Duisburg verliert in Zwickau, SVW schlägt SGD in letzter Sekunde

Ein verwandelter Elfmeter in der Nachspielzeit reichte Mannheim am Dienstagabend zum Heimsieg über Dresden. Zuvor hatten die Gäste gleich zwei Platzverweise hinnehmen müssen. Torlos endete die Partie zwischen Kaiserslautern und Türkgücü München. Die Pfälzer warten somit weiter auf den ersehnten Befreiungsschlag. Zwickau überzeugte derweil beim 3:1 über Duisburg, das damit im Keller stecken bleibt. Wiesbaden und Köln spielten 2:2. 

Mannheim 1:0 Dresden: Garcia behält vom Punkt die Nerven

Der Ligaprimus aus Sachsen bekam von Beginn an zu spüren, dass in Mannheim keine Geschenke verteilt werden sollten. Denn der Waldhof hatte zuletzt Selbstvertrauen getankt und begann mit offensivem Schwung. Doch die Gäste ließen sich nicht verunsichern. Es resultierte ein intensives Spiel ohne viele Torraumszenen. Daran änderte sich im Verlaufe des ersten Durchgangs wenig. Der Waldhof behielt zwar ein leichtes Übergewicht, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Eine der wenigen nennenswerten Möglichkeiten erarbeitete sich Garcia mit einem Solo, setzte die Kugel letztlich aber deutlich neben das Gehäuse (45.). Dynamo kam mit deutlich mehr Elan aus der Kabine. Kaum lief die Partie wieder, fand ein Stefaniak-Eckball den Kopf von Kapitän Mai, der nur knapp am langen Pfosten vorbeizielte (47.). Das Bild war nun ein anderes: Die SGD lief an, der SVW sah sich meist in der Defensive gebunden.

Manko blieb jedoch, dass im Angriffsdrittel herzlich wenig Betrieb herrschte. Ein Dresdner sorgte aber auch so für eine aufsehenerregende Szene: Nachdem Mai im Zweikampf den Ball verloren hatte, trat er gegen Martinovic nach. Beim folgenden Platzverweis gab es keine zwei Meinungen (65.). Plötzlich hatte Mannheim wieder die besseren Karten. Das bewies zunächst Martinovic, traf jedoch nur das Außennetz (68.). Dresden hielt gut dagegen und beschränkte sich nicht auf die Verteidigungsarbeit. Am Ende eines Konters spielte Hosiner den Ball in die Gasse, Daferner kam nur Sekundenbruchteile zu spät (73.). In der Schlussphase überschlugen sich dann die Ereignisse. Der SVW warf nochmals alles nach vorne und kam zu einem letzten Abschluss. Diesen wehrte der auf der Linie absichernde Ehlers mit der Hand ab – Rot und Elfmeter. Garcia behielt die Nerven und schoss Mannheim ins Glück (90.+6). Für Dresden geht es schon am Freitag mit dem Heimspiel gegen Bayern II weiter, Mannheim reist tags darauf zu Türkgücü München.

Kaiserslautern 0:0 Türkgücü: Tristesse auf dem Betzenberg

Den letzten Sieg hatte der FCK vor Weihnachten einfahren können, entsprechend stand das Wasser den Pfälzern wieder einmal bis zum Hals. Dennoch kam die Saibene-Elf besser in das Spiel als der formstarke Gegner aus München. Schon in der fünften Spielminute bot sich Redondo die Einschussmöglichkeit, doch Gäste-Keeper Vollath parierte stark. Türkgücü agierte erst einmal abwartend, wurde bei Standardsituationen aber immer wieder gefährlich. Eine solche klärte Kaiserslauterns Hlousek nur vor die Füße von Berzel, welcher FCK-Schlussmann Spahic ebenfalls zu einer ersten Parade zwang (16.). In der Folge schienen die Hausherren der Führung immer näher zu kommen. Die größte Möglichkeit bot sich Rückkehrer Jean Zimmer, der eine Pourié-Vorlage aus kürzester Entfernung nicht im Tor unterbringen konnte (33.).

Der Pausentee schien dann vor allem die Gäste gestärkt zu haben. München wirkte aggressiver, auch aus dem Spiel heraus ging nun mehr. Maier gab einen ersten Warnschuss ab, den Spahic nur zur Ecke klären konnte (52.). Auch die nächste Szene gehörte Türkgücü. Gut 20 Meter vor dem Tot legte sich Sararer die Kugel zum Freistoß zurecht und zirkelte das Spielgerät anschließend nur knapp am linken Pfosten vorbei (64.). Kaiserslautern tat sich in dieser Phase ungemein schwer. Erst in der Schlussphase wagten die Hausherren wieder mehr Risiko, doch der Lucky Punch wollte nicht mehr gelingen. Kaiserslautern bleibt damit auf einem Abstiegsrang, Türkgücü ist weiter oben dabei, verpasst nach der dritten Nulnummer in Folge aber Rang 2. Der FCK empfängt am Samstag den SV Wehen Wiesbaden, die Münchener müssen zeitgleich gegen Mannheim ran.

Zwickau 3:1 Duisburg: Nächste Pleite für den MSV

Zwickau startete gegen zuletzt schwächelnde Duisburger selbstbewusst, die Schwäne suchten von Beginn an den Weg nach vorne. Tatsächlich veredelte Defensivmann Nkansah gleich den ersten Eckball per Kopf zur FSV-Führung (4.). Die Hausherren präsentierten sich auch in der Folge dominant – aber nicht fehlerfrei. Im Anschluss an einen Zwickauer Fehlpass trat Duisburg-Kapitän Stoppelkamp auf den Plan und zielte nur knapp am Gestänge vorbei (17.). Beschriebenes Bild setzte sich fort: Zwickau machte das Spiel, Stoppelkamp stemmte sich dagegen. So war es erneut der Offensivmann, der Zwickau-Schlussmann Brinkies im kurzen Eck prüfte (32.). Was dem MSV-Kapitän verwehrt blieb, erreichte Schröter im Gegenzug mithilfe eines wunderbaren Solos. Der Angreifer startete auf Höhe der Mittellinie, hängte Duisburgs Sauer ab und zog dann in den Sechzehner. Dort angekommen ließ Schröter eine Finte folgen, um das Leder dann aus spitzem Winkel zu versenken (35.). Damit aber nicht genug. Schröter bewies seine Topform noch vor der Pause ein zweites Mal, indem er an der Strafraumkante mit Links abzog und den Ball unter die Latte drosch (42.).

MSV-Trainer Lettieri versuchte es zur zweiten Halbzeit mit neuen Impulsen und brachte Scepanik und Hettwer. Damit bewies der Übungsleiter ein goldenes Händchen: In Minute 56 schlug Scepanik eine Flanke in den Strafraum, die über Umwege bei Hettwer landete. Der Youngster ließ sich nicht zweimal bitten und schoss zu seinem ersten Drittligator ein. Es blieb jedoch bei einer Mammutaufgabe für die Meidericher, zumal Zwickau weiterhin den Ton angab. Duisburg arbeitete sich mit fortschreitender Spieldauer zwar noch einmal in die Partie, konnte das gegnerische Tor aber kaum einmal wirklich in Gefahr bringen. Während sich der FSV in Richtung Tabellenmittelfeld verabschiedet, bleiben die Zebras tief im Tabellenkeller hängen. Für Zwickau geht es am Sonntag mit dem schweren Auswärtsspiel bei 1860 München weiter, Duisburg empfängt zur gleichen Zeit den VfB Lübeck.

Wiesbaden 2:2 Köln: SVWW kommt zweimal zurück

In Wiesbaden standen sich zwei Mannschaften gegenüber, die ihren Zielen derzeit hinterherlaufen. Bei den Kölnern bedeutete die Negativserie gar das Aus für Cheftrainer Pavel Dotchev. In den Anfangsminuten war der Viktoria die Verunsicherung durchaus anzumerken, folglich verbuchte der SVWW die erste Chance: Eine Ajani-Flanke köpfte Tietz neben Ziel (10.). Doch die Gäste fingen sich und fuhren selbst erste zaghafte Angriffe. Mitte des ersten Durchgangs erspielten sich die Domstädter einen Eckstoß. Nachdem der erste Versuch verpufft war, schloss Handle aus dem Rückraum ab. Der ehemalige Wiesbadener Lorch hielt die Fußspitze in den Flachschuss, welcher im unteren rechten Eck einschlug – 1:0 für Köln (21.). Die Hessen versuchten sich an einer schnellen Antwort, nachdem Malone am Pfosten gescheitert war, setzte Lais den Ball weit über das Tor (28.). Ebenfalls an das Aluminium lenkte auf der Gegenseite Torhüter Boss einen Thiele-Abschluss (36.).

Die Wiesbadener präsentierten sich nach Wiederbeginn bemüht, drangen jedoch selten bis zum Gästetor vor. Diesbezüglich legten die Kölner mehr Zielstrebigkeit an den Tag, Hajrovic kam nach einer Ecke nicht an Boss vorbei (57.). Der SVWW ließ sich nicht beirren und lief weiter an. Das zahlte sich aus: Phillip Tietz kam an der Sechzehnerkante an den Ball und arbeitete sich in Richtung Köln-Schlussmann Mielitz vor. Da Hajrovic nur Begleitschutz leistete, durfte Tietz seinen Alleingang krönen (64.). Doch auch die Kölner hatten einen Akteur in ihren Reihen, der sich auf Sololäufe versteht. Die Schlussphase lief bereits, als sich Lucas Cueto gleich gegen mehrere Wiesbadener Verteidiger durchsetzte und am Ende auch noch die Kraft hatte, um die Kugel am Torhüter vorbei in die Maschen zu legen (81.). Trotzdem wurde es nichts mit dem ersehnten Dreier. Denn Wiesbaden hatte die Körner für ein erneutes Comeback – Malone besorge kurz vor Abpfiff den 2:2-Endstand (88.). Der SVWW wird am Samstag versuchen, den Kaiserslauterer Betzenberg zu erobern, Köln begrüßt dann den 1. FC Magdeburg.

   

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