Nur 1:1 gegen Mannheim: MSV Duisburg kommt Abstieg näher
In der Freitagabendpartie zum Auftakt des 33. Spieltages kam der MSV Duisburg gegen den SV Waldhof Mannheim trotz Führung nicht über ein 1:1 hinaus, wodurch der Abstieg immer näher rückt. Der Duisburger Rückstand auf das rettende Ufer beträgt bei nur noch fünf ausstehnden Spielen bereits sieben Punkte. Kontrahent Mannheim baut dagegen den Vorsprung auf die rote Zone vorerst auf sechs Zähler aus.
Verdiente Duisburger Halbzeitführung dank Boyd-Eigentor
Während Duisburg in der Vorwoche eine empfindliche 1:4 Derby-Niederlage gegen Rot-Weiss Essen hinnehmen musste und angesichts von acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer mit dem Rücken zur Wand stand, feierte der SV Waldhof Mannheim zuletzt einen spektakulären 6:1 Erfolg gegen die SpVgg Unterhaching. Dementsprechend nahm SVW-Coach Marco Antwerpen nur eine Änderung – Carls für Bolay (muskuläre Probleme) – vor, während MSV-Trainer Boris Schommers gleich auf drei Positionen wechselte. Für Ginczek und Köther (beide Bank) rückten Pusch und Michelbrink in die Startelf. Außerdem ersetzte Braune den gelbgesperrten Stammkeeper Müller im MSV-Tor.
Wohlwissend, dass in der aktuellen Situation nur ein Sieg helfen würde, legte Duisburg von Beginn an mit viel Engagement los und verbuchte dementsprechend auch den ersten Abschluss der Partie. Pledl nahm einen langen Ball schön mit der Brust mit und zwang SVW-Keeper Hanin aus spitzem Winkel zu einer ersten Parade (4.). Auf der Gegenseite prüfte Kobylanski Braune mit einem strammen Schuss von der Strafraumkante, doch der junge Duisburger Keeper war hellwach (8). Im direkten Gegenzug war es wieder Pledl, der für Gefahr sorgte. Nach einem Pusch-Zuspiel tauchte der Angreifer frei vor Hanin auf, scheiterte aber erneut am herauseilenden Mannheimer Torwart (9.).
Auch in der Folge war Duisburg die aktivere Mannschaft, doch für die Meidericher Führung sorgte schließlich der SV Waldhof höchstpersönlich: Nach einem Pledl-Freistoß köpfte Boyd – behindert von einem Mitspieler – den Ball unhaltbar ins eigene Tor. Ein Geschenk für Duisburg (31.). Das Tor zündete die Partie nun so richtig an. Zunächst hätte Pusch die Führung weiter ausbauen können (38.), ehe sich Karbstein nach einem Kobylanski-Freistoß per Kopf die große Ausgleichschance bot (40). Kurz darauf rauschte eine Abifade-Hereingabe gefährlich durch den Duisburger Strafraum, doch Boyd war einen Schritt zu langsam, sodass er den Ball nicht mehr aufs Tor brachte (43.). Duisburg wiederum versuchte sich nun an schnellen Kontern, ließ aber mehrfach beim finalen Pass die entscheidende Präzision vermissen. So ging es mit einer insgesamt verdienten 1:0 Führung für den MSV in die Kabinen.
Fleckstein mit dem zweiten Eigentor des Tages
SVW-Trainer Antwerpen reagierte zur Halbzeit mit dem ersten Wechsel und schickte Jans anstelle von Carls in die zweite Halbzeit. Diese hielt zwar zunächst keine nennenswerten Chancen bereit, dennoch bot sich den über 12.000 Zuschauern eine unterhaltsame Partie zwischen zwei engagierten Mannschaften. Für einen großen Aufreger sorgte Seegert nach rund einer Stunde, als ihm ein Ball versprang und er sich gegen Pledl nur noch mit einem taktischen Foul zu helfen wusste. Da sich Carls auf derselben Höhe befand, beließ es Schiedsrichter Petersen bei einer gelben Karte – die fünfte für den SVW-Kapitän (62.). Auf der anderen Seite konnte sich Braune weiter auszeichnen, indem er einen gefährlichen Steilpass gut antizipierte und so den Ball vor Arase abfangen konnte (64).
Doch Mannheim blieb jetzt dran. Der SVW spielte Abifade im Strafraum frei, der aus rund zehn Metern zum Abschluss kam, den Ball aber über den Pfosten setzte (65.). Kurz darauf belohnte sich der Waldhof für seine Drangphase. Nach einer Flanke kam der mehrfach abgefälschte Ball zu Wagner, der umgehend den Abschluss suchte. MSV-Verteidiger Fleckstein versuchte noch zu retten, allerdings bugsierte er den Ball dabei unhaltbar ins eigene Tor – das zweite Eigentor des Tages (69.). Duisburg zeigte sich kurzzeitig geschockt vom Ausgleich.
In der Schlussphase warfen die Zebras dann aber noch einmal alles nach vorne. Doch trotz aller Bemühungen gelang es den Duisburgern nicht mehr, das Gästetor ernsthaft in Gefahr zu bringen. So blieb es letztlich beim 1:1 Unentschieden. Ein Ergebnis, das aus MSV-Sicht zu wenig ist, um noch realistische Chancen auf den Klassenerhalt zu haben. Fünf Spieltage vor Saisonende beträgt der Rückstand auf Platz 16, auf dem aktuell Arminia Bielefeld zu finden ist, bereits sieben Punkte. Der DSC kann den Vorsprung am Sonntag im Spiel gegen Rot-Weiss Essen allerdings noch weiter ausbauen. Auf Rang 15 folgt der SV Waldhof, der mittlerweile seit sieben Spielen ungeschlagen ist, acht Punkte Vorsprung auf Duisburg hat und nun sechs Punkte vor der roten Zone liegt. Weiter geht es für den MSV am Samstag in einer Woche mit einem Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt. Mannheim empfängt tags darauf Rot-Weiss Essen.