"Zum wiederholten Mal": Anfang hadert wieder mit dem Schiri
Was für ein bitterer Nachmittag für Dynamo Dresden. Nicht nur, dass die Sachsen das Topspiel in Münster mit 0:1 verloren haben. Erstmal seit dem 3. Spieltag gehört die SGD zudem nicht mehr zur Top 3. Trainer Markus Anfang haderte nach Spielschluss derweil einmal mehr mit dem Schiedsrichter.
"Das ist ein klarer Elfmeter"
Es ist die alte Leier: Spielerisch dominant, vor dem Tor aber nicht effektiv genug. So präsentierte sich Dynamo zum wiederholten Male in dieser Spielzeit auch am Samstag in Münster, kassierte damit die vierte Auswärtsniederlage in Folge und insgesamt bereits die sechste Pleite in diesem Jahr. Die Folge: Erstmals seit dem 3. Spieltag stehen die Schwarz-Gelben nicht mehr auf einem Aufstiegsplatz und sind nur noch Vierter. Trainer Markus Anfang war nach Spielende konsterniert: "Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und waren die klar bessere Mannschaft – gerade zwischen den Sechzehnern. Aber wenn du die Chancen nicht machst, stimmen die Ergebnisse nicht." Ein Umstand, den der 49-Jährige als "ärgerlich" bezeichnete, "da wir dieses Problem schon die ganze Saison haben."
Womöglich wäre es anders gelaufen, hätte Dynamo nach 32 Minuten einen Elfmeter zugesprochen bekommen, nachdem Lemmer im Duell mit Scherder zu Fall gekommen war. "Er trifft nicht den Ball, sondern klar den Spieler", schimpfte Anfang bei der Sichtung der TV-Bilder und musste dabei sogar ironisch lachen. "Das ist ein klarer Elfmeter. Was soll ich dazu noch sagen? Zum wiederholten Mal in dieser Saison wird nicht gepfiffen." Doch nicht nur aufgrund dieser Szene war Anfang auf Schiedsrichter Patrick Schwengers nicht gut zu sprechen. "Beim Gegentor wird Herrmann an der Seite weggeblockt", sagte Dresdens Coach über einen Körpereinsatz von Bazzoli in der 52. Minute. "Er geht nur zum Spieler und blockt ihn weg. Das ist eine unnötige Situation. Er muss da gar nicht hingehen, da er mit dem Ball nichts zu tun hat."
Wo ist die Leichtigkeit hin?
Die Niederlage allein an diesen beiden Schiedsrichter-Entscheidungen festmachen wollte Anfang aber nicht: "Es ist müßig darüber zu diskutieren." Zumal Münster nach 74 Minuten ebenfalls einen Elfmeter hätte bekommen können, nachdem Lewald einen Ball mit dem Ellenbogen geblockt hatte. Der Übungsleiter der SGD war darum bemüht, bei sich und seinem Team zu bleiben: "Wir müssen damit leben. Wenn wir die Chancen verwertet hätten, wären wir von solchen Dingen nicht abhängig. Wir arbeiten daran." Die beste Möglichkeit hatte Bünning, der den Ball nach 13 Minuten an die Latte setzte. "Der Ausgleich wäre hochverdient gewesen, aber wir müssen uns alles hart erarbeiten. Mit einem Torschuss bekommen wir dann das Tor."
Derzeit fehlt es offensichtlich an der Leichtigkeit aus der Hinrunde. Diese zurückzuholen, sei nicht einfach, so Anfang. "Es gibt keinen Knopf. Wichtig ist, dass wir weiter unsere Chancen haben." Doch ohne die nötigen Tore bringt das nicht viel. Gerade mal zwei Treffer brachte die SGD in den letzten vier Partien zustande, dreimal blieb Dynamo torlos. Als Tabellenvierter sind die Sachsen nun nur noch Jäger, wenngleich der Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz nur zwei Punkte beträgt. Die gute Nachricht: Am nächsten Sonntag darf die SGD wieder vor heimischer Kulisse ran, muss gegen den 1. FC Saarbrücken aber unbedingt gewinnen, um den Anschluss nicht zu verlieren.