Zünglein an der Waage: Halle kann Abstiegskampf entscheiden
Durch einen Sieg in der Vorwoche hat sich der Hallesche FC vor dem Endspurt in eine gute Ausgangslage im Abstiegskampf gebracht. Schon beim 1. FC Saarbrücken wäre es mit einem weiteren Erfolg möglich, den Klassenerhalt vorzeitig zu sichern. Sollte die Konkurrenz patzen, könnte es sogar zu einem Novum in der 3. Liga kommen – und der HFC würde gleich vier Teams in die Regionalliga schicken.
"Feiere erst, wenn es soweit ist"
Gewinnt der HFC in Saarbrücken (Samstag, 14 Uhr), dann muss auch die Konkurrenz unter dem Strich ausnahmslos gewinnen. Andernfalls wäre jedes Team, das keinen Dreier einfährt, bereits am anstehenden Spieltag abgestiegen – und somit könnten die Saalestädter den Abstiegskampf auf einen Schlag beenden. Dass alle vier Absteiger binnen eines Spieltages feststehen, wäre ein Novum in der Geschichte der 3. Liga. Doch dazu muss Halle zunächst die eigenen Hausaufgaben machen. "Wir spielen auswärts gegen einen richtig guten Gegner, gegen eine sehr, sehr erfahrene Mannschaft", betonte HFC-Coach Sreto Ristic in der Spieltags-Pressekonferenz vor dem Auftritt in Saarbrücken, wo der HFC in fünf Anläufen bisher immer verloren hat – bei einer Tordifferenz von 1:17.
"Sie wissen, wie man mit Drucksituationen umgeht", fügte der Fußballlehrer hinzu. Chancenlos sah er sein Team selbstverständlich nicht. "Wir werden versuchen, mit unseren Möglichkeiten dagegen zu halten. Wir rechnen uns durchaus Chancen aus." Dann wäre der HFC-Coach im Zweifelsfall auch bereit für die große Party, doch wie bei Geburtstagen oder anderen Feierlichkeiten hielt Ristic fest: "Ich feiere erst, wenn es soweit ist. Und aus meiner Sicht ist es so, wie wir uns das erhofft haben. Vielleicht sogar einen Tick besser. Aber wir sind noch nicht durch."
Zimmerschied fällt aus
Was der HFC-Coach meint: Dank der 21 Punkte, die der Klub unter seiner Leitung in 13 Spielen holte, konnte sich Halle vom letzten Rang mit vier Punkten Rückstand auf das rettende Ufer (22. Spieltag) zum Gejagten auf Platz 16 mit einem Vorsprung von fünf Zählern aufschwingen. "Wir haben hart arbeiten und leiden müssen", erinnerte Ristic an die Umstände, die an der Saale auf diesem Weg bewegt wurden. Und wieder muss der HFC-Coach tüfteln, denn mit Tom Zimmerschied (Knieverletzung) fällt ein weitere Akteur nach Andor Bolyki (muskuläre Probleme) und Niklas Kreuzer (Wadenverletzung) aus.
Zumindest Bolyki ist seit Mittwoch aber wieder im Training. "Wir haben hinten heraus noch wichtige Spiele, daher muss man abwarten und abschätzen. Ich hoffe, dass er gesund bleibt und eine Option für die nächsten Tage wird", erläuterte Ristic. Darüber hinaus gebe es zwar Spieler, die der HFC in seiner sportlichen Lage "nicht 1:1" ersetzen könne, aber der 47-Jährige war sich sicher: "Wir werden elf Jungs auf den Platz bringen, die alles geben, um Punkte mitzunehmen." Dann wird möglicherweise Drittliga-Geschichte geschrieben.