Wieder Erster! BTSV dreht Spiel gegen Uerdingen in Unterzahl
In Unterzahl gelang es Eintracht Braunschweig am Sonntag einen 0:1-Rückstand gegen den KFC Uerdingen in einen 2:1-Erfolg umzuwandeln und sich somit zurück auf den ersten Tabellenplatz zu schieben. Der KFC wartet hingegen weiter auf seinen zweiten Saisonsieg und nimmt weiterhin einen Abstiegsplatz ein.
Feigenspan und Barry scheitern nur knapp
Nachdem der Hallesche FC durch den Sieg gegen die SG Sonnenhof Großaspach am Samstag die Tabellenführung in der 3. Liga übernommen hatte, wollten die Braunschweiger um ihren Trainer Christian Flüthmann am Sonntagnachmittag zurückschlagen und mit einem Punktgewinn zurück auf den Platz an der Sonne. Doch der Gegner in Düsseldorf hatte es durchaus in sich, schließlich möchte der KFC Uerdingen trotz schwachem Saisonstart ebenfalls noch um den Aufstieg mitspielen.
Und so entwickelte sich zunächst eine Begegnung, in der sich beide Teams vorsichtig abtasteten, bevor es nach rund einer Viertelstunde erstmals zu so etwas wie Torgefahr kam. Roberto Rodriguez fand mit seiner Flanke von der linken Seite Adriano Grimaldi im Sturmzentrum, doch der ehemalige Münchner Löwe köpfte den Ball nur in die Arme von Braunschweigs Torhüter Jasmin Fejzic (15.). Auf der anderen Seite hatte Mike Feigenspan kurz darauf die erste große Möglichkeit für die Gäste, schaffte es aber nicht den Ball an Lukas Königshofer vorbei ins Tor zu bugsieren (21.).
Nun war das Spiel aber endgültig eröffnet und verzeichnete in der Folge auf beiden Seiten weitere kleinere Möglichkeiten. Die beste von ihnen bot sich schließlich Boubacar Barry, dem der Ball im Strafraum vor die Füße fiel und dessen Volleyabnahme Fejzic bärenstark über die Querlatte lenkte (39.). Mit dem leistungsgerechten 0:0 ging es dann schließlich in die Halbzeitpause.
Braunschweig dreht Rückstand trotz Unterzahl
Mit Beginn des zweiten Spielabschnitts brachte Flüthmann Marc Pfitzner für Kapitän Bernd Nehrig. Heiko Vogel auf der anderen Seite verzichtete auf einen Wechsel, der Uerdinger Trainer hatte aber auch bereits nach einer halben Stunde Selim Gündüz für den nach einem Zweikampf angeschlagenen Grimaldi bringen müssen. Die Partie nahm direkt nach Wiederanpfiff aber gehörig an Fahrt auf, was vor allem an den Hausherren und Verteidiger Assani Lukimya lag. Der ehemalige Spieler der Düsseldorfer Fortuna war nach einem Freistoß von Rodriguez per Kopf zur Stelle und besorgte das 1:0 für den KFC Uerdingen (53.).
Ein ordentlicher Rückschlag für die Gäste aus Niedersachsen, die kurz darauf auch noch in Unterzahl weiterspielen mussten. Der eingewechselte Pfitzner traf Rodriguez im Zweikampf am Mittelkreis ohne erkennbare Absicht mit offener Sohle am Oberschenkel und wurde von Schiedsrichter Florian Badstübner mit der roten Karte vom Platz gestellt (60.) – eine sehr harte Entscheidung. Dennoch ließ sich Braunschweig davon nicht ins Bockshorn jagen und antwortete wütend und extrem erfolgreich. Gerade einmal drei Minuten auf dem Platz, traf der eingewechselte Yari Otto aus rund 20 Metern sehenswert zum 1:1 in den linken Torwinkel und sorgte damit für das unerwartete Comeback der Braunschweiger (72.).
Und die Löwen hatten damit noch nicht genug. Zwar standen die Niedersachsen nun etwas tiefer und ließen Uerdingen erst einmal anlaufen, die Konter waren dafür umso gefährlicher. Zunächst scheiterte Nick Proschwitz bei einem dieser Tempogegenstöße noch an einer Glanztat von Fejzic (78.), doch nur zwei Minuten später brachte Danilo Wiebe dann das Tornetz der Uerdinger zum Zittern. Der Mittelfeldspieler bekam vor dem gegnerischen Strafraum zu viel Platz und zog einfach mal ab, wobei Lukimya den Schuss noch unglücklich abfälschte und und Fejzic somit jede Möglichkeit der Abwehr nahm – 2:1 für die Gäste (81.)!
Ein Schock für die Uerdinger, die sich davon auch nicht mehr erholen sollten. Und somit gelang es den Braunschweigern am Ende, trotz Rückstand und Unterzahl, noch zu gewinnen und sich dadurch die Tabellenführung in der 3. Liga zurückzuerobern. Heiko Vogel und der KFC Uerdingen warten hingegen weiterhin auf den zweiten Saisonsieg und stehen nach sieben Spieltagen als Vorletzter bereits mit dem Rücken zur Wand, soll es in dieser Spielzeeit tatsächlich noch einmal um den Aufstieg gehen.