"Zwei Punkte verloren": Waldhof hadert mit dem Chancenwucher
Obwohl seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit einen Rückstand aufholte, konnte sich Mannheims Trainer Patrick Glöckner nicht recht über das 2:2-Unentschieden gegen Duisburg freuen. Denn in Anbetracht der vielen Chancen habe man "ganz klar zwei Punkte verloren." Möglichst schnell soll nun der Lerneffekt einsetzen.
Dominante Mannheimer verpassen den Dreier
Wie der Weg zum Sieg hätte aussehen müssen, erklärte Mannheims Cheftrainer auf der Pressekonferenz nach Spielende: "Die Mannschaft muss entweder hinten die Null halten oder halt vorne entsprechend noch ein Tor draufsetzen – zwei Möglichkeiten gibt es." Da der Waldhof gegen Duisburg jedoch keine davon umsetzte, stand am Ende das sechste Unentschieden der laufenden Spielzeit. Für Unzufriedenheit sorgte dies, weil Patrick Glöckners Mannschaft sich fast durchgängig dominant präsentiert und eine ganze Reihe an Hochkarätern herausgespielt hatte.
Zu Spielbeginn verstanden es die SVW-Akteure noch, die Überlegenheit in Zählbares umzumünzen. Keine drei Minuten waren gespielt, als Ferati die Kugel aus rund 16 Metern Torentfernung in den linken Torwinkel schlenzte. Die Hausherren zeigten sich auch in der Folge spielfreudig und kamen zu weiteren Torchancen. Der nächste Treffer fiel trotzdem auf der Gegenseite, Duisburg Youngster Ghindovean vollendete ebenfalls sehenswert (11.). Glöckner: "Nach dem Gegentreffer waren wir dann so ein bisschen lethargisch. Der hat uns dann schon wehgetan." Doch Mannheim fing sich und übernahm erneut das Zepter. Die Chancenverwertung ließ allerdings zu wünschen übrig. Ganz anders die Duisburger: Kurz nach der Pause schoss Stoppelkamp mit der zweiten MSV-Möglichkeit ein (48.). Es dauerte etwas, ehe sich auch Ferati mit einem Schuss in die rechte untere Ecke zum Doppelpacker aufschwang und für den SVW egalisierte (61.). Durchaus vorhandene Chancen auf den Siegtreffer ließen die Gastgeber anschließend liegen.
"Die bessere Mannschaft – das ganze Spiel über"
Obwohl das Remis die Serie ohne Niederlage auf vier Partien ausgeweitet hatte, herrschte im Mannheimer Lager nach Abpfiff die Ernüchterung. "Wir waren die bessere Mannschaft – das ganze Spiel über", fasste etwa Arianit Ferati am "Telekom"-Mikrofon zusammen. "Das 2:1 fällt dann überraschend. Aber wir haben uns zurückgekämpft und hatten trotzdem noch die Chancen, in Führung zu gehen." Sehr ähnlich sah das sein Trainer.
Patrick Glöckner bescheinigte seinen Spielern einen starken Auftritt, vermisste aber die Kaltschnäuzigkeit: "Wir haben heute ganz klar zwei Punkte verloren aufgrund der Spielweise und der Chancen, die wir herausgespielt haben." Möglichst schon am Samstag soll die junge SVW-Mannschaft aus den Erfahrungen gelernt haben. Zum Abschluss der Englischen Woche steht dann die lange Auswärtstour nach Lübeck an – inklusive achtstündiger Anfahrt. "Die hat man immer gerne", blickte ein ironischer Glöckner voraus. "Wenn man da rauskommt, dann weiß man, wo die Knochen stehen."