Zuschauerrückkehr in der 3. Liga? DFB berät mit Drittligisten

Die Rückkehr von Zuschauern in die Fußball-Stadien Deutschlands ist ein heikles Thema, das auch in Absprache mit den jeweiligen Vereinen diskutiert werden soll. Aus diesem Grund lädt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zur Videokonferenz mit den 20 Drittligsten ein, um sich ein Meinungsbild der Vereine zu holen.

Auf Zuschauereinnahmen angewiesen

Entscheidungen der Deutschen Fußball-Liga gelten nicht automatisch für die 3. Liga, die unter dem Schirm des DFB ausgetragen wird. Die gemeinsame Linie, auf Stehplätze, Alkohol und Gästefans zu verzichten, haben daher nur die 36 Profi-Vereine aus der 1. und 2. Bundesliga bislang beschlossen. Nun lädt der Verband zur Videokonfernez mit den Drittligisten ein, wie der "Kicker" berichtet – dabei soll "eine Meinungsbildung erfolgen, ob auch für die 3. Liga einheitliche Regelungen zu zentralen Punkten" getroffen werden sollen.

Mit dem Entwurf eines eigenen Konzepts hat der FSV Zwickau sich bereits dafür positioniert, dass eine zentrales Vorgehen nicht unbedingt die Lösung für die 3. Liga sein muss. Anders als in den DFL-Ligen sind die Drittliga-Klubs weitaus stärker auf die Zuschauereinnahmen angewiesen. Rund 21 Prozent des Gesamtertrags wurden in der Saison 2018/19 im Schnitt daraus erwirtschaftet, während – nur – 10,8 Prozent aus den Medienerlösen erzielt werden. Die Themen "Gästekontingente, Nachvollziehbarkeit von Infektionsketten, Stehplätze, Alkoholausschank" könnten von Drittligisten entsprechend anders bewertet werden.

DFB will Meinungsbild

Kaum vorstellbar ist allerdings, dass sich die Pläne des DFB maßgeblich von denen der DFL unterscheiden werden. Auch der Verband betont: "Leider sind bundesweit wieder steigende Infektionszahlen zu verzeichnen." Dennoch sollen die Klubs in die Entscheidungsfindung eingebunden werden, eine zentrale Regelung des Bundes ist schließlich nicht absehbar. Daher hilft es dem DFB sicherlich, wenn er das Meinungsbild der Drittligisten für die Frage nach einem einheitlichen Vorgehen vorab einholt.

Derzeit stehen die meisten Klubs im Austausch mit den entsprechenden Gesundheitsbehörden, jeder Verein muss sich mit den Herausforderungen seines jeweiligen Standorts individuell auseinandersetzen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat – hinsichtlich der Bundesliga – nur wenig Hoffnung auf einen Saisonstart mit vollen Stadien, wie er in der "Bild" sagt: "Bei vollen Stadion zum Bundesliga-Start bin ich außerordentlich skeptisch. Ich kann es mir derzeit nicht vorstellen." Wird das auch für die 3. Liga zutreffen? Fakt ist: Ein befürchteter Andrang von "20.000, 25.000" Zuschauern, wie es in der Bundesliga zu erwarten ist, gibt es nur selten an Drittliga-Standorten. 

   

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