Zum fünften Mal: Ex-Drittligist Uerdingen im Insolvenzverfahren

Nachdem bereits im Januar und Februar insgesamt drei Anträge auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegen den KFC Uerdingen gestellt worden waren, ist dieses am Dienstag nun offiziell eröffnet worden. Damit werden den Krefeldern im laufenden Spielbetrieb nun neun Punkte abgezogen.
Vergebliche Gespräche
Für den KFC ist es nach 2002, 2005, 2007 und 2021 bereits das fünfte Insolvenzverfahren der Vereinsgeschichte. Nachhaltig erholt hatten sich die Krefelder anschließend nie. Bereits am Montagabend hatte der Vorstand des Vereins seine Fans und Mitglieder darüber informiert, dass dem Finanzamt Krefeld, einem der Antragssteller der Insolvenzeröffnung, "ein Angebot über 30 Prozent der Forderung, mit der Bitte um Stundung der Restforderung bis Ende Juli" abgegeben worden sei und nach wie vor im Raum stehe.
Auch mit dem zweiten Antragssteller zur Insolvenzeröffnung, der AOK Rheinland/Hamburg, liefen demnach Gespräche. Vorstandsvorsitzender Thomas Platzer erklärte: "Der vorläufige Insolvenzverwalter sprach im Folgenden von einer Anzahl Gläubiger größer 100, eine Liste mit diesen wurde uns aber bis zum heutigen Zeitpunkt nicht zur Verfügung gestellt."
Klub fällt auf den vorletzten Platz zurück
Das eröffnete Insolvenzverfahren geht mit einem Neun-Punkte-Abzug in der laufenden Saison einher, wodurch die Krefelder auf den vorletzten Tabellenplatz zurückfallen – mit sieben Punkten Rückstand auf das rettende Ufer. Dennoch hat der KFC die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben, zumal der Spielbetrieb bis zum Saisonende als gesichert gilt.
In einem Statement des Vereins heißt es: "Wir glauben fest daran, dass wir auch bei einem Punktabzug mit dieser unglaublichen Mannschaft und deren unbeschreiblichen Moral den Klassenerhalt schaffen können. Sollte dieses Vorhaben gegen unsere Überzeugung nicht gelingen, ist auch dieses kein Grund für uns aufzugeben." Die nötigen Lizenzunterlagen für eine weitere Regionalliga-Saison hat der Verein nach eigenen Angaben fristgerecht eingereicht und konnte demnach auch die nötige Kaution in Höhe von 35.000 Euro hinterlegen.
KFC hofft auf Rettung des Vereins
Reduzieren könnte sich der Rückstand zum rettenden 15. Platz durch einen Rückzug des 1. FC Düren, der ebenfalls in finanziellen Schwierigkeiten steckt und sich seit Montag in einem Insolvenzeröffnungsverfahren befindet. Anfang März hatte sich schon Aufsteiger Türkspor Dortmund vom Spielbetrieb zurückgezogen und steht damit als erster Absteiger fest. Die Krefelder hoffen, dass es nun mit Hilfe eines Insolvenzverwalters gelingt, den Verein zu retten. Gelingt das nicht, droht die Löschung aus dem Vereinsregister. Dann müsste der KFC in der untersten Liga komplett neu anfangen.