"Sehr enttäuschend": Havelses Strohfeuer schon wieder erloschen

Kurz vor Karneval hatten sich in Hannover großer WM-Arena sogar einige verkleidete Narren unter die Zuschauer gemischt – doch dem TSV Havelse war nach der 1:3-Pleite im richtungsweisenden Kellerduell mit Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers alle andere als nach Lachen zumute.

Sieben Punkte hinter erstem Nichtabstiegsplatz

Trainer Rüdiger Ziehl war die Bedeutung der schon elften Niederlage auf eigenem Platz absolut bewusst. "Das ist sehr enttäuschend", meinte der 44-Jährige am "MagentaSport"-Interview sichtlich desillusioniert. Ziehls Frust ist nur allzu gut nachvollziehbar. Der ernüchternde Nackenschlag im Sechs-Punkte-Spiel um den Sichtkontakt zum rettenden Ufer ist für seine Mannschaft doppelt bitter, weil die Niedersachsen auch noch wieder hinter die Kickers zurückfielen und nun sogar sieben Punkte Rückstand auf Viktoria Berlin auf dem ersten Nichtabstiegsplatz haben.

Ganz offenkundig erscheint Havelses Zwischenspurt von zwei Erfolge nacheinander (1:0 beim Abstiegsrivalen Türkgücü München und 3:0 gegen Aufstiegsanwärter SV Meppen) nach der schon wieder zweiten Niederlage nacheinander als kaum noch mehr als ein Strohfeuer.

Niederlage durch Restprogramm vorentscheidend

Die womöglich schon vorentscheidend veränderte Situation am Tabellenende ist angesichts der durchaus vorhandenen Möglichkeiten der Norddeutschen gegen Würzburg über den Ehrentreffer von Fynn Arkenberg (73.) hinaus umso ärgerlicher. Aus Ziehls Sicht jedenfalls war die Niederlage unnötig: "Man hat gemerkt, dass beide Mannschaften im Tabellenkeller stehen. Würzburg war trotz ihrer guten Qualität auf dem Platz die Verunsicherung anzumerken, aber wir haben es nicht geschafft, das auszunutzen. Wir haben aus unserem Ballbesitz viel zu wenig gemacht und waren nicht zielstrebig genug."

Besonders aber haderte der TSV-Coach mit den eklatanten Nachlässigkeiten in der Defensive seines Teams. "Wir haben die Gegentore viel zu leicht hergegeben. Wir haben Würzburg zum Toreschießen eingeladen", kritisierte Ziehl die Abwehrarbeit des Aufsteigers.

Das Restprogramm nach der nächsten Begegnung am Freitag bei Viktoria Köln kann Ziehl und seiner Mannschaft seit der Pleite gegen Würzburg auch nur noch bedingt Mut machen. Denn zumindest auf dem Papier begegnet Havelse im Schlussspurt nur noch Berlin (7. März) und Keller-Nachbar SC Verl (19. März) halbwegs auf Augenhöhe – aus allen anderen neun Spielen muss aber nunmehr der eine oder andere überraschende Punktgewinn her.

   

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