"Zwei verschenkte Punkte": Hansa hadert mit Remis zum Start
Trotz Führung kam der F.C. Hansa Rostock zum Saisonstart gegen den VfB Stuttgart II nicht über ein 1:1 hinaus, was an der Ostsee für enttäuschte Gesichter sorgte. Von "zwei verschenkten Punkten" war die Rede.
"Fühlt sich wie eine kleine Niederlage an"
Per Elfmeter hatte Adrien Lebeau die Kogge nach 36 Minuten in Führung gebracht und fast hätte er in der Nachspielzeit noch einen weiteren Treffer nachgelegt, als der Franzose frei auf den Kasten zulief. Weil VfB-Keeper Seimen seinen Schuss aus spitzem Winkel per Fußabwehr aber blocken konnte, musste sich die Kogge mit einem Remis zufrieden geben. Franz Pfanne fiel das jedoch alles andere als leicht: "Ich bin enttäuscht über das Ergebnis", gab er im Interview mit "MagentaSport" zu, sprach von "zwei verlorenen Punkten" und meinte: "Es fühlt sich wie eine kleine Niederlage an." Zumal der VfB nur auf zwei Torchancen kam.
Knackpunkt war die schwache Chancenwertung: "Wir hatten wahnsinnig viele Möglichkeiten und müssen einfach das 2:0 machen." Noch vor dem 1:0 traf Krohn zudem die Latte. "Wir hätten uns ein anderes Ergebnis verdient gehabt", so das Fazit des 29-Jährigen, der von Trainer Bernd Hollerbach zum neuen Kapitän ernannt worden ist. "Als Neuzugang ist das Wahnsinn für mich. Ich bin stolz darauf und will die Mannschaft sowie die Fans mitziehen." Gegen Stuttgart II hat das bereits gut geklappt – auch, wenn das Ergebnis nicht ganz gestimmt hat.
Hollerbach lobt die Fans
"Leider haben wir uns nicht belohnt", hielt auch Hollerbach fest, machte seiner Mannschaft aber keinen Vorwurf: "Wir haben alles gegeben und gefightet. Den Punkt müssen wir jetzt mitnehmen." Ein Sonderlob richtete er an die 23.000 Fans: "Wie uns die Zuschauer unterstützt haben, war sensationell. Ich habe viel erlebt, aber heute war schon ein Highlight. Es tut mir Leid, dass wir ihnen keinen Sieg schenken konnten." Wie es dazu kam? "Wir haben zu viele Chancen vergeben."
Womöglich hätte ein weiterer Stürmer im Kader neben Sveinn Aron Gudjohnsen, der erst nach 81 Minuten in die Partie kam, für Abhilfe gesorgt. "Es ist kein Geheimnis, dass wir vorne noch was machen müssen", bekräftigte Hollerbach. "Ich kann nicht von einem 18-Jährigen (Krohn, d. Red.) erwarten, dass er die Kohlen aus dem Feuer holt. Wir brauchen Wucht und Durchsetzungsvermögen – und jemanden, der die klaren Chancen verwertet." Ob die Kogge noch vor dem Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden am kommenden Samstag fündig wird? Beim Mitabsteiger wird es für Hansa dann auch darum gehen, saisonübergreifend den ersten Sieg seit Anfang April einzufahren.