Zwickau heiß auf das Derby: "Dann gibt es auf die Knochen"
Derby-Zeit in Westsachsen! Erstmals nach 22 Jahren treffen Erzgebirge Aue und der FSV Zwickau am Sonntag (13 Uhr) wieder in einem Ligaspiel aufeinander. Der FSV ist heiß.
"Haben eine Riesengelegenheit"
Keine Frage: Wenn Aue und Zwickau gegeneinander spielen, ist es kein Match wie jedes andere. "Nicht nur für die Fans, sondern auch für die Mannschaft ist es ein besonders Spiel", sagte Trainer Joe Enochs auf der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag. Zusätzlich motivieren müsse er niemanden: "Wer da nicht motiviert ist, der ist fehl am Platz", so der US-Amerikaner. "Wir freuen uns unheimlich auf das Spiel und die große Kulisse. Das wird ein ganz wichtiges Spiel."
Der FSV haben "eine Riesengelegenheit", das Derby zu gewinnen. Zumal Aue noch sieglos ist und den letzten Tabellenplatz belegt. Dennoch verfüge der Zweitliga-Absteiger über eine "sehr gute Mannschaft", die zuletzt gute Leistungen gebracht, sich aber nicht belohnt habe. Am Sonntag werde es den Worten des 51-Jährigen zufolge aber nicht darauf ankommen, wer mehr Qualität hat, "sondern wer es mehr will". Dass sich Aues Trainer Timo Rost zuletzt verwundert darüber gezeigt hatte, dass Zwickau bislang mehr Punkte auf dem Konto hat als der FCE, ließ Enochs kalt: "Wir könnten jede Woche die Aussagen des gegnerischen Trainers in die Kabine hängen. Aber das blenden wir aus und konzentrieren uns nur auf uns."
Derby zum richtigen Zeitpunkt?
Das wird auch nötig sein, schließlich ist die Auswärtsbilanz der Schwäne in dieser Saison bislang nicht wirklich vorzeigbar. Drei Spiele, drei Niederlagen und 0:11 Tore. Angesichts dieser Ausbeute komme das Derby "genau zum richtigen Zeitpunkt, um den Bock umzustoßen", sagte Davy Frick. Zwar müsse der FSV "ein paar Sachen besser machen" als zuletzt, die nötige Motivation sei aber vorhanden. Wenngleich der 32-Jährige betonte: "Zu krass darf die Entschlossenheit auch nicht sein, sonst geht es nach hinten los. Wir brauchen eine gewisse Lockerheit."
Dem Wiedersehen mit Steffen Nkansah und Marco Schikora, die im Sommer vom FSV in Lößnitztal gewechselt waren, fiebert Frick bereits entgegen, zumal er mit dem einen oder anderen Ex-Zwickauer – auch Anthony Barylla, Alexander Sorge und Elias Huth gehören dazu – noch freundschaftlich verbunden sei. Während der 90 Minuten müsse die Freundschaft jedoch ruhen. "Wenn der Schiri anpfeift, dann gibt es auf die Knochen", kündigte Frick mit einem Augenzwinkern an.
Engelhardt vor Blitz-Debüt?
Was die Verletztenliste angeht, gibt es keine Neuigkeiten: Mit Johannes Brinkies (Muskelbündelriss im Oberarm), Till Streller (Meniskusschaden), Yannik Möker (Schambeinentzündung), Noel Eichinger (Mittelfußbruch) und Lukas Krüger werden weiterhin fünf Spieler fehlen. Als Ersatz für Brinkies haben die Westsachsen am Freitag mit Marcel Engelhardt einen neuen Keeper verpflichtet. Noch ist aber offen, ob er direkt im Derby sein Debüt feiern wird. Andernfalls würde wie schon letzten Sonntag gegen Köln wieder Max Sprang zwischen den Pfosten stehen.
Begleitet werden die Schwäne zum Derby von 1.700 Fans. Ob sie den Derbysieg feiern können? Enochs kündigte jedenfalls an, in den "ersten 20, 30 Minuten" ein Zeichen setzen zu wollen, um damit vielleicht die aktuelle Verunsicherung bei den Veilchen ausnutzen zu können. Inwiefern das gelingt, wird sich am Sonntag zeigen.