch erreichen", philosophierte Gaus. Zumindest den "Willen" könne der Mannschaft nicht abgesprochen werden. Dieser wird nun auch unter der Woche benötigt. "Jedes Spiel hatte bisher eine besondere knisternde Atmosphäre bei uns im Ludwigspark. Da kann etwas Besonderes passieren", strahlte der 34-Jährige, der im Jahrhundertspiel gegen Bayern den entscheidenden Treffer erzielte. Damit mehr Highlight-Spiele dazukommen, benötigt es aber wieder einen kaltschnäuzigen FCS.