Zwei Wochen vor Saisonstart: Zukunft des KFC weiter offen

Mit einem Auswärtsspiel bei Rot-Weiß Oberhausen soll Drittliga-Absteiger KFC Uerdingen in zwei Wochen in die Regionalliga-Spielzeit starten. Doch ob die Krefelder zu dieser Partie antreten und überhaupt an der Saison teilnehmen werden, ist weiterhin offen.

Vereinskonto noch immer gepfändet

Eigentlich sollte bis spätestens Mitte dieser Woche Klarheit herrschen, doch auch zum Wochenende ist der KFC Uerdingen weiterhin handlungsfähig und hat 14 Tage vor dem geplanten Saisonstart weder Trainer noch Spieler unter Vertrag. "Aktuell laufen zahlreiche Gespräche zu verschiedenen Handlungsoptionen um eine Lösung für die aktuelle wirtschaftliche Situation des KFC Uerdingen 05 e. V. zu finden. Diese Gespräche werden noch bis Sonntagabend fortgeführt", ließ der Klub am Freitagabend wissen und setzte sich damit eine Frist.

Der Knackpunkt: Da der Klub dem Finanzamt rund 400.000 Euro schuldet, ist das Vereinskonto gepfändet. Um eine Aufhebung zu veranlassen, benötigt der KFC nach Angaben der "Westdeutschen Zeitung" (WZ) einen niedrigen sechsstelligen Betrag. Gerüchte, wonach ausgerechnet Ex-Investor Mikhail Ponomarev dafür aufkommen könnte, bewahrheiteten sich bislang nicht. Solange das Geld nicht aufgetrieben ist, haben die Krefelder keinen Zugriff auf das Konto und sind entsprechend nicht handlungsfähig – eine mehr als unbefriedigende Situation.

Rufe nach Neustart in der Oberliga

Doch wie die "WZ" erfahren haben will, soll es definitiv in der Regionalliga weitergehen. Selbst dann, wenn der KFC e.V. die Verbindlichkeiten beim Finanzamt nicht begleichen kann und nach der GmbH ebenfalls Insolvenz anmelden muss. Die hätte jedoch zur Folge, dass die Uerdinger mit neun Minuspunkten in die Saison starten würden, was ein großer Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt wäre. Dennoch halten die Verantwortlichen die 4. Liga für finanzierbar. Doch aus sportlicher Sicht ist schon jetzt klar: Selbst wenn das Geld an diesem Wochenende aufgetrieben werden sollte und der KFC dann wieder handlungsfähig wäre, würde der frühere Drittligist angesichts der fehlenden Vorbereitung mit einem krassen Wettbewerbsnachteil in die Saison starten. Gerade zu Beginn der Serie wäre der KFC wohl der Prügelknabe der Liga – keine besonders verlockende Perspektive für Spieler, Fans und Sponsoren.

Entsprechend wurden in den vergangenen Tagen im Umfeld die Rufe nach einem Verzicht auf die Regionalliga lauter. Der KFC stünde dann zwar als erster Absteiger in die Oberliga fest, hätte aber ein Jahr Zeit, um einen völligen Neustart in der 5. Liga vorzubereiten. Der Worst-Case wäre derweil ein Scheitern des Insolvenzverfahrens: Dann würde der Verein abgewickelt und aus dem Register gestrichen werden. Es wäre das endgültige Aus des KFC Uerdingen. Ein Schreckensszenario, das die Verantwortlichen unbedingt verhindern wollen. Den leidgeplagten Fans bleibt derweil nichts anderes übrig, als zu bangen.

   

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